Wer vom Ausgleich der kalten Progression am meisten profitiert
WIEN. Von den Maßnahmen zur Abschaffung der Kalten Progression profitieren die untersten Einkommen stärker als die obersten, wie der Budgetdienst des Parlaments vorrechnet.
Bei den mittleren Einkommen ist die Entlastung durch das 2023 eingeführte System ähnlich wie sie bei einer automatischen Vollanpassung gewesen wäre. Insgesamt wurden von der Regierung für die Abgeltung etwas mehr Budgetmittel aufgewendet als dies bei einer automatischen Vollanpassung der Fall gewesen wäre.
Die sogenannte Kalte Progression als schleichende Steuererhöhung wurde im Bereich der Lohn- und Einkommensteuer mit Anfang 2023 abgeschafft. Seitdem werden die Steuerstufen jedes Jahr an die jeweilige Teuerung angepasst, damit die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler im Zuge der jährlichen Lohnerhöhungen nicht mehr in höhere Steuerstufen rutschen. Die Anpassung der Tarifstufen erfolgt aber nur zu zwei Drittel automatisch. Über die Verteilung der übrigen Mehreinnahmen entscheidet die Regierung.
Der Budgetdienst des Parlaments verglich nun in einer Anfragebeantwortung an den Grünen Abgeordneten Jakob Schwarz die Verteilungswirkung der Abgeltung zwischen 2023 und 2025 mit jener, die sich bei einer automatischen Vollanpassung der Steuer-Tarifstufen an die Inflation ergeben würde. Ergebnis: Durch den tatsächlich erfolgten Progressionsausgleich war die Entlastung der Haushaltseinkommen im untersten Einkommensdezil im Durchschnitt um 2,1 Prozent und im zweiten Dezil um 0,7 Prozent höher als im fiktiven Szenario mit einer Vollanpassung der Tarifstufen. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den Kinderzuschlag für alleinverdienende bzw. erwerbstätige alleinerziehende Personen und die Erhöhung des Kindermehrbetrags.
"Wir haben es endlich umgesetzt"
In den mittleren Einkommensdezilen sind die Unterschiede zwischen den beiden Szenarien gering. In den oberen Einkommensdezilen wäre das durchschnittliche Haushaltseinkommen bei einer automatischen Vollanpassung hingegen etwas höher, weil hohe Einkommen besonders stark von der zusätzlichen Anpassung der Tarifstufen profitieren würden. Das Gesamtvolumen der im Jahr 2025 ausgeglichenen kalten Progression beläuft sich auf 7,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zu einer automatischen Vollanpassung fällt das Gesamtvolumen damit gemäß den Berechnungen des Budgetdienstes um 183 Mio. EUR bzw. 2,4 % höher aus.
"Jahrzehntelang wurde das Ende der kalten Progression versprochen - wir haben es endlich umgesetzt", kommentierte der Grüne Abgeordnete Schwarz die Studie des Budgetdienstes. Statt die Steuerstufen aber komplett automatisch an die Inflation anzupassen, was besonders Besserverdienenden helfen würde, habe man ein Modell entworfen, "das uns erlaubt, Menschen mit geringem Einkommen durch spezifische Maßnahmen gezielt zu unterstützen", sagte er in einem schriftlichen Statement zur APA. Dass das wirke, belege der Budgetdienst in seiner Analyse: "Im Vergleich zum blinden Erhöhen der Steuerstufen profitieren dank dem sogenannten Sozialen Drittel Alleinverdienende, Alleinerziehende und Menschen, die eh schon jeden Cent zweimal umdrehen müssen, um ein Vielfaches mehr", so Schwarz. Der Abgeordnete verwies auch auf die geplante Verlängerung der monatlichen Sonderzahlung von 60 Euro pro Kind (bis 18), die am Mittwoch im Nationalrat beschlossen werden wird.
"Maßnahmen zur Abschaffung der Kalten Progression"
Es gibt keine Abschaffung der kalten Progression. Wer das behauptet ist ein Lügner. Die kalte Progression wird abgemildert, aber nicht abgeschafft. Zu diesem Schritt waren die Politiker doch nicht bereit. Hauptsache die Zuwendungen für die Parteien werden Jahr für Jahr um die Inflation in voller Höhe angehoben.
Mit dem Ausgleich der kalten Progression wäre es nur um den Erhalt des Status quo gegangen. Warum man da die oberen (Arbeits-) Einkommen nicht berücksichtigt, sondern wieder Umverteilung einbauen muss verstehe ich nicht. Die kalte Progression betrifft erstens alle die Steuer zahlen und zweitens - auch wenn es keiner hören will - die mittleren und hohen Einkommen leisten den Großteil des Einkommensteueraufkommens. Und: unter dem Schmäh Entlastung kleiner Einkommen (die ohnehin praktisch steuerbefreit sind) fördern wir vielfach die Teilzeit- und Worklife Welle.
Das ganze ist ein wenig eine Mogelpackung.
Die blöde Geschichte daran ist halt....
Dem Familienvater mit 3.000€ Brutto und 2 Kindern (Fabo+) bringts halt nix weil er so oder so keine Lohnsteuer bezahlt.
Stimmt nicht!
Bei 3000.- brutto bezahlt auch der Familienvater sehr wohl Lohnsteuer.
Richtig. Und das leider nicht zu knapp. Der Vollzeit Berufstätige (m/w/o) mit 3000 Eur Brutto oder mit Überstunden bzw. Dienstjahren oder gehobener Position auch etwas mehr ist der Depperte in diesem System. Wenn wir die extreme letzte Steuerklasse über 1 Mio wegdenken, ist es durch Arbeit und Fleiß gar nicht so schwer von den hohen Progressionsstufen (42 % 48 % 50 %) belastet zu werden. Und eigentlich sollten wir Arbeit und Fleiß fördern, nicht Teilzeit und Worklife.
Erratum: 40 % - 48 % - 50 % sorry
... der dieb gibt einen teil zurück , das ist aber nett ....üblicherweise profitiert kein mensch von poltitikerentscheidungen .. vor allem kein steuerzahler
Der Dieb hat sogar mehr zurückgegeben, als er zusätzlich nehmen hätte dürfen...
Wie bei einem Sickerwitz.
Die ÖVP hat die Kalte Progression NICHT komplett abgeschafft.
Sondern nur teilweise.
Und: Nicht die Fleißigen sind es die am stärksten entlastet werden.
Sondern jene die teilzeiten.
Fazit:
ein Anfang ist gemacht jedoch kein Grund zum Jubeln.
Schön, dass überhaupt wer davon profitiert.
Ich nicht 😵💫😵💫😵💫
Warum nicht?
Hier kann man vergleichen: https://onlinerechner.haude.at/BMF-Brutto-Netto-Rechner/
Nun für mich zählt letzten Endes nur das was mir im Börserl bleibt
und wenn mit der Teuerung auch gleichzeitig die Mehrwertsteuer steigt,
dann ist die teilweise Abschaffung nur ein Wahlkampf-Witz