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Rosenbauer zieht Urlaub vor: Nach Ostern Kurzarbeit

Von nachrichten.at/apa, 03. April 2020, 07:51 Uhr
Noch halten die Lieferketten in der oberösterreichischen Industrie
"Derzeit keine Probleme bei Teilen für die Produktion", heißt es bei Rosenbauer. Bild: Rosenbauer

LEONDING. Der Feuerwehrausrüster Rosenbauer mit Sitz in Leonding zieht, wie angeküdigt, wegen der Coronavirus-Krise seinen Sommerurlaub (August) auf Ostern vorgezogen.

„Danach werden wir in Kurzarbeit mit rotierenden halben Mannschaften weiterfahren", sagte Konzernchef Dieter Siegel bei der Präsentation des Jahresergebnisses 2019: „Es war grundsätzlich ein gutes Jahr.“

Derzeit gebe es keine echten Störungen wie ungewollte Werksschließungen, sagte Siegel, auch die kundenseitigen Risiken seien überschaubar. "Wir haben lange Lieferzeiten, wir haben auch einen guten Auftragseingang und wir haben praktisch keine Stornos erhalten." Aber da die Kunden nicht reisen dürften, gestalte sich die Abnahme der Fahrzeuge durch die Kunden schwieriger, "wir gehen hier mit virtuellen Abnahmen neue Wege".

Kritischer sehe es bei den Lieferketten aus: Viele Lkw-Hersteller hätten Werke geschlossen und bei Lieferanten wichtiger Teile aus Italien oder den USA bereite man sich auf Risiken vor. Die Krankenstände würden unter den saisonalen Vorjahreswerten liegen, aber man sei auf alles vorbereitet und arbeite überwiegend in Telearbeit und im Homeoffice. Zwölf Mitarbeiter seien in behördlicher Quarantäne. Von den fünf infizierten Mitarbeitern - je einer in den USA und in Deutschland, drei in Österreich - sei ein Mitarbeiter in Österreich bereits genesen und arbeite wieder, berichtete Siegel. Rosenbauer beschäftigt weltweit mehr als 3.800 Mitarbeiter (in Österreich 1500) und dazu etwas über 300 Leiharbeiter.

"Tolle Sache" Kurzarbeit

Die Kurzarbeit sei vorerst auf drei Monate anberaumt, wobei man bei den Prozentsätzen flexibel sei, erklärte Siegel. Da man derzeit voll ausgelastet sei, werde man die Produktionsmenge, die während der Kurzarbeit ausfallen, später im Laufe des Jahres nicht mehr aufholen können, "jede Kapazität, die wir verlieren, ist dahin". Das Kurzarbeitsmodell "ist eine tolle Sache", meinte der Rosenbauer-Chef, dieses Modell werde jetzt sehr viele Arbeitsplätze retten. "Ich muss Ihnen aber sagen, dass es kein Geschäft ist, Kurzarbeit zu arbeiten", da der Fixkostenblock sehr hoch sei.

Einen Rückstau bei den Auslieferungen gebe es derzeit, weil sich die Abnahme der Fahrzeuge sehr schwierig gestalte, auch darum nehme man jetzt Tempo heraus. "In der Geschwindigkeit, mit der wir jetzt produzieren, werden wir auch die Abnahmen durchführen können."

Der Auftragsbestand von 1,1 Milliarden Euro reiche für mehr als ein Jahr und man werde so viel an Auftragsbestand ins neue Jahr mitnehmen, dass auch bei einem heuer moderaten Auftragseingang auch das nächste Jahr gut ausgelastet sein werde, sagte Siegel. Die Lieferzeit werde sich zwar um einige Wochen erhöhen, "aber das sind untergeordnete Probleme".

Gutes Jahr 2019

2019 war für Rosenbauer ein gutes Jahr: Der Umsatz legte um 7,6 Prozent auf 978,1 Millionen Euro zu, das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 6,4 Prozent auf 51,9 Mio. Euro und unterm Strich blieb ein Gewinn von 34,6 Millionen Euro (2018: 34,7 Mio.). Wegen der Coronakrise soll die Gewinnausschüttung heuer aber von 8,5 Mio. auf 5,4 Mio. Euro gekürzt werden, der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividendenkürzung gegenüber dem Vorjahr von 1,25 auf 0,80 Euro je Aktie vor.

Den größten Teil seines Betriebsgewinns erwirtschaftete das Unternehmen mit Sitz in Leonding im vierten Quartal, wie Rosenbauer am Freitag mitteilte. Der Auftragseingang erreichte 2019 mit 1,07 Mrd. Euro beinahe das Rekordniveau des Vorjahres (2018: 1,1 Mrd. Euro). Zugelegt haben dabei insbesondere die Bestellungen in der Region NISA (Nordeuropa, Iberien, Südamerika, Afrika) und in der Region APAC (Asien, Pazifik, Australien, China). Der Auftragsbestand belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 1,15 Mrd. Euro und lag damit um 9 Prozent über dem Vorjahreswert.

Risiken erheblich gestiegen

Die globale Feuerwehrbranche seit mit einer stabilen Nachfrageentwicklung in das Jahr 2020 gestartet, heißt es in der Mitteilung - allerdings seien durch die globale Coronavirus-Ausbreitung die Risiken für die Branchennachfrage, Lieferketten und Produktionskapazitäten erheblich gestiegen und eine Umsatz- und Ergebnisprognose derzeit noch nicht möglich.

Darum schlagen der Vorstand und der Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenkürzung gegenüber dem Vorjahr von 1,25 auf 0,80 Euro je Aktie vor. Das Ausschüttungsvolumen für 6,8 Millionen Stückaktien beträgt daher 5,4 Mio. Euro (2018: 8,5 Mio. Euro). Das entspricht auf Basis des Schlusskurses von 40,2 Euro einer Dividendenrendite von 2,0 Prozent (2018: 3,8 Prozent). "Vorstand und Aufsichtsrat behalten sich vor, Gewinnverwendung und Dividendenausschüttung gegebenenfalls noch einmal zu evaluieren", heißt es dazu in der Mitteilung.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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gilli88 (25 Kommentare)
am 03.04.2020 19:58

RB hat ein wesentliches Prpblem aus dem der Betriebsurlaub rührt und der wäre das alle großen LKW Hersteller ihre Produktion geschlossen haben daher keine Fahrgestelle für Rosenbauer und des weiteren sind Auslieferungen ebenso ausgesetzt das heißt Rb hat fix fertige Feuerwehrfahrzeuge da stehen sie werden aber nicht abgeholt und müssen irgendwo im Werk zwischen geparkt werden und da kann man nicht endlos produzieren weil dann mal der Platz zu wenig ist.

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glingo (4.976 Kommentare)
am 03.04.2020 12:55

Kurzarbeit ausnützen
im Gegenzug Gewinnausschüttung 5,4 Mio. Euro

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meisteral (11.750 Kommentare)
am 03.04.2020 15:17

1. ) Zusammenhänge zu erkennen, ist nicht ihr Ding: der Gewinn wurde im Vorjahr erwirtschaftet und die Dividende gekürzt!
2.) Kurzarbeit: man könnte auch Kündigungen aussprechen, diese Kosten den Staat ein Vielfaches.
3.) Wenn sie ein Unternehmen hätten, dürfen sie sich gerne nichts auszahlen. Sie schreiben aber eher aus Lohnempfängersicht.

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simi47777 (2.013 Kommentare)
am 03.04.2020 21:24

4.) Im Bericht wird auch klar dokumentiert, dass der FixKosteanteil bei RB sehr hoch ist.

Demzufolge ist Kurzarbeit für RB zwar eine gewisse Erleichterung, aber die fixen Kosten müssen auf weniger Fahrzeuge umgelegt werden.

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