OGH-Urteil: Grünes Licht für Uber in Österreich
SAN FRANCISO. Das Geschäftsmodell des US-Fahrdienstvermittlers Uber in Österreich ist rechtmäßig. Das verkündete der Oberste Gerichtshof (OGH) heute, Freitag. Damit ist der jahrelange Streit zwischen Uber und der heimischen Taxibranche zu Ende.
Der Oberste Gerichtshof (OGH) bestätigte heute, Freitag, dass das Geschäftsmodell des Fahrdienstvermittlers in Österreich rechtmäßig ist. Uber braucht demnach keine Mietwagenkonzession.
Die heimische Taxibranche lag jahrelang mit dem US-Konkurrenten im Streit, weil sie ihr Geschäftsmodell bedroht sah. Nun beendet der OGH den Rechtsstreit. Uber reiche für seine Tätigkeit in Wien die Reisebürolizenz. Uber vermittle Personenbeförderungsleistungen und erbringe diese nicht selbst, so das Gericht.
Uber wächst kräftig - und steckt tief in den roten Zahlen
Der Fahrdienstvermittler selbst verzeichnete zu Jahresende ein starkes Wachstum, ist aber noch tiefer in die roten Zahlen geraten. Unterm Strich ergab sich in den drei Monaten bis Ende Dezember ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar (1 Milliarde Euro), wie Uber am Donnerstag nach US-Börsenschluss in San Francisco mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Verlust 887 Millionen Dollar betragen. Der Umsatz nahm indes um fast 40 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar zu. Damit schlug sich Uber besser als von Analysten erwartet.
Das Unternehmen leistet sich nicht nur im umkämpften Fahrdienstmarkt hohe Ausgaben, um Rivalen wie Lyft auf Distanz zu halten, sondern investiert auch massiv in neue Geschäftsfelder wie den Essenslieferdienst Uber Eats. Hier buhlt Uber mit Promo-Aktionen und Sonderangeboten um Kunden, was stark ins Geld geht und die Bilanz belastet. Im gesamten Geschäftsjahr 2019 machte Uber einen enormen Verlust von 8,5 Milliarden Dollar, was allerdings vor allem an hohen Sonderkosten des Börsengangs im Mai lag.
Trotzdem ist Uber-Chef Dara Khosrowshahi zuversichtlich, früher als geplant Gewinne präsentieren zu können. Der Fahrdienstvermittler will bereits im Schlussquartal dieses Jahres in den schwarzen Zahlen sein. Diese Ankündigung stieß bei den Aktionären auf Wohlwollen: Die Uber-Aktie zog im nachbörslichen Handel um fünf Prozent an.