Vonovia schafft Übernahme
BOCHUM / BERLIN. Deutsche Wohnen geht um 19 Milliarden Euro an Mitbewerber
Die größte Übernahme am deutschen Immobilienmarkt ist gelungen: Gut eine Woche vor dem Ende der ersten Annahmefrist des Übernahmeangebots für die Deutsche Wohnen hat sich Vonovia eine Mehrheit an dem Berliner Wettbewerber gesichert.
Die Gesamtzahl der Deutsche-Wohnen-Aktien, die dem Bochumer Marktführer angedient wurden, die er besitzt oder auf die er Zugriff hat, habe am Freitagabend rund 50,49 Prozent der Stimmrechte betragen, teilte Vonovia gestern mit.
Beim Votum der Berliner für eine Enteignung von Wohnungsbeständen großer Konzerne fordert Vonovia-Chef Rolf Buch konstruktivere Lösungen. "Vonovia steht bereit, um mit einer neuen Landesregierung und den relevanten gesellschaftlichen Akteuren der Stadt die Herausforderungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt kraftvoll anzugehen", so Buch gestern. Enteignungen lösten die Probleme auf dem Berliner Wohnungsmarkt nicht.
Vor allem die Deutsche Wohnen steht in Berlin wegen Sanierungen und hoher Mieten in der Kritik. Die Konzerne versuchen dagegen, Bedenken zu entkräften. Vonovia und Deutsche Wohnen hatten im Zuge ihrer Fusionspläne bereits 14.750 Wohnungen an kommunale Wohnungsunternehmen verkauft.
Im nächsten Schritt wollen sie ihre Mieten in Berlin freiwillig für die nächsten fünf Jahre begrenzen. Darüber hinaus sind sie bereit, rund 13.000 neue Wohnungen in Berlin zu bauen. Buch sprach sich für ein "neues Bündnis für das Wohnen" aus.
Die von der Gruppe "Deutsche Wohnen & Co enteignen" propagierte Initiative in Berlin fordert die Enteignung von Wohnungskonzernen mit mehr als 3000 Wohnungen in Berlin, insgesamt geht es um mehr als 240.000 Wohnungen. Das Referendum, das am Sonntag für die Enteignung ausgegangen ist, ist aber rechtlich nicht bindend.
"Vonovia steht bereit, um mit einer neuen Landesregierung und den relevanten gesellschaftlichen Akteuren der Stadt die Herausforderungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt kraftvoll anzugehen".
Heißt: nach Übernahme der Deutsche Wohnen können wir niemanden schmieren, sondern lassen uns sogar noch von der öffentlichen Hand sponsern. Und weil uns das wirtschaftlich nicht genügen wird, werden wir die Filetstücke aus dem Immobilienbestand an andere "Akteure" verkaufen müssen. Wenn private Investoren für diese Immobilien höhere Preise oder Mieten verlangen, kann das unmöglich Vonovia zum Vorwurf gemacht werden.
Diese meine Annahme ist rein fiktiv, es gilt die Unschuldsvermutung wie bei den meisten großen Transaktionen am internationalen wie heimischen Immobilienmarkt. Wie wir wissen, läuft da immer alles supersauber und ohne jegliche Bereicherungsabsichten.