Warum die Zukunft den kleinen Unternehmen gehört
LINZ. "Consultants’ Day": Zwei Zukunftsforscher versuchten, den Betrieben die Angst vor Wandel zu nehmen
"90 Prozent der Digitalisierung sind Blödsinn. Aber wir müssen erst herausfinden, was diese 90 Prozent sind", sagt Christoph Holz: Der Start-up-Gründer, Informatiker und Raumfahrttechniker. Er war diese Woche als Vortragender bei der Veranstaltung "Consultants’ Day" der Sparte Ubit (Unternehmensberater, Buchhalter, IT) der Wirtschaftskammer OÖ im Linzer Design Center zu Gast. Holz und die Zukunftsforscherin Christiane Varga stellten Zukunftsszenarien vor, gaben Denkanstöße und versuchten gleichzeitig, die Angst vor der Zukunft zu nehmen.
Laut Varga befinden wir uns gerade in einer fundamentalen Phase des Umbruchs in nahezu allen Bereichen unseres Lebens: "Wandel ist ganz natürlich, alle 100 bis 150 Jahre mussten Gesellschaften sich auf einen völligen Umbruch einstellen." Ein Unterschied sei, dass die Welt so digital vernetzt sei wie nie. Angst vor dem Ungewissen sei normal: "Aber dauerhafte Angst ist ein Zukunftsverhinderer." Die Zukunft könne man zwar nicht planen: "Aber wir können besonnen und aktiv bleiben, ohne in Aktionismus zu verfallen." Spartenobmann Markus Roth betonte die positiven Seiten des Wandels: "Bei Besprechungen im Metaverse entsteht das Gefühl, mit den Gesprächspartnern in einem Raum zu sitzen, obwohl sie in Wirklichkeit viele Kilometer trennen."
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Holz rät Menschen und Unternehmen, sich auszuprobieren. Hier würden oft schon kleine Experimente ausreichen: "Ein großes, etabliertes Unternehmen kann zum Beispiel versuchen, mit einem Start-up zu kooperieren."
Die Zukunft, so Holz, gehöre ohnehin den kleinen Betrieben, die Zahl der Ein-Personen-Unternehmen weltweit steige: "Die Großen werden immer größer. Am Beispiel General Electric sehen wir, wie ein Großer sich in seine Einzelteile zerlegt." Ein ähnliches Schicksal prophezeit Holz auch Giganten wie Facebook, Amazon und Google. Die Suchmaschine sei in großen Schwierigkeiten, so seine These: "Die letzte wirklich revolutionäre Idee ist Jahre her." Die Lösung liege in der künstlichen Intelligenz, die Unmengen an Daten sammelt: "Das System kennt uns irgendwann so gut, dass wir keine Suchmaschine mehr brauchen."
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