Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

US-Notenbank kappt Leitzins erneut

Von nachrichten.at/apa, 18. September 2019, 21:11 Uhr
A screen displays the U.S. Federal Reserve interest rates announcement as traders work on the floor of the NYSE in New York
(Symbolfoto) Bild: Reuters

WASHINGTON. Die US-Notenbank hat den Leitzins am Mittwoch um 0,25 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent gesenkt.

Die Zentralbank geht von einer weiter "moderat" wachsenden US-Wirtschaft aus, Exporte und Investitionen seien jedoch zuletzt zurückgegangen, erklärte die Fed. Auch die weltweit schwächeren Wachstumsaussichten und zunehmende Unsicherheit spielten bei der Zinssenkung eine Rolle. Diese ist zum Teil ausgelöst von US-Präsident Donald Trumps aggressiv betriebenen Handelskonflikten, insbesondere jenem mit China, der zweitgrößten Volkswirtschaft.

Die Fed erklärte zudem - wie bereits im Juli - dass die Zentralbank alle wirtschaftlichen Daten weiter genau verfolge und "angemessen" handeln werde, um die Arbeitslosigkeit niedrig und die Inflation nahe dem Ziel von 2 Prozent halten werde.

Zinssenkung soll Wirtschaft Schwung verleihen

Die Notenbank hatte den Leitzins bereits Ende Juli gesenkt, ebenfalls um 0,25 Prozentpunkte. Die erneute Zinssenkung sollte der sich abkühlenden Wirtschaft neuen Schwung geben. Zudem signalisiert die Fed damit, dass sie zu handeln bereit ist, falls sich der Konjunkturausblick weiter verdüstert.

Die US-Wirtschaft wächst bereits seit zehn Jahren. Es ist der längste dokumentierte ununterbrochene Aufschwung, doch inzwischen mehren sich die Warnsignale. Die Arbeitslosigkeit in den USA ist weiter sehr niedrig, aber das Wachstum hat sich zuletzt abgeschwächt. Insbesondere die Handelskonflikte belasten die Wirtschaft. Firmen fahren Investitionen zurück, Investoren sind nervös. Daten vom Anleihenmarkt ließen eine Rezession befürchten, so der Tenor.

Neue Spannungen im Verhältnis der USA mit Iran und der schwelende Handelskrieg mit China lasten dabei ebenso auf der Stimmung wie Rezessionssignale vom Kapitalmarkt. Zuletzt musste die Fed erstmals seit der Finanzkrise am Geldmarkt intervenieren, um Liquiditätsengpässe zu lindern.

Der Leitzins, die sogenannte Federal Funds Rate, ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken über Nacht Geld leihen. Eine Senkung des Zinssatzes verbilligt Kredite, weswegen Firmen leichter investieren können und viele Bürger weniger für den Schuldendienst ausgeben müssen - sie haben so mehr Einkommen zur Verfügung.

Trump spricht von Versagen

Für US-Präsident Donald Trump dürfte die Zinssenkung nicht genug sein. Er fordert die unabhängige Fed bereits seit Monaten auf, die Zinsen deutlich zu senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Zuletzt forderte er sogar, den Leitzins auf "Null oder weniger" abzusenken. Er will gut ein Jahr vor der Präsidentenwahl keinen Konjunktureinbruch riskieren. Den von ihm ernannten Notenbankchef Powell hat er daher auf Twitter wiederholt als "ahnungslos" beschimpft, einmal sogar als "Feind" des Landes.

"Anders als in Europa ist die Inflationsentwicklung nicht der wichtigste Grund für den neuen expansiven Kurs der Fed, sondern die deutliche Abkühlung der US-Wirtschaft", so Friedrich Heinemann vom deutschen ZEW. "Gründe dafür sind der Handelskonflikt mit China und das Ende des Strohfeuers der Trumpschen Steuerreform von 2018. Ironischerweise wird die vom US-Präsidenten viel geschmähte Fed mit ihren Bemühungen zur Belebung der US-Wirtschaft im kommenden Jahr nun zu seinem wichtigsten Wahlkampfhelfer. Aber wie in Europa gilt auch in den USA: Die Zentralbank kann den Schaden einer verantwortungslosen Wirtschaftspolitik nicht kompensieren. Die US-Ökonomie wird nicht durch weitere Zinssenkungen wieder auf die Beine kommen, sondern nur durch mehr Vernunft im Weißen Haus."

mehr aus Wirtschaft

"Lassen uns unsere AUA nicht kaputt machen"

Weiter Kritik an Ukraine-Importen

Wirtschafts-Kommentar: Ende der Privatheit

Pegasus: Firmen als Vorreiter

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 19.09.2019 00:37

*Die Zentralbank geht von einer weiter "moderat" wachsenden US-Wirtschaft aus,*
Hahaha, hat den Satz Alexa formuliert ?
Das Finanz-Kartenhaus crasht diesmal gewaltiger als 2008, wenn auch mit extrem gedämpfter Lautstärke.
Siehe ein scheuer Blick über den Ösi-Wahlgeplänkel-Tellerrand:
welt.de/finanzen/article200537756/Verrueckte-Szenen-US-Geldmarkt-erlebt-ploetzlichen-Bankrun.html
Das Kriegsgetöse in Nahost passt perfekt ins obligate Schema. Leser Rene G. hat es treffend formuliert:
"Natürlich wird es die Kriege geben. Der letzte große war ein super Geschäft. Erst Kredite für die Aufrüstung auf allen Seiten und dann für den Wiederaufbau, dann gibt es auch wieder über 5% Wachstum und alle sehen, dass es allen besser geht."
Glück auf !

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen