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Tschechiens Wirtschaft kann sich im flauen Umfeld eindrucksvoll behaupten

Von Hermann Neumüller, 06. August 2019, 00:04 Uhr

PRAG. Nationalbank korrigiert ihre Wachstumsprognose für heuer und nächstes Jahr nach oben.

Aus den durchwegs negativen Konjunkturprognosen der vergangenen Tage sticht eine heraus, jene der tschechischen Nationalbank (CNB). Sie korrigiert ihre Aussichten nach oben. Die Wirtschaft unseres nördlichen Nachbarlandes werde heuer um 2,6 und 2020 um 2,9 Prozent wachsen, heißt es dort. Das ist jeweils rund ein Prozentpunkt mehr als in Österreich.

Diese Wachstumsraten sind für die tschechische Wirtschaft im Vergleich zu den Vorjahren nicht gerade berauschend, aber in dem derzeitigen Umfeld sinkender Prognosen ist die Korrektur nach oben schon bemerkenswert.

"Die Binnenkonjunktur ist dank der deutlichen Lohnzuwächse stark", sagt Christian Miller, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Prag, im Gespräch mit den OÖNachrichten. Im Vorjahr stieg der durchschnittliche Monats-Bruttolohn um 8,1 Prozent auf rund 1250 Euro. Die Arbeitslosenrate ist mit aktuell 2,1 Prozent die mit Abstand niedrigste in der EU. Entsprechend hoch sind auch die Umsatzzuwächse im tschechischen Einzelhandel. "In den vergangenen vier Jahren lag der Zuwachs immer bei mehr als fünf Prozent", sagt Miller.

Österreich profitiert mit

Von den guten Nachrichten aus dem Norden profitiert auch Österreichs Wirtschaft. Gemeinsam mit den anderen sogenannten Visegrad-Staaten (Polen, Ungarn und die Slowakei), in denen ebenfalls die Wirtschaft gut läuft, stützt Tschechien die österreichische Konjunktur, was auch erklärt, dass unsere Wachstumsprognosen nicht so schlecht sind wie jene in Deutschland.

Rund 1800 österreichische Unternehmen sind laut Miller in Tschechien operativ tätig. Und die verdienen prächtig. Der Bestand österreichischer Direktinvestitionen in Tschechien betrug Ende 2018 13,1 Milliarden Euro. Das ist Rang vier hinter den Niederlanden, Deutschland und Luxemburg. Was aber das Einkommen (ausgeschütteter als auch reinvestierter Gewinn sowie Nettozinserträge aus konzerninternen Finanzierungen) der Direktinvestitionen betrifft, liegt Tschechien mit 1,6 Milliarden Euro an der Spitze, weit vor Deutschland mit 1,2 Milliarden Euro.

Schlechte Konjunkturdaten

Ähnlich wie Österreich ist Tschechien eng mit der deutschen Wirtschaft vernetzt. Von dort kommen zunehmend schlechte Daten. Der deutsche Maschinenbau etwa, eine der wichtigsten Branchen, verbuchte im Juni mit minus fünf Prozent das fünfte Monat in Folge einen Rückgang der Auftragseingänge. Das gab gestern der Branchenverband VDMA bekannt. Im ersten Halbjahr gingen die Bestellungen um neun Prozent zurück, sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland.

Miller befürchtet, dass sich dieser Trend auch in Tschechien bemerkbar machen könnte. Dazu kommen die zunehmenden Spannungen auf internationaler Ebene. "Es gibt da weltpolitisch einige Fragezeichen."

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Autor
Hermann Neumüller
Redakteur Wirtschaft
Hermann Neumüller
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6  Kommentare
6  Kommentare
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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 06.08.2019 13:41

am wochenende wird uns ein (oder zwei) krusovce per modelleisenbahn im vytopna serviert.............. grinsen

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il-capone (10.378 Kommentare)
am 06.08.2019 08:55

Und das, obwohl der Nachbar in der EU ist.
Wird wohl von den Rechtspopulisten als Fake eingestuft ...

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 06.08.2019 10:33

Fakt ist auch, beim EURO sind die Tschechen nicht. Sie verfolgen seit Jahrzehnten eine konsequent marktwirtschaftliche Politik, keine Sozialistische. Das alles ist nicht wirklich Mainstream, aber offensichtlich sehr erfolgreich. Übrigens, der Multikulturalität haben sie sich auch nicht geöffnet. Selbst bin ich konservativ, national und marktwirtschaftlich eingestellt. Mir gefällt die tschechische Politik.

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Proking (2.662 Kommentare)
am 06.08.2019 12:13

Hr. Nacharbeiter, Gratulation zu Ihrem Kommentar. Ergänzend erlaube ich mir darzulegen, dass es einige Generationen gedauert hat, bis man den erzwungenen
Verlust der Vertriebenen (Deutsche, Österreicher) verdaut hat. Ein Staat, der gelernt hat, mit einer Hauptstadt, wo das schönste Deutsch gesprochen wurde.

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 06.08.2019 13:09

Ja, Proking, die Vertreibung der Deutschen aus Böhmen ist eine furchtbare Geschichte. "Niemals vegessen!" sollte auch für dieses Thema gelten. Ich schreibe jetzt absichtlich nicht darüber, weil mir die Erfolgsgeschichte des aktuellen Tschechiens so gut gefällt, die Polens auch, mit einer noch furchtbareren Vergangenheit.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 06.08.2019 14:25

sollte nicht eher umgekehrt sein???

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