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Was Huawei-Kunden wissen sollten

Von Ulrike Rubasch, 22. Mai 2019, 08:13 Uhr
Drei von zehn in Österreich verkauften Smartphones sind von Huawei. In allen drei heimischen Mobilfunknetzen ist Huawei-Technik verbaut. Bild: afp

WIEN. Nach dem US-Bann der chinesischen Huawei-Produkte fragen sich Kunden, ob sie YouTube und Google Maps noch auf ihren Smartphones nutzen können.

Mehr als eine Million Menschen dürften in Österreich bereits ein Smartphone oder Tablet des chinesischen Telekomkonzerns Huawei benützen. Die nicht genau zu eruierenden Marktanteile liegen besonders im mittelpreisigen Segment bei bis zu 30 Prozent. Die US-Sanktionen im Handelsstreit mit China untersagen es US-Unternehmen wie Google oder Facebook, ohne Erlaubnis mit Huawei Geschäfte zu machen. Gestern gewährte US-Präsident Donald Trump noch 90 Tage Schonfrist.

Was bedeutet der US-Bann für Nutzer von Huawei-Telefonen?

Die heimischen Mobilfunknetzbetreiber gaben sich allesamt relativ ratlos auf Nachfrage der OÖNachrichten. "Wir beobachten die Situation sehr genau und werden, sobald es etwas übersichtlicher geworden ist, weiter entscheiden", sagte etwa A1-Sprecher Jochen Schützenauer. Was Peter Schiefer von Magenta konform zur Branchenmeinung festhielt: Für bestehende Huawei-Handys gebe es keine Einschränkungen – vorerst. Huawei teilte auf Anfrage nur mit, Kunden hätten weiterhin Zugang zu Googles App-Plattform Play Store und zum Sicherheitsdienst Google Protect. Sicherheits-Updates würden zur Verfügung gestellt, was auch Drei-Sprecher Tom Tesch bestätigt. Die Crux: Was nach den 90 Tagen sein wird, ist offen.

Was ist ab August?

Sollte Trump das wahrmachen, was er angekündigt hat, würden Huawei-Kunden nach Ablauf des Aufschubs ab August vermutlich kein Update ihres Android-Betriebssystems mehr bekommen. (Huawei arbeitet übrigens seit Jahren an einem eigenen Betriebssystem). Dennoch wird das Gerät voll funktionsfähig bleiben. Bereits gekaufte oder heruntergeladene Apps würden zwar weiter funktionieren, weil die App-Entwickler generell darauf Rücksicht nehmen und die Software auch mit alten Betriebssystemversionen arbeiten kann. Doch neue Funktionen und Versionen wären nicht mehr möglich. Der Zustand des Handys wäre quasi "eingefroren".

Wie treffen die Sanktionen Neugeräte von Huawei?

Das wird eine ganz andere Geschichte. Beobachter gehen davon aus, dass künftige Handy-Modelle nicht mehr auf beliebte (und teils vorinstallierte) Apps wie Google Maps oder Play Store, den Maildienst Gmail, die Videoplattform YouTube oder auf den Browser Google Chrome zugreifen können. Das werde massive Auswirkungen auf die Handy-Verkäufe und somit auf die Marktanteile haben, ist aus der Branche zu hören. Wer will sich schon beim Kauf eines Handys plagen und selbst einen alternativen Kartendienst oder Play Store installieren? Viel Komfort durch das gut gelernte und verwobene Google-Ökosystem ginge verloren, den die Kunden aber verlangen. Sie würden schnell zu anderen Herstellern wechseln, Huawei würde trotz des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses schnell Boden verlieren.

Und der Verbraucherschutz?

Eingeschränkte Funktionen am Huawei-Handy könnten Konsumenten auf die Idee bringen, sich zu wehren. Ulrike Weiß vom oö. Konsumentenschutz sagt, es sei noch zu früh, das rechtlich zu beurteilen. Noch gebe es keinen finanziellen Schaden.

APA-Video: USA setzt Huawei auf schwarze Liste

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Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch

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7  Kommentare
7  Kommentare
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( Kommentare)
am 22.05.2019 19:27

Kann bitte irgendjemand diesen gefährlichen Wahnsinnigen stoppen? Android wird nachher generell Angriffsziel für Hacker werden, Apple werde mich NIE WIEDER zulegen!! Hatte ich schon möchte ich sicher nicht mehr. Was soll man dann machen? Ausserdem haben sich viele sicher bewußt wegen Kamera, Betriebssystem etc für ein gewisses Modell entschieden. Und da rede ich noch gar nicht von der privaten Enteigenung durch diesen Vollidioten. Der öffnet die Büchse der Pandora, aber nicht weil es ihm egal ist, sondern weil er einfach DUMM ist. Sollen die Chinesen doch stoppen Elektronikprodukte zu bauen. China hat noch nicht einmal mit der Kette zu rasseln begonnen in diesem sich anbahnenden Wirtschaftskrieg aus dem die USA noch mehr als Verlierer herausgehen wird als wir.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 22.05.2019 07:54

Das kommt von der Amiabhängigkeit.

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franz.rohrauer (1.041 Kommentare)
am 22.05.2019 01:14

Letztlich ist das nichts weiter als eine der „Früchte“ unserer massiv von US-amerikanischen Unternehmen beherrschten und von uns selbst liebevoll gehegten und gepflegten EDV-Monokultur:

Mobiltelefon: Android
PC: Windows

Spinnen wir den Gedanken ruhig weiter und nehmen wir an, ein Verrückter zwänge Microsoft, seine Software auf PCs chinesischer Hersteller zu deaktivieren. Könnten Sie diese Zeilen dann noch lesen?

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fai1 (6.006 Kommentare)
am 22.05.2019 07:06

Hast eine Alternative?
Apple, ebenfalls amerikanisch und Linux in Vergessenheit geraten.

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franz.rohrauer (1.041 Kommentare)
am 22.05.2019 08:46

Das liest man immer wieder, dass es keine Alternative gäbe. Aber: geht net gibt's net! Oder anders ausgedrückt: wenn jemand sagt, dass es nicht ginge, dann geht es nur aus dessen Sicht nicht!

Ist natürlich vollkommen klar, dass Betriebssysteme nicht eins zu eins ausgetauscht werden können - weder im kommerziellen noch im privaten Bereich. Dass Alternativen nicht möglich sind, ist jedoch grundfalsch. Ich kenne Anwendungen, die wurden von Betriebssystem-spezifisch auf webbasiert erweitert. Solche Schritte dauern, zeigen aber, dass "es" geht, wenn man nur will. Und wir Europäer sollten GANZ DRINGEND WOLLEN, wollen wir solche Abhängigkeiten vermeiden!!!

Und was Linux betrifft: ich verwende es selbst seit mehr als 10 Jahren sehr erfolgreich. Ich gebe zu, am Anfang viele Hürden vorgefunden zu haben. Die waren aber eher in meinem Kopf als im Betriebssystem. Ein Nachteil sei nicht verschwiegen: es kostet nichts. Und was nichts kostet, ist in den Augen Vieler nichts wert.

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docholliday (8.161 Kommentare)
am 22.05.2019 15:23

Und was genau helfen Ihre Linux-Ratschläge einem Huawei Handy-Besitzer?
Soll er sich ein Red Heat oder ein Ubuntu draufklatschen?

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spoe (13.496 Kommentare)
am 22.05.2019 10:02

So ist es.

Bei diesem wirtschaftspolitisch motivierten "Bann" sollte man niemals vergessen, wer die Täter und wer die Opfer sind. Die Konsumenten gehören jedenfalls zu den Opfern.

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