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voestalpine: Streitende Arbeiter-Betriebsräte

17.Dezember 2009

Krisenzeiten sollten Belegschaften und ihre Vertreter eigentlich zusammenschweißen. Nicht so in der voestalpine Stahl. In der größten Gesellschaft des Konzerns ist der Arbeiterbetriebsrat seit einem Dreivierteljahr vordringlich mit sich beschäftigt.

Als Konzernbetriebsratschef Hans-Karl Schaller im November krankheitsbedingt länger ausfiel, ist der Streit eskaliert. Dieser dürfte nächste Woche zu einem Wechsel an der Spitze führen.

Der Konflikt schwelt schon länger. Bereits bei der letzten Wahl zum Vorsitzenden zum Arbeiterbetriebsrats hatte der nunmehrige Vorsitzende Johann Linsmaier einen Gegenkandidaten: Manfred Hippold. Damals dürfte der Hobbyradfahrer das Rennen nur knapp für sich entschieden haben. Hippold wurde sein Stellvertreter. Dennoch haben sich zwei Lager formiert.

Zu hören ist, dass das Linsmaier-Lager zuletzt ziemlich geschrumpft sei.

Informierte sprechen von „mangelnder Teamfähigkeit“ der Beteiligten. Linsmaier werden falsche bzw. zögerliche Entscheidungen vorgeworfen. Seine Gesprächsbasis mit dem Vorstand dürfte nicht die beste sein.

Intern wehrt sich der Langzeit-Betriebsrat gegen eine Abberufung. Er soll angeblich gedroht haben, Gefälligkeiten, die Betriebsräten zugutekommen, öffentlich zu machen.

Nächste Woche bei einer Betriebsräte-Sitzung sollen jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden. Offiziell steht eine Neustrukturierung des Gremiums auf der Tagesordnung. Einige Betriebsräte scheiden aufgrund ihrer Pensionierung aus. Dabei dürfte es auch zu einer Neuwahl des geschäftsführenden Vorsitzenden kommen. Das soll der 45-jährige Hippold werden.

Wie brisant die ganze Causa ist, zeigt sich daran, dass aus der Gewerkschaftszentrale in Wien mit Rene Schindler ein Moderator zur Sitzung nach Linz geschickt wird. Auch der oberste Metallgewerkschafter in Oberösterreich Walter Schopf dürfte an der Sitzung teilnehmen. Zuletzt dürfte selbst Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer schon erfolglos vermittelt haben.

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