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Was Huawei-Kunden wissen sollten

Von Ulrike Rubasch   22.Mai 2019

Mehr als eine Million Menschen dürften in Österreich bereits ein Smartphone oder Tablet des chinesischen Telekomkonzerns Huawei benützen. Die nicht genau zu eruierenden Marktanteile liegen besonders im mittelpreisigen Segment bei bis zu 30 Prozent. Die US-Sanktionen im Handelsstreit mit China untersagen es US-Unternehmen wie Google oder Facebook, ohne Erlaubnis mit Huawei Geschäfte zu machen. Gestern gewährte US-Präsident Donald Trump noch 90 Tage Schonfrist.

Was bedeutet der US-Bann für Nutzer von Huawei-Telefonen?

Die heimischen Mobilfunknetzbetreiber gaben sich allesamt relativ ratlos auf Nachfrage der OÖNachrichten. "Wir beobachten die Situation sehr genau und werden, sobald es etwas übersichtlicher geworden ist, weiter entscheiden", sagte etwa A1-Sprecher Jochen Schützenauer. Was Peter Schiefer von Magenta konform zur Branchenmeinung festhielt: Für bestehende Huawei-Handys gebe es keine Einschränkungen – vorerst. Huawei teilte auf Anfrage nur mit, Kunden hätten weiterhin Zugang zu Googles App-Plattform Play Store und zum Sicherheitsdienst Google Protect. Sicherheits-Updates würden zur Verfügung gestellt, was auch Drei-Sprecher Tom Tesch bestätigt. Die Crux: Was nach den 90 Tagen sein wird, ist offen.

Was ist ab August?

Sollte Trump das wahrmachen, was er angekündigt hat, würden Huawei-Kunden nach Ablauf des Aufschubs ab August vermutlich kein Update ihres Android-Betriebssystems mehr bekommen. (Huawei arbeitet übrigens seit Jahren an einem eigenen Betriebssystem). Dennoch wird das Gerät voll funktionsfähig bleiben. Bereits gekaufte oder heruntergeladene Apps würden zwar weiter funktionieren, weil die App-Entwickler generell darauf Rücksicht nehmen und die Software auch mit alten Betriebssystemversionen arbeiten kann. Doch neue Funktionen und Versionen wären nicht mehr möglich. Der Zustand des Handys wäre quasi "eingefroren".

Wie treffen die Sanktionen Neugeräte von Huawei?

Das wird eine ganz andere Geschichte. Beobachter gehen davon aus, dass künftige Handy-Modelle nicht mehr auf beliebte (und teils vorinstallierte) Apps wie Google Maps oder Play Store, den Maildienst Gmail, die Videoplattform YouTube oder auf den Browser Google Chrome zugreifen können. Das werde massive Auswirkungen auf die Handy-Verkäufe und somit auf die Marktanteile haben, ist aus der Branche zu hören. Wer will sich schon beim Kauf eines Handys plagen und selbst einen alternativen Kartendienst oder Play Store installieren? Viel Komfort durch das gut gelernte und verwobene Google-Ökosystem ginge verloren, den die Kunden aber verlangen. Sie würden schnell zu anderen Herstellern wechseln, Huawei würde trotz des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses schnell Boden verlieren.

Und der Verbraucherschutz?

Eingeschränkte Funktionen am Huawei-Handy könnten Konsumenten auf die Idee bringen, sich zu wehren. Ulrike Weiß vom oö. Konsumentenschutz sagt, es sei noch zu früh, das rechtlich zu beurteilen. Noch gebe es keinen finanziellen Schaden.

APA-Video: USA setzt Huawei auf schwarze Liste

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