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voestalpine will eine Milliarde Euro in Elektro-Öfen investieren

07. November 2019, 16:36 Uhr

LINZ/ WIEN. Verschärfte Klimaschutzvorgaben zwingen den Stahlkonzern voestalpine zum Umdenken. Der größte CO2-Emittent des Landes will drei seiner fünf Hochöfen in Österreich durch Elektro-Öfen ersetzen und müsste dafür rund eine Milliarde Euro investieren.

Gegen 2030 könnte das "Hybrid-Stahlwerk" Wirklichkeit sein, wie auch der "trend" morgen, Freitag, berichtet. Mit der Maßnahme könnte der Stahlerzeuger seinen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß um ein Drittel, also um drei bis vier Millionen Tonnen pro Jahr, senken, so Konzernchef Herbert Eibensteiner. Derzeit ist die voestalpine für die Hälfte der CO2-Emissionen der heimischen Industrie und somit für rund 10 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in Österreich verantwortlich.

Unternehmen erhofft sich Unterstützung aus der Politik

"Technisch ist das alles möglich, uns geht es jetzt nur um das Wirtschaftliche", hieß es aus dem Konzern. Bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres 2019/20 soll das Projekt fertig durchgerechnet sein. Für die Umsetzung wendet sich der Konzern aber auch um Unterstützung an die Politik. Eibensteiner habe bereits einen Brief an die Vorsitzenden aller Parteien im Parlament, an die Sozialpartner und an Nichtregierungsorganisationen (NGO) geschrieben, berichtet das Wirtschaftsmagazin.

Konkret lobbyiert die voestalpine für einen Ausbau der Stromnetz-Infrastruktur und billigeren "grünen" Strom etwa durch die Befreiung von Abgaben und Rückvergütungen. Weiters sollten dem Management zufolge die Zahlungen für CO2-Zertifikate über den Umweg eines Innovationsfonds für eigene Investitionen in klimafreundliche Technologien zweckgewidmet werden. Für Wasserstoff hätte die Voest jedenfalls gerne eine Zweckwidmung der aus den CO2-Zertifikaten eingenommenen Gelder.

Elektro-Öfen seien nur ein erster Schritt

Ziel der Voest ist es, Kohle und Koks als Energieträger für die hohen Temperaturen, die für die Stahlerzeugung nötig sind, zu ersetzen und somit den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zu senken. Die zwei kleineren Hochöfen in Linz und einen der beiden in Donawitz durch Elektro-Öfen zu ersetzen, sei dabei nur ein Zwischenschritt. Denn die langfristige Vision heißt nicht Strom sondern Wasserstoff. Ein erster kleiner Schritt in diese Richtung wird kommenden Montag gesetzt. Die voestalpine nimmt eine Wasserstoff-Pilotanlage in Linz in Betrieb. Wasserstoff in der Stahlherstellung gilt konzernintern aber erst nach 2035 als realistische Option.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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Papillon_2 (491 Kommentare)
am 08.11.2019 09:32

Was ich sehr interessant finde:
Seit der Privatisierung hat sich die VOEST jede politische Einmischung verboten und ist auf größtmögliche Distanz zur Politik gegangen. Jetzt, wo es um Privilegien beim Strompreis geht, hat der GD der VOEST plötzlich wieder seine Liebe zur Politik entdeckt: Der VOEST GD hat Briefe an die Vorsitzenden aller Parteien geschrieben!

Wenn Politiker tatsächlich einem billigeren (abgabefreien) Strompreis für die VOEST zustimmen, ist das ein Affront gegen alle anderen Unternehmen und alle privaten Stromkunden in Österreich, die den vollen Strom Preis zahlen müssen.

Politiker, die so eine Sauerei unterstützen, sollte nie wieder in Österreich von jemand gewählt werden, der den vollen Strompreis zahlen muss!

PS: Ich bin kein Experte im EU-Wettbewerbsrecht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Abgabenbefreiung des Stromes für die VOEST konform mit dem Wettbewerbsrecht ist, denn das wäre eine massive Verzerrung zu-ungunsten aller anderen Stahlhersteller!

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higgs (1.253 Kommentare)
am 08.11.2019 11:29

vermutlich. allerdings ist es jetzt auch keine wettbewerbsverzerrungen, dass andere stahlhersteller in der eu von ihrem staat co2 zertifikate gratis zugewiesen bekommen haben und die voestalpine nicht. die haben sogar milliarden gewinne mit verkauften co2 zertifikaten gemacht.
die forderung co2 zertifikate für die förderung von co2 vermeidung zweck zu binden ist ja nichts schlechtes. bei der wohnbauförderung hat man diese aufgelöst und nun beschwert man sich über hohe mieten!

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Papillon_2 (491 Kommentare)
am 08.11.2019 15:43

ALLE industriellen Groß-Emittenten von CO2 haben bei der Einführung des Zertifikatehandels in der EU Zertifikate gratis zugeteilt bekommen, natürlich auch die VOEST - Details dazu siehe https://www.emissionshandelsregister.at/fileadmin/site/emissionshandel/pdf/NAT_AT_2013-10-15.pdf

Die VOEST wurde also bei der Zuteilung der Zertifikate nicht benachteiligt.

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youngtimer (232 Kommentare)
am 09.11.2019 20:30

Wie man so wenig bewandert sein kann,
dem wichtigsten OÖ Unternehmen und so auch 'Brötchengeber' weit und breit, ans Bein zu pinkeln, das erschließt sich mir nicht.

Es ist allgemein bekannt, das die VOEST Stahl am effizientesten herstellt, sparsamer geht's derzeit nicht.

Da ist ein Wachrütteln der Politik natürlich logisch.

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tradiwaberl (15.610 Kommentare)
am 07.11.2019 20:37

Btw:
etwas versteckt wird in OÖ auch an sehr interessanten Energieprojekten geforscht:

https://www.underground-sun-storage.at/

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il-capone (10.378 Kommentare)
am 07.11.2019 19:10

Welche AKW kauft der Stahlkocher dann wohl auf?

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Lamborghini44 (1.972 Kommentare)
am 07.11.2019 17:54

Aktie heute fast 3 % + es geht wieder aufwärts. 👏

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tradiwaberl (15.610 Kommentare)
am 07.11.2019 20:34

Na recht viel weiter runter kanns ja fast nicht mehr gehen....

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Lamborghini44 (1.972 Kommentare)
am 07.11.2019 21:31

O doch, waren schon mal unter 20 € aber auch schon mal über 60 €.

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betterthantherest (34.004 Kommentare)
am 07.11.2019 17:38

Das bedeutet für den Konsumenten:
weg von Wärmepumpen oder andere Heizung die viel Strom benötigen
Strom für Elektromobilität wird richtig teuer
in allen Bereichen so gut wie möglich weg vom Strom als Energieträger.

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am 07.11.2019 18:12

BETTERTHANTHEREST,
wie recht du hast. Wir alle werden die CO2Steuer bezahlen müssen, weil die VOEST das Allgemeingut der Donauwasserkraft alleine in Anspruch nimmt. Wenn du Aktien der VOEST hast, freust du dich natürlich darüber. Rund 50% der Aktien sind in Streubesitz.
Jeder kann sich aussuchen, woher er den Strom bezieht. Auch die VOEST. Solange dann noch was für dich übrig bleibt, ist aber fraglich.

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( Kommentare)
am 07.11.2019 17:03

Was bedeutet das also, dass das heuer im Herbst in den Pilotversuch startende Wasserstoffprojekt "H2Future", zusammen mit dem Verbund und Siemens in die Pinsen gegangen ist. Jetzt zapft man also den Strom direkt beim Verbund, welcher 90% CO2 freien Strom aus Wasserkraft gewinnt an.
Die VOEST kann sich auf seine Stahlerzeugnisse den Grünen Punkt draufkleben.

Nur wurde der Verbundstrom bisher auch verbraucht, von anderen Unternehmen. Die müssen sich jetzt diese Menge von kalorischen Kraftwerken oder Atomkraftwerken beziehen. Ändern tut das wirklich nichts, nur die VOEST drückt jetzt die auf sie kommende CO2-Steuer den anderen Betrieben auf's Auge, weil deren Stromlieferant die CO2-Steuer den Kunden weiterverrechnen wird müssen.

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fai1 (6.014 Kommentare)
am 07.11.2019 17:19

Wieso soll das H2 Projekt in die Binsen gegangen sein. Dass dieses Projekt ein Langfristiges ist war doch klar.

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am 07.11.2019 17:55

FAI1 ,
"Wasserstoff in der Stahlherstellung gilt konzernintern aber erst nach 2035 als realistische Option." Lies den Satz nocheinmal, wie langfristig der gedacht ist.
Mit Strom Wasser in H2 und O trennen, das verbraucht mehr an Energie, als wenn man Strom direkt in magnetische, thermische Energie umwandelt. Das mit Forschungsgeldern geförderte Projekt "H2Future" muss halt noch bis 2035 weiterlaufen, wegen der Fördergelder. Es kam aber rechtzeitig die nötige Einsicht, dass mit derzeitiger Technologie Wasserstoff noch zu teuer kommt.

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am 08.11.2019 00:47

Also, 15 Jahre vom Prototypen bis zur Industriereife wäre schon eine tolle Leistung!
Aber das verstehen manche nicht.

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higgs (1.253 Kommentare)
am 08.11.2019 06:10

es geht nicht nur um thermische energie. es geht auch um die chemische reaktion um aus eisenoxid stahl zu erzeugen.

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Paz (374 Kommentare)
am 07.11.2019 16:53

Wow, eine Mega-Investition die haufenweise Geld in den Umlauf bringt und am Ende ist das dann sogar noch umweltfreundlicher. Was nicht alles geht wenn Dinge einmal in Bewegung geraten, könnte es nicht sein das das in etlichen anderen Bereichen auch möglich wäre?

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