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Vamed-Reha-Kliniken: Der Verkauf ist durch

Von nachrichten.at/apa, 30. September 2024, 18:37 Uhr
Vamed: Die guten und die bösen Kapitalisten und die Populisten
Vamed-Zentrale in Wien Bild: APA/JAKOB LANGWIESER

WIEN. Das ist Closing erfolgt. Es geht in Österreich um 21 Einrichtungen mit 3500 Beschäftigten.

Der Verkauf der Vamed-Reha-Kliniken an das französische Private-Equity-Unternehmen PAI ist endgültig fix. Die Vamed AG hat am Montagabend vom Closing des Deals berichtet. 70 Prozent gehen am PAI, 30 Prozent bleiben bei der deutschen Fresenius. Der Plan war im Mai angekündigt worden und wurde zum Teil der politischen Diskussion - vor allem wegen des gewerkschaftlichen und betriebsrätlichen Widerstands. Zum Verkaufspreis herrscht Stillschweigen.

"Im Zuge des erfolgten Closings wird der überwiegende Teil des Postakut-Geschäfts (Reha-Kliniken, Anm.) per 1. Oktober 2024 in einem neuen, eigenständigen Unternehmen unter dem Dach des neuen Mehrheitseigentümers PAI gebündelt", teilte die Vamed AG mit. Im Frühsommer war bekannt geworden, dass die Vamed filetiert werden soll, der deutsche Mehrheitseigentümer Fresenius zog die Reißleine.

Der bisherige Vamed-Geschäftsbereich Health Facility Operations ("HFO") ist "nun eine eigenständige Unternehmensgruppe mit Fokus auf Gesundheitseinrichtungen im Post-Akut-Segment und einem Schwerpunkt im Bereich der Rehabilitation", teilte die nunmehrige HFO-Gruppe mit. Mehrheitseigentümerin ist nun die PAI.

Der Betriebsrat des Gesundheitskonzerns Vamed hatte vor dem neuen Mehrheitseigentümer der Rehakliniken, PAI, massiv gewarnt. In den nächsten fünf Jahren würden Einsparungen bei Patienten und Mitarbeitern drohen, damit PAI das Geschäft dann gewinnbringend weiterverkaufen könne, so Vamed-Konzernbetriebsratschef Harald Steer im Sommer. "Denn das ist deren Geschäftszweck." Steer forderte die Bundesregierung und Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) auf, Alternativen zu prüfen.

Im Zuge der Vamed-Aufspaltung übernimmt PAI 70 Prozent am Vamed-Rehabilitationsgeschäft, so HFO. Die restlichen 30 Prozent bleiben bei Fresenius. "Der Geschäftsbereich, zu dem auch spezialisierte Gesundheitsdienstleistungen in den Bereichen Prävention, Akutmedizin und Pflege gehören, betreut mit rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jährlich rund 100.000 Patientinnen und Patienten in verschiedenen europäischen Ländern in der stationären und ambulanten Rehabilitation", hieß es in der Vamed-Mitteilung am Montagabend.

In Österreich sind laut Gewerkschaft vida 3.500 Mitarbeiter in 21 Einrichtungen Teil des Pakets. 

"Als eigenständiges Unternehmen haben wir die einzigartige Gelegenheit, unsere Stärken zu bündeln und unsere Position im post-akuten Gesundheitsmarkt weiter auszubauen", so HFO-Gruppe-Chef Klaus Schuster in der HFO-Aussendung. "Die höchste Priorität haben dabei immer die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Patientinnen und Patienten." Man werde investieren und sich um "innovative Lösungen" für die Patientenversorgung bemühen. Insgesamt verfüge die Firma über 60 Einrichtungen und rund 13.000 Mitarbeitende in Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Tschechischen Republik.

Die Vamed verzeichnete 2023 einen Umsatz von 2,36 Mrd. Euro, schrieb aber rote Zahlen. Der operative Verlust (EBIT) betrug im Vorjahr 16 Mio. Euro. Fresenius war dadurch unter Zugzwang geraten.

Ein Konsortium der Baukonzerne Porr und Strabag hatte das Österreich-Kerngeschäft des heimischen Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters bereits im Mai um 90 Mio. Euro übernommen. Dabei ging es um Anteile an mehreren Thermen in Österreich (etwa Wien, Geinberg, St. Martins), die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH Wien) und das österreichische Vamed-Projektgeschäft.

Die Staatsholding ÖBAG gab ihren 13-Prozent-Anteil am Mehrheitseigentümer Fresenius ab. Seit 1996 hatte es eine Call/Put-Option gegeben, die im Juni umgesetzt wurde. Zum Kaufpreis herrschte auch hier Stillschweigen.

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10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
NeujahrsUNgluecksschweinchen (29.009 Kommentare)
am 01.10.2024 13:38

Erfolgreich "verheuschreckt".

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fragesteller (251 Kommentare)
am 01.10.2024 09:30

" Das ist Closing erfolgt". Ich glaube auch in Oberösterreich spricht und schreibt man deutsch! Hallo Schreiberlinge ihr seid in Österreich!!!

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soistes (2.434 Kommentare)
am 01.10.2024 12:32

Wird gleich gelöscht, da kennt die Gazette kein Pardon.
Auch wenn die Schreiberlehrlinge nicht einmal das Abschreiben beherrschen.

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soistes (2.434 Kommentare)
am 01.10.2024 08:54

Closing zum Schaden der Patienten - wetten?

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Coolrunnings (2.603 Kommentare)
am 01.10.2024 06:20

"WIEN. Das ist Closing erfolgt. "
Liebe OÖN ! Diesen Satz solltet ihr vielleicht nochmals überdenken...?

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (29.009 Kommentare)
am 01.10.2024 13:38

Börsen-Fachsprache.

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Natscho (5.535 Kommentare)
am 30.09.2024 21:21

super intelligent, Krankenhäuser und Rehaanstalten zu Profitzwecken zu verkaufen.
Die werden das Krankenhaus soweit zusammensparen, wie es nur geht. Auf Kosten der Mitarbeiter und Patienten. Und wenn dann jeder Cent herausgequetscht wurde, darf der Steuerzahler wieder einspringen.

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Coolrunnings (2.603 Kommentare)
am 01.10.2024 06:33

Na ja...bei den meisten KH in Österreich ist es halt so, dass die Verluste durch den Rechtsträger (=Bund oder Land) von vornherein abgedeckt werden ....also im Endeffekt blecht der Steuerzahler praktisch automatisch und jedes Jahr (alleine der KUK in OÖ werden zig Millionen pro Jahr als Verlustausgleich zugeschlossen)
Also wo genau sehen Sie hier den Unterschied? Wir (Patienten/Steuerzahler) blechen so oder so....und eine privat geführte Anstalt versucht auch sinnvoll Potential zu generieren....denn das Hauptsproblem bei den öffentlich geführten Häusern ist (bis auf Ausnahmen) dass sich dort bei vielen Dingen niemand was sch...t. und da in vielen Bereichen Geld sinnlos vergeudet wird (so nach dem Motto..ist ja nicht mein Geld) Bin seit 35 Jahren in der Gesundheitsbranche tätig...glauben Sie mir , was da manchmal abgeht ist unglaublich.

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Natscho (5.535 Kommentare)
am 01.10.2024 11:59

Weil es öffentliche Infrastruktur ist.
Den Profit für die Betreiber müssen wir bezahlen.
Der Beweis, dass private Krankenhäuser effizienter geführt werden würden oder sich dort die Verantworlichen was "scheißen" (man darf Schimpfwörter übrigens ausschreiben), muss erst erbacht werde.

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Coolrunnings (2.603 Kommentare)
am 01.10.2024 12:11

Glauben Sie mir...bin jeden Tag in einem KH....das ist so, und muss nicht bewiesen werden.

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