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Voest: Zweites Verlustjahr wegen neuer Abschreibung?

Von Hermann Neumüller, 23. Oktober 2020, 00:04 Uhr
Voest: Zweites Verlustjahr wegen neuer Abschreibung?
Das voestalpine-Sorgenkind: die Eisenschwamm-Produktion in Corpus Christi/Texas

LINZ. 200 Millionen Euro für Werke in Texas und in der Steiermark.

Nach der gestrigen Vorstandssitzung musste die Führung der voestalpine mit einer schlechten Nachricht an die Öffentlichkeit: eine Sonderabschreibung wegen "Wertminderung von Vermögensgegenständen" in der Höhe von 200 Millionen Euro. Davon ist in erster Linie das Werk in Texas betroffen und in einem "geringeren Umfang" das Werk in Kindberg in der Steiermark. Wie viel jeweils auf die beiden Werke entfällt, wollte ein Konzernsprecher auch auf Nachfrage nicht sagen.

Ein weiteres Verlustjahr?

Die Sonderabschreibung betreffe das operative Ergebnis (Ebitda) nicht, wohl aber das Betriebsergebnis und letztlich auch das, was "unter dem Strich" übrig bleibt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag das Ebitda bei 1,2 Milliarden Euro, unterm Strich blieb ein Verlust von mehr als 200 Millionen Euro. Seit gestern lautet die Prognose für das Ebitda 800 Millionen bis eine Milliarde Euro.

Das ist zwar etwas optimistischer als die bisherige Prognose (600 Millionen bis eine Milliarde), ob der Konzern auch in diesem Geschäftsjahr (Ende März 2021) neuerlich mit Verlust abschließt, wird nach dieser Sonderabschreibung recht wahrscheinlich. Eine offizielle Stellungnahme dazu gab es nicht.

"Wir rechnen auch in den nächsten Jahren mit schwierigen Rahmenbedingungen. Daher müssen wir ein weiteres Mal unsere zukünftigen Erwartungen für unser Werk in Texas anpassen", sagt Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der voestalpine, in einer Aussendung. Das Werk bleibe aber in den "strategischen Überlegungen" in Richtung Dekarbonisierung der Stahlproduktion ein wichtiger Baustein.

Das texanische Werk ist seit 2017 im Vollbetrieb. Seit dem Vorjahr leidet es unter den hohen Eisenerz- bei gleichzeitig niedrigen Schrottpreisen. Diese Entkoppelung führe zu "bisher nie gekannten Preisrelationen" von Eisenerz und Schrott.

Eisenschwamm sei eine Alternative zu Schrott bei der Stahlerzeugung. Billiger Schrott bedeutet, dass der teurere Eisenschwamm praktisch nicht verkäuflich ist.

Von US-Strafzöllen betroffen

Das Werk in Kindberg, das Nahtlosrohre für die Öl- und Gasindustrie produziert, ist von Strafzöllen der US-Regierung betroffen. Mehr als die Hälfte der abgesetzten Menge, so heißt es in der Aussendung, werde in den USA abgesetzt.

Insgesamt habe sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld für die voestalpine in den vergangenen Monaten verbessert. "Wir haben es in den vergangenen Monaten geschafft, uns sehr rasch an die völlig neue Situation anzupassen", so Eibensteiner. Die weitere Entwicklung hängt freilich von der Covid-19-Pandemie ab. Die Unsicherheit für den Konzern bleibe in den nächsten Monaten hoch, so Eibensteiner.

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Autor
Hermann Neumüller
Redakteur Wirtschaft
Hermann Neumüller

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 24.10.2020 00:39

Das Topmanagement der voestalpine sendet die Botschaft aus - betrieblich sind wir nach wie vor topp, nur die Abschreibungen (Bad, bad Texas), Zinsen und Steuern (= böser Steuereintreiber Staat) treiben uns ins Minus.
Ebitda - EBIT - EBT - Profit / Loss of the year muss ein Normalbürger erst mal verstehen. Es hilft nichts, am Ende der Rechnung heißt es Gewinn = Profit oder Verlust = Loss. Die Fahnenstange ist nun der Börsenkurs, an dem sich das Management aufrecht hält. Bleibt dieser und die Kernaktionärsschaft stabil, droht kein "hostile take over" = feindliche Übernahme durch Mitbewerber.
Die Kostenschere = cutting costs wird dennoch angesetzt werden.

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Rapid09 (2.610 Kommentare)
am 23.10.2020 21:47

Neben den ueberzogenen Kosten und dem jetzigen Preisverfall kommt noch dazu dass neben der VOEST der 2. Abnehmer des Eisenschwamms finanziell ziemlich schwach auf der Brust ist. Es besteht ein langfristiger Liefervertrag mit dem mexikanischen Stahlkonzern Altos Hornos. Eine Kreditversicherung wird man fuer diesen Laden derzeit nicht bekommen und wer weiss wie hoch die Aussenstaende oder sogar schon Abschreibungen der VOEST mit diesem Kunden sind.

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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 23.10.2020 18:06

Der Freischütz heißt in den Staaten "The Black Rider" und als solcher denkt er böse amerikanisch: Verluste in Folge bedeutet Schwächung der Liquidität und verursacht Druck auf die Finanzierung von Investitionen & Innovationen und Kosten. Kosten heißt Fixkosten heißt Personalkosten in 1.er Linie. Ein blutiger Schnitt in den "personal body" ist zu befürchten. Bzgl Finanzierung bedeutet es, Eigenmittel werden knapp, Fremdmittel teuer. Aasgeier" & Sharks werden aggressiv im steelmaking poole.
Höchste Zeit also, dass Grandmaster Eder als Boss des Supervisory Boards das Heft in die Hand nimmt und mit seinem "Go West, Go Straight" Approach die müde voest Truppe auf Kurs trimmt: Texas wird zu einer money making machine werden, denn die z.Zt. schlechte Relation Erzkosten / Schrottpreise vs Eisenschwamm = DRI Preise wird sich drehen und dann werden aus den iron pellets der Texas DR Anlage "golden nuggets". Just keep cool!
Eins ist aber auch klar: In Verlustjahren NO Management Bonus!

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Ottokarr (1.722 Kommentare)
am 23.10.2020 11:02

Das mit denn sehr billigen Altmetall stimmt schon - alls wir ihm Mai wenig Arbeit hatten ( Maschinenbau ) hat uns der Chef angeschafft alles unherstehende unbrauchbare Metall usw zu entsorgen ! Ich hab dann angerufen bei einigen Schrotthändlern - wenn ihr ganzen Container hab wir holen -zahlen tun wir nix oder 20-40 Euro/Tonne wenn ihrs bringt !! Hat mal Zeiten gegeben da wurden min 200 Euro /Tonne gezahlt!!

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dalli18 (2.848 Kommentare)
am 23.10.2020 15:50

@ottokarr
200 Euro werden in "guten Zeiten" für relativ hochwertigen Schrott gezahlt.

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( Kommentare)
am 23.10.2020 10:02

He !
ihr oön- Multimanipulations- Zensoren.

Wo sind die Kommentare von gestern ?

Paßt euch wieder einmal Etwas nicht in eure Parteilinie ?!?

Normal zensuriert ihr sowas mit dem oön plus.

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Orlando2312 (22.319 Kommentare)
am 23.10.2020 07:30

Was meint denn der Herr Eder heute über das ach so tolle Werk in Texas?

Zuerst eklatante Kostenüberschreitung beim Bau, und jetzt nix wert.

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dalli18 (2.848 Kommentare)
am 23.10.2020 15:48

@orlando
Meines Wissens haben sich die Weltmarktpreise für das Werk in Texas relativ ungünstig entwickelt - und die kann aber niemand voraussagen.....

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