Wenn ein VP-Vize für den UBV kandidiert
Dass ein schwarzer Vizebürgermeister aus dem Innviertel für den Unabhängigen Bauernverband (UBV) und nicht für den Bauernbund kandidiert, ist zwei Monate vor der Landwirtschaftskammerwahl in Oberösterreich (24. Jänner) Gesprächsthema.
Noch dazu, da die Meinungen der beiden Standesvertretungen häufig auseinandergehen. Konkret geht es um Georg Schickbauer aus Treubach, einer Gemeinde mit etwas mehr als 700 Einwohnern im Bezirk Braunau. Der VP-Vizebürgermeister war vor mehr als zehn Jahren selbst noch als Gemeindeobmann beim Bauernbund aktiv.
Dass Landwirte im Ort aber nun aus einer Förderung ("Ausgleichszulage neu") gefallen sind, ärgere ihn maßlos, sagt er im OÖN-Gespräch. Dass er keine Unterstützung gefunden habe, auch: "Es geht mir zu viel um die Wirtschaftsförderung, aber der Landwirtschaft hilft das wenig." Schickbauer wechselte zum UBV – und wird laut Fraktionsobmann Karl Keplinger auf einem Listenplatz in den vorderen Reihen aufscheinen.
Bauernbund hinterfragt
"Ich bin von der Entscheidung meines Vizebürgermeisters überrascht", sagt Treubachs Bürgermeister Martin Erlinger (ÖVP). Ferdinand Tiefnig, VP-Landtagsabgeordneter und Obmann der Bezirksbauernkammer in Braunau, sagt: "Es ist Schickbauers Entscheidung. Aber natürlich muss er sich überlegen, wo er seine politische Heimat hat."
Oberösterreichs Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner gibt sich zurückhaltender: "Es wird vielleicht noch der eine oder andere ähnliche Fall kommen." Schickbauer selbst will bis zur nächsten Gemeinderatswahl Vizebürgermeister bleiben: "Für mich ist der UBV in der Farbe unabhängig." Der Bauernbund hält in der Kammer 24, der UBV fünf von 35 Sitzen.
Schadet überhaupt nicht wenn der Bauernbund mal starken Gegenwind bekommt, und vielleicht das macht wofür er da ist.