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US-Notenbank steuert auf Zinsanhebung im März zu

Von nachrichten.at/apa, 26. Jänner 2022, 20:16 Uhr
PAKISTAN-ECONOMY-POLITICS-POVERTY
Symbolbild Bild: ASIF HASSAN (AFP)

WASHINGTON. Die US-Notenbank Federal Reserve steuert auf eine erste Zinsanhebung in der Coronapandemie zu.

Dieser Schritt werde "bald angemessen sein", so die Zentralbank am Mittwoch. Damit macht sie den Weg frei für die erste Anhebung des Leitzinses seit Beginn der Coronapandemie. Zunächst bleibt der Zins in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent. Laut Fed-Chef Jerome Powell erfolgt die Erhöhung im März.

Voraussetzung: Bedingungen bleiben gleich

Voraussetzung sei, dass "die Bedingungen unverändert bleiben". Viele Analysten rechnen schon bei der nächsten Sitzung des Zentralbankrats am 16. März mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte. Notenbankchef Powell bestätigte vor Journalisten, die Fed erwäge, den Leitzins bereits "bei der Sitzung im März" zu erhöhen - vorausgesetzt, die wirtschaftlichen Bedingungen sprächen weiter dafür. Einer Fed-Prognose vom Dezember zufolge sind in der weltgrößten Volkswirtschaft bis Jahresende bis zu drei Zinsschritte zu erwarten. An den Märkten wird inzwischen sogar mit vier Straffungen um insgesamt einen Prozentpunkt gerechnet.

Die Lage am Arbeitsmarkt habe sich bedeutend verbessert und das Wachstum sei robust, weswegen die US-Wirtschaft "keine anhaltend hohe Unterstützung durch die Geldpolitik mehr braucht", sagte Powell. Die Entwicklung der Pandemie sorge weiter für große Unsicherheit, räumte er ein. Aber die jüngste Omikron-Welle scheine schnell wieder nachzulassen, weswegen auch die wirtschaftlichen Folgen begrenzt sein dürften, sagte Powell weiter.

Anhaltend starkes Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung setzten allerdings stabile Preise voraus, sagte Powell. Die Inflationsrate liegt seit Monaten deutlich über dem Ziel der Fed von mittelfristig 2 Prozent. Im Dezember war die Inflation im Vergleich zum Vorjahr auf 7 Prozent gestiegen. Das war der höchste Wert seit Jahrzehnten.

"Preiserhöhungen haben sich auf eine größere Bandbreite von Waren und Dienstleistungen ausgeweitet", sagte Powell. Auch Löhne seien zuletzt stark gestiegen. Mit Blick auf die Inflationsrate sei die Lage zuletzt "ein wenig schlechter geworden", räumte er ein. Die Fed gehe aber weiter davon aus, dass die Teuerungsrate im Lauf des Jahres deutlich fallen werde, sagte Powell.

Rasche wirtschaftliche Erholung, Konjunkturprogramme, Unterbrechung globaler Lieferketten

Experten machen unter anderem die rasche wirtschaftliche Erholung von der Corona-Krise, großzügige Konjunkturprogramme sowie Unterbrechungen globaler Lieferketten für den Anstieg der Preise verantwortlich. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Dollar weniger kaufen können als zuvor. Erhöhungen des Leitzinses durch die Fed würden die Teuerungsrate drosseln, aber auch das Wirtschaftswachstum ausbremsen, was in der Folge zu mehr Arbeitslosigkeit führen könnte.

Fed ist Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet

Die Fed ist den Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet. Die Arbeitslosenquote fiel im Dezember auf 3,9 Prozent, viele Unternehmen klagen bereits über einen Mangel an Bewerbern. Vor der Corona-Krise hatte die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. "Unser Ziel ist es, die Inflation wieder auf zwei Prozent herunter zu bekommen und auch genügend Unterstützung zu bieten, um den Arbeitsmarkt gesund zu halten", sagte Powell.

Die Fed hatte im vergangenen Jahr bereits eine Kehrtwende eingeleitet - weg von den Hilfsprogrammen gegen die Corona-Krise und hin zu einer strafferen Geldpolitik. Die Drosselung der milliardenschweren Wertpapierkäufe der Notenbank zur Stützung von Finanzmärkten und Konjunktur soll wie zuletzt angekündigt weitergeführt werden, um das Programm Anfang März zu beenden, wie die Fed mitteilte.

Im Lauf des Jahres soll auch die durch Krisenprogramme angeschwollene Bilanz der Fed rasch abgebaut werden, was den Märkten weiter Liquidität entziehen würde. Powell betonte, die "bedeutende Reduzierung" solle "ordnungsgemäß und vorhersehbar" durchgeführt werden, um Marktteilnehmer nicht zu überraschen. Durch den Erwerb von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren ist die Bilanz der Fed auf fast neun Billionen US-Dollar gestiegen. Vor der Finanzkrise 2008 betrug die Bilanzsumme ein Zehntel dessen.

Obwohl sich viele Menschen in Umfragen unzufrieden über die wirtschaftliche Entwicklung äußern, brummt die US-Konjunktur bislang: Am Donnerstag wird die Regierung die erste Schätzung zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2021 bekanntgeben. Finanzministerin Janet Yellen erwartet ein rasantes Wachstum von rund 5,3 Prozent, die Fed rechnete zuletzt mit einem Plus von 5,5 Prozent.

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1  Kommentar
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Flachmann (7.158 Kommentare)
am 26.01.2022 20:39

Die EZB befindet sich noch im Tiefschlaf, die Enteignung der Sparer schreitet zügig voran!

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