Warum der Weltwirtschaft eine Triple-Rezession droht
BERLIN. Ein Unglück kommt selten allein, lautet ein altes Sprichwort. Für die Weltwirtschaft könnte es heuer zutreffen, droht ihr doch das Triple - eine parallele Rezession der drei wichtigsten Wirtschaftsmächte.
"Die Risiken eines weltweiten rezessionären Dreiklangs steigen derzeit von Tag zu Tag", warnt Havard-Ökonom Kenneth Rogoff.
Dabei sind die Gründe für den möglichen Absturz durchaus verschieden: In den Vereinigten Staaten könnte der Aufschwung von den Zinserhöhungen der mächtigen Notenbank Fed abgewürgt werden, in der Volksrepublik droht Ungemach durch die strikte Null-Covid-Politik Pekings, während Europa die ökonomischen Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu schaffen machen.
USA
Wie ernst es um die US-Konjunktur steht, zeigt ein Blick auf das Verbrauchervertrauen: Dieses Barometer ist im Mai auf den tiefsten Stand seit 2011 abgestürzt, weil die hohe Inflation von aktuell 8,3 Prozent an der Kaufkraft der Konsumenten nagt. Und wenn die anfangen zu knausern, gerät der Aufschwung in Gefahr: Schließlich machen die Konsumausgaben etwa 70 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft aus. Die Notenbank Fed hat die Gefahr erkannt. Sie hat jüngst die größte Zinserhöhung seit 22 Jahren gewagt und will weitere folgen lassen, um die Inflation in Schach zu halten. Das allerdings hat einen unschönen Nebeneffekt. Da dadurch Zinsen für Kredite - etwa für Investitionen von Unternehmen oder auch für den Konsum - teurer werden, kann das den Aufschwung bremsen. Am Immobilienmarkt schlägt das schon durch.
Die Zahl der neu begonnenen Projekte für den Wohnungsbau fiel im April, ebenso die der Baugenehmigungen. Mit einem Durchschnittszins von 5,30 Prozent bei Verträgen zur Baufinanzierung mit 30-jähriger Laufzeit wurde zuletzt der höchste Wert seit Juli 2009 erreicht. Die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten mehr als 100 Ökonomen beziffern daher die Gefahr, dass die US-Wirtschaft in den nächsten 24 Monaten in eine Rezession abtaucht, auf 40 Prozent. "Da die Fed scheinbar das Bedürfnis verspürt, 'aufzuholen', um die Kontrolle über die Inflation und die Inflationserwartungen wiederzuerlangen, erhöht ein schnelles Tempo aggressiver Zinserhöhungen die Wahrscheinlichkeit eines geldpolitischen Fehltritts", warnt ING-Chefökonom James Knightley. "Der könnte ausreichen, um die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen." Der Chefanlagestratege der Bank of America, Michael Hartnett, wird noch deutlicher: "'Inflationsschock' verschlimmert sich, 'Zinsschock' beginnt gerade, 'Rezessionsschock' kommt", schrieb er kurz und knapp an Kunden.
CHINA
China hat nicht mit Inflation und steigenden Zinsen zu kämpfen, sondern mit seiner Coronapolitik. Bestes Beispiel dafür ist die Finanzmetropole Shanghai: Die mehr als 25 Millionen Einwohner zählende Riesenstadt steckt seit Wochen in einem Lockdown fest, der die Wirtschaft lähmt. Dutzenden anderen Großstädten geht es ähnlich. Mindestens 373 Millionen Menschen in Städten, die 40 Prozent der chinesischen Wirtschaftsleistung ausmachen, sind einer Analyse der Ökonomen der japanischen Finanzgruppe Nomura davon betroffen. Die Folgen lassen sich an den Konjunkturdaten ablesen. Die Immobilienverkäufe brachen im April so stark ein wie seit 16 Jahren nicht mehr, während die Industrie ihre Produktion drosselte, der Einzelhandel weniger umsetzte und die Investitionen unerwartet schwach wuchsen. Zugleich schnellte die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.
"Die Pandemie hat relativ große Auswirkungen auf den Wirtschaftsbetrieb", musste der Sprecher des Statistikamtes, Fu Linghui, in dieser Woche einräumen. "Womöglich steckt die chinesische Volkswirtschaft bereits in der Rezession", warnt Top-Ökonom Rogoff. Auf Hilfe von außen kann der Exportweltmeister kaum zählen. "Denn gleichzeitig lässt die hohe globale Nachfrage als wichtige Konjunkturstütze nach", sagt DZ-Bank-Ökonomin Monika Boven. Schließlich kühlt die Konjunktur auf den wichtigen Absatzmärkten USA und Europa gerade ab. Die staatlich unterstützte nationalistische Boulevardzeitung "Global Times" sah sich angesichts der geballten Risiken bereits zu einer Warnung gezwungen, die verdeutlich, wie nervös die Führung in Peking geworden ist: "Wer darauf setzt, dass China von einer selbstverschuldeten Rezession bedroht ist, wird die Folgen seiner Fehler tragen".
EUROZONE
Europa macht wie den USA die hohe Inflation zu schaffen, mehr noch aber der Krieg in der Ukraine. "Mit jeder Woche, die der Krieg andauert, wächst der wirtschaftliche Schaden für Europa", warnt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Besonders ein Lieferstopp oder ein Embargo von russischem Erdgas und -öl können die Konjunktur abstürzen lassen. "Solche Beschränkungen würden die europäische Wirtschaft in den kommenden beiden Jahren in eine Rezession treiben", betont Fratzscher. Ein abruptes Ausbleiben russischer Gaslieferungen dürfte die Produktion in Europas größer Volkswirtschaft Deutschland in den ersten zwölf Monaten um 114 bis 286 Milliarden Euro einbrechen lassen, wie aus einer Studie des Wissenschafters Tom Krebs von der Universität Mannheim hervorgeht.
Das entspräche einem Verlust von rund drei bis acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zusätzlich könnten die Verbraucher wegen steigender Energiepreise weniger für andere Güter ausgeben und die Unsicherheit zunehmen, was die Wirtschaftsleistung um weitere zwei bis vier Prozent reduzieren würde. Damit wäre durch ein kurzfristiges Erdgas-Embargo ein wirtschaftlicher Einbruch auf das Niveau des Coronajahres 2020 oder der Finanzkrise im Jahr 2009 zu erwarten, schreibt der Professor für Volkswirtschaftslehre. Es "könnte jedoch auch zu einer Wirtschaftskrise führen, wie sie (West)Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht erlebt hat", warnt Krebs. Kommt es so, würden wohl die gesamte Eurozone und die EU schrumpfen.
es war zu erwarten dass die Wahrheit nicht goutiert .
NIEMAND in den Medien will sie hören ,geschweige denn schreiben.
Die Armut stiegt und es wird VERSCHWIEGEN dass der Westen daran schuld ist .
Bald kracht die Wirtschaft zusammen , es wird tausenden Arbeitslosen geben , aufgrund der westlichen Sanktionen . Noch eine Zinserhöhung in USA und die Blase platzt weil sich Kreditnehmer es nicht mehr leisten können...wartet ab , es kommt.
Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer. Agenda 2030 = Zerstörung des Mittelstandes usw.
Wie kommen wir dazu, für die Kosten der Kreigsgeilen aufzukommen?
du Hast Recht, schick Putin die Rechnung
<Rezession>
Stärker Aufrüsten müsst man
schafft Arbeitsplätze bei und Gewinne für die 🚀 Barone
Hysterie kostet.
Mit jeder Waffenlieferung in die Ukraine schaufelt sich Europa ein noch tieferes Grab!
Stoppt alle Sanktionen gegen Russland und unsere Mindesteinkommensbezieher haben wieder ausreichend Geld zum Leben und müssen nicht wegen hoher Energiekosten frieren.
Jo na eh... Ukraine nicht mehr unterstützen bei der Verteidigung und alle Sanktionen gegen Russland beenden... sonst noch Anweisungen aus Moskau ??
Keine Ahnung von Wirtschaft!
korrekt, eigentlich brauchen wir die Waffen selbst, wenn Putin nach der Ukraine dann uns "befreien" will ...
- ist derselbe Blödsinn !
die sanktionen gegen russland wirken, bei uns in europa zumindestens.
Eine Rezession folgt fast zwangsläufig auf eine boomende Phase
https://bwl-wissen.net/definition/konjunkturphasen
Genau und das geht ewig so weiter 5 Mio Jahre lang
Ja, so ca....
<Boomende Phase>
Satire ist eine Kunstform
Schreiben Sie von den knapp 1OO OOO OOO OOO
Neuschulden der Ökoasozialen seit 2019?
Für die Eurozone wird der Krieg in der Ukraine als Hauptursache für eine drohende Rezession angegeben.
Das stimmt nicht ganz: Die selbstzerstörerischen Sanktionen gegen Russland sind das hauptsächliche Übel.
Das Grundübel ist der Machtanspruch alter russischer Männer mit Verstehern im Westen!
Hätte Russland diesen dämlichen Angriffskrieg nicht begonnen, wären allen viel Leid erspart geblieben.... so ist für nächsten Jahrzehnte Ende mit guten Beziehungen zu Moskau.
Ich finde den Angriff auf die Ukraine auch dämlich und stimme Ihnen zu, dass sich dieser Krieg auf unsere Beziehungen mit Russland auswirken soll.
Das heißt aber nicht, dass wir uns selbst massiv schädigen müssen, nur um Russland eins auszuwischen.
Jetzt erklären sich die hals und kopflosen Reaktionen in der EU langsam.
Die deutsche Bundeswehr steht, wie schon von einem ranghohen Offizier schon öffentlich erklärt, blank da.
Dort kann man gerade höchstens eine Brigade aufstellen.
Die ausgemusterten FLAK- Panzer für die Ukraine für die hat man 40000 Schuss Munition. Die sind in ein paar Minuten verbraucht.
Vor allem die USA, nebenbei UK und ein wenig NL liefern Waffen.
Die halten den Konflikt am Köcheln, so wie eben in Syrien, Afghanistan......................
Und nein - mir sind nicht die Ereignisse dort entgangen.
Interessant wären da Angaben über Artillerie?
Was sagt da die Aufklärung? Was sagt da der Nachrichtendienst?
Bei der Bundeswehr fehlen Helme für die Fallschirmjäger!
Das ist nicht das einzige, was dort fehlt.
Bei unserem Bundesheer schaut es ähnlich düster aus.
@Kratzfrei
Falls der Vollkoffer Putin nicht auf den Atomknopf drueckt braucht sich der Westen vor der maroden Roten Armee aber wiklich nicht mehr fuerchten. Da koennte sogar unser BH den Russen Paroli bieten.
Oje mit Realismus haben sie es offenbar nicht so.
Und aus der Zeit gefallen sind sie auch.
Die rote Armee gibts nicht mehr - die existiert nur in ihrem Kopf und in anderen Wirrköpfen.
@Kratzfrei
Der Putin traeumt from grossrussischen Reich, egal ob als Zar oder Oberkommunist. Da spielt es wirklich keine Rolle ob ich von der "Roten Armee" oder der "Schrott" Armee schreibe. Der Krieg in der Ukraine zeigt deutlich dass es nicht mehr weit her ist mit der ueber Jahre gefuerchteten Militaermacht Russlands.
Gas war auch schon vorher teuer!
Welches waserl hat den geglaubt das es ewig so weiter geht !!!
Wachstum,Wachstum,Wachstum, auf ewig ...
Wenn denn auch die Erdkugel wachsen würde ?
Na wenn uns das die EU nicht aussi reißt wer dann?
Manche "böse" Zungen meinen ja sie reitet uns noch tiefer in die Krisen.
Korrektur
Na wenn uns da die EU nicht aussi reißt wer dann?