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VW-Konzern mit Milliardenverlust

Von Roland Vielhaber   31.Juli 2020

Die Freude über die Auszeichnung war groß: Erst vor wenigen Tagen wurde die Attnanger Stiwa vom größten Automobilhersteller der Welt, dem VW-Konzern, mit dem "Volkswagen Group Award" ausgezeichnet. Stiwa ist einer der weltweit 40.000 Zulieferer. Nur acht von ihnen wurden bei der Ehrung vor den Vorhang geholt.

Gleichzeitig beobachten die Oberösterreicher mit Sorge die Entwicklung bei VW, das die Coronakrise bei Umsatz und Ergebnis voll zu spüren bekommt. So hat der Konzern, wie am Donnerstag bekannt wurde, im zweiten Quartal einen auf die Aktionäre entfallenden Nettoverlust von 1,6 Milliarden Euro eingefahren, nachdem der Konzern hier im Vorjahreszeitraum noch knapp vier Milliarden Euro Gewinn gemacht hatte. "Es ist kein Geheimnis, dass die Krise Auswirkungen auf die Zulieferer hat und Stückzahlen zurückgegangen sind", sagt Nobert Langeder von Stiwa. Es gebe aber nicht nur ein weinendes, sondern auch ein lachendes Auge: "VW will Teile der Fertigung ins Land zurückholen. Wir haben den Auftrag bekommen, eine große Maschine für Lenkungsteile zu bauen." Das passiert gerade.

Weil in Europa sowie Amerika kaum Autos abgesetzt werden konnten, sackte der VW-Umsatz zwischen April und Ende Juni im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro ab. Die Auslieferungen an Kunden waren um fast ein Drittel auf 1,89 Millionen Fahrzeuge zurückgegangen. Die Kernmarke Volkswagen musste im zweiten Quartal einen Umsatzeinbruch von mehr als der Hälfte auf 9,6 Milliarden Euro hinnehmen. Der um Sonderkosten aus dem Dieselskandal bereinigte operative Verlust lag bei zwei Milliarden Euro. VW-Tochter Audi verzeichnet beim bereinigten operativen Ergebnis einen Verlust von 0,7 Milliarden Euro. Porsche konnte einen operativen Gewinn mit rund 600 Millionen Euro verbuchen – das ist allerdings nur noch halb so hoch wie vor einem Jahr.

Auch Renault hat es hart erwischt: Wegen der Coronakrise und tiefroter Zahlen beim Partner Nissan schrieb der Konzern einen Rekord-Nettoverlust von 7,29 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum gab es einen Gewinn von 970 Millionen Euro. Renault hatte bereits den Abbau von weltweit rund 15.000 Stellen und Kosteneinsparungen von rund zwei Milliarden Euro angekündigt.

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