Verbund und voestalpine: Fortsetzung folgt
LINZ/WIEN. Verbund-Chef Strugl will die Wasserstoff-Kooperation mit dem Stahlkonzern in Linz ausweiten.
Auf ihrem Werksgelände betreibt die voestalpine mit dem Verbund und Siemens eine Megawatt-Pilotanlage für die Erzeugung von Wasserstoff. Aus Wasser wird durch Elektrolyse Wasserstoff gewonnen, der dann für die grüne Stahlproduktion eingesetzt werden kann. Noch ist "H2Future" ein Pilotprojekt. Wenn es nach Verbund-Chef Michael Strugl geht, soll diese Kooperation aber vertieft werden. Das kündigt er im Gespräch mit den OÖNachrichten an. "Wir könnten jetzt größere Dimensionen in Angriff nehmen", sagt Strugl.
Will die voestalpine künftig mit Wasserstoff Stahl erzeugen, braucht sie große Mengen davon, aber auch mehr Strom. Ersteres könnte auch importiert werden, weil Österreich nicht so viel grünen Wasserstoff erzeugen kann, wie es letztlich bräuchte. Sowohl beim Transport von Wasserstoff als auch beim Strom ist der Verbund mit seinen Töchtern Ansprechpartner. Mit der Übernahme der Gas Connect von der OMV verfügt der Verbund über ein umfassendes Gasnetz. Und die Netztochter APG könnte sofort mit dem Bau einer 220-kV-Leitung von Ernsthofen loslegen, die den erhöhten Strombedarf der Linzer sichern soll.
Den Bedarf an Wasserstoff bis 2030 schätzt der Verbund-Chef auf 750.000 Tonnen im Jahr 2030. Vor allem die Industrie in Linz, Schwechat und Donawitz sowie der Schwerverkehr würden dann grünen Wasserstoff benötigen.
Derzeit arbeitet der börsenotierte Verbund an zwei weiteren größeren Projekten in Oberösterreich. Seit 2020 läuft eine umfassende Sanierung des Donaukraftwerks Ottensheim. Bis 2029 werden wesentliche mechanische und elektrische Komponenten erneuert. Damit wird die Effizienz gesteigert. Die Turbinenleistung erhöht sich um 20 Prozent auf 224 Megawatt. Die Stromerzeugung wird im Endausbau 1,2 Milliarden Kilowattstunden betragen. Das entspricht dem Stromverbrauch von 340.000 Privathaushalten.
In das Donaukraftwerk Wallsee-Mitterkirchen wird seit 2019 eine Großbatterie um 7,2 Millionen Euro integriert, die zur Erhöhung der Netzsicherheit beitragen soll.
Oberösterreich ist für den mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen Verbund auf der Erzeugungsseite eines der wichtigsten Gebiete. Hier betreibt das Unternehmen insgesamt 24 Wasserkraftwerke an Donau, Inn und mit der Energie AG an der Enns mit insgesamt 1400 Megawatt. Acht Terawattstunden Strom werden hier im Jahr erzeugt. Das sind mehr als zehn Prozent des österreichischen Stromverbrauchs und ein Viertel der Aufbringung des Verbunds.
"Genug Strom für E-Autos"
1,7 Terawattstunden werden die rund eine Million E-Autos brauchen, die 2030 auf unseren Straßen fahren werden. Dass zu wenig Strom vorhanden sei, sei nicht zu befürchten. Allerdings gebe es Nachholbedarf bei der Lade-Infrastruktur, sagt Strugl. Der Verbund installiert über eine Gesellschaft mit der Energie Baden-Württemberg Schnellladestationen.
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Wenn man einmal Landesparteisekretär war, kann man auch einen hoch verschuldeten Stromkonzern leiten, alles kein Problem, man kommt ja aus der Politik.
Herr Strugl hat nun einen Job der zu ihm passt. In der Politik war er fehl am Platz.
Wünsche viel Erfolg für ihn und Österreich.
Na hoffen wir, dass der Verbund , der eine so hohe Fremdkapitalquote hat nicht in Konkurs geht!
„1,7 Terawattstunden werden die rund eine Million E-Autos brauchen, die 2030 auf unseren Straßen fahren werden.„
Das ist mehr als das 1000-fache des derzeit in OÖ erzeugten Stroms. Nur für E-Autos.
Das wird nix ohne neue Kraftwerke.