Transporteure fordern Gewerbediesel und Hilfen bei CO2-Bepreisung
WIEN. Die heimischen Transporteure fordern angesichts der hohen Spritpreise einen Gewerbediesel, sprich einen steuerreduzierten Treibstoff wie ihn auch die Landwirte in Form des Agrardiesel haben. Diese erhalten für den Sprit in ihren Traktoren rund sieben Cent je Liter rückvergütet.
"Wir brauchen den Gewerbediesel um mit unseren Nachbarländern wettbewerbsfähig zu bleiben", so Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Die Mineralölsteuer in Österreich liege im europäischen Vergleich am oberen Ende, gibt er zu bedenken. Wasserstoff als Alternative für den Schwerverkehr sei noch lange nicht flächendeckend verfügbar, also in nächster Zeit keine Alternative.
Hoffnungen, dass die hohe Inflation bald wieder der Vergangenheit angehören könnte, haben die Transporteure wenig. Bei der regelmäßigen Befragung der Transportbranche durch die WKÖ meinten zuletzt 91 Prozent dass sie ihre Preise angehoben haben, 87 Prozent glauben dass es in dieser Richtung weiter geht.
Höhere Maut durch Inflation erwartet
Vor besonders hohen Belastungen warnt Klacska auch im Bereich Maut. Diese wird jährlich der Inflation angepasst, was angesichts der aktuell sehr hohen Teuerung für Auto- wie Lkw-Fahrer eine erhebliche Mehrbelastung bedeuten würde. Schon jetzt würde ein Frächter in Deutschland mit 50 Euro Mautabgabe mehr als doppelt so weit fahren wie in Österreich, kritisiert Klacska.
Zu wenig Frauen lenken Lkw
Tiefe Sorgenfalten bereitet der Transportbranche der Arbeitskräftemangel. 40 Prozent der Fahrer sind über 50 Jahre, rechnete der Branchenobmann im Gespräch mit der APA vor. In der Vergangenheit hätten Lenker aus Osteuropa die stetig wachsende Lücke noch abdecken können, das sei nun auch nicht mehr der Fall. Und leider sei es, trotz aller Initiativen, nicht gelungen, mehr Frauen für den Beruf zu begeistern, lediglich zwei Prozent der Beschäftigten sind Königinnen der Landstraße.
Laut einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Berylls sollen autonom fahrende Lkw in den USA bis 2030 etwa zehn Prozent der Neuzulassungen ausmachen. Treiber dafür sei nicht nur der Fahrermangel, sondern auch, dass die Fahrerlöhne über 40 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.
Die Sorgen bei Energie und Arbeitskräften wirken sich auch auf die Investitionslaune aus, was sich wiederum beim Fuhrpark widerspiegelt. Österreich zählt zu den Ländern mit den größten Einbußen bei den Lkw-Neuzulassungen in Europa, von Jänner bis Juni betrug der Rückgang fast 58 Prozent auf 14.769 Fahrzeuge. Wobei auch der Chipmangel Spuren hinterlässt, derzeit liegt die Lieferzeit für einen schweren Lkw bei über einem Jahr.
Regionale Fahrverbote zu leichtfertig verhängt?
Ein Dorn im Auge sind den Frächtern die regionalen Fahrverbote, die zu leichtfertig verhängt werden würden. In Deutschland und anderen europäischen Ländern sind die Transporteure bereits in die Offensive gegangen. Sie haben bei der EU-Kommission Beschwerden gegen das Lkw-Nachtfahrverbot auf der Tiroler Inntalautobahn eingelegt. Durch das generelle Verbot werde die von den EU-Verträgen garantierte Grundfreiheit des freien Warenverkehrs massiv eingeschränkt. Gegen andere Maßnahmen Tirols, wie die Blockabfertigung und das Sektorale Fahrverbot, planen die deutschen Frächter ebenfalls eine Beschwerde bei der EU-Kommission.
Handlungsbedarf sehen die heimischen Transporteure auch auf der Schiene. Die Priorisierung des zunehmenden Personenverkehrs lasse immer weniger praktikable Slots für den Güterverkehr über. Hier räche sich auch, dass zwar seit Jahrzehnten von einem Ausbau der Donauschifffahrt für die Güterbeförderung gesprochen wird, aber kaum Taten gesetzt würden.
1. Die österr. Spediteure haben jahrelang in Österreich billiger getankt als im benachbartem Ausland.
2. Die Spediteure können den höheren Dieselpreis auf die Frachtkosten aufschlagen. Vielleicht werden dann viele sinnlosen Fahrten mit zweifelhaften Produkten zurück gedrängt. Warum z.B. müssen am Brenner Tomaten aus Holland verkauft werden, wenn italienische- und österreichische Waren in rauen Mengen vorhanden sind.
3. Da auch die Spediteure klagen, zu wenig Personal zu haben, muss es ihnen ja gerade recht, wenn das Frachtvolumen zurück geht.
4. Der Forderung sollte auf keinem Fall entsprochen werden.
Und was hat der Dieselpreis damit zu tun, dass nur 2% der LKWs von Frauen gelenkt werden?
Muss es jetzt DieselpreisInnen oder LKWinnen heißen?
Gewine sind Privat.
Spesen sollte die Öffentlichkeit zahlen.
Die Forderung nach Aufhebung der LKW-Maut haben die heimischen Transporteure noch vergessen.
Was transportieren sie denn: Plastikflaschen Wasser, Blechdosen Getränke, Stierkälber nach Spanien, Container aus China, Soja aus Brasilien....
Agrardiesel?? Gibt es in Österreich meines Wissens nicht. Das sollte man schon wissen wenn man diese Forderung stellt.
2 % Frauen fahren LKW
Wie viele Es hat das Qualitätsblatt nicht recherchiert
das Grundproblem ist, dass sich die Lagerhaltung auf der Straße abspielt. Der Einzelhandel hat auf JIT (Just in time) umgestellt, eine Bestellung im Geschäft wird am nächsten Tag vom LKW geliefert. Also zurück zur Lagerhaltung - und keinerlei Subventionen für das Transportgewerbe
"Und leider sei es, trotz aller Initiativen, nicht gelungen, mehr Frauen für den Beruf zu begeistern, lediglich zwei Prozent der Beschäftigten sind Königinnen der Landstraße."
Na da brauche wir doch sofort eine Frauenquote.
Oder werden LKW-Fahrer nicht so gut bezahlt dass man da eine Frauenquote forciert?
Geht ja nur um die guten Jobs, stimmt´s?
Es ist ja der Sinn der CO2 Bepreisung dass das Fahren teurer wird.
Eine Subventionierung wäre daher kontraproduktiv.
Soweit ich das richtig im Kopf habe sind bei den LKWs immer noch 30% Leerfahrten.
Wenn man sich die Menge an LKWs auf den Autobahnen ansieht kommt man unweigerlich zu dem Schluss dass das Fahren nach wie vor zu billig ist.
Wenn der LKW-km teurer wird dann wird es sich eben nicht mehr rechnen die Erdäpfel zum Waschen ins Ausland zu fahren. Gut so.
Es wird sowieso viel zu viel umher gefahren.
Es ist relativ simpel:
Jeder Euro den man den LKW-Transport teurer macht wird dem transportierten Produkt aufgeschlagen. So einfach ist das Es ist grün-populistische Illusion, dass die Mehrkosten der Transportunternehmer tragen kann und tragen wird.
Und auch in den Wiener Bobo-Bezirken wird die Biosojamilch nicht mit der Rikscha geliefert .
Sie haben recht, allerdings nicht zu Ende gedacht.
Ja, natürlich werden die Mehrkosten auf die transportierten Produkte aufgeschlagen.
Aber das hat dann eben zur Folge dass viele Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig sind.
Produkte die importiert werden müssen da es sie bei uns nicht gibt werden sich trotzdem verkaufen, wenn auch vielleicht weniger.
Aber Produkte die es bei uns auch gibt verlieren so ihren Preisvorteil.
Brauchen wir wirklich Erdäpfel aus Ägypten, Knoblauch aus China und Walnüsse aus Chile?
Eigentlich müssten lokale Produkte durch geringere Transportaufwände dann attraktiver werden, als weit hergereistes.
Die Erdäpfel zum waschen ins Ausland fahren...
Das ist schon seit Jahren ein alter Schmäh. In Wahrheit sind die Online-Bestell Manie bei Amazon & Co. Ursache des überbordenden LKW Verkehrs. Man sehe sich nur die riesigen Lager der vielen Verteilzentren an mit bis zu hunderten Lkw's vor und an den Rampen und Parkplätzen an. Dann noch die unzähligen Verteil Lkw's im ganzen Land und besonders in den Städten. Aber maulen - diese Scheiss Lkw.
Oder zum Beispiel: Wird das Material zum Häuslebauer in der Einschicht per Pferd oder Ochsen gebracht? Oder...Oder...
Die Online-Bestellerei sorgt vor allem für die vielen 3,5-Tonner teils mit osteuropäischen Kennzeichen auf den Autobahnen - in Deutschland viel mehr noch als bei uns. Die dürfen auch nachts fahren und krachen mit übermüdetem Fahrer - meist selbständige Subunternehmer der Post oder der Frächter - teils mit 170 durch die Dunkelheit, weil im Versandhandel die Uhr noch schneller tickt.
Treibstoffe sollten für ALLE steuerreduziert werden. Nicht für einzelne Gruppen. Oder wollen wir, dass sich die privaten Verbraucher ausbrennen, während LKW und Traktoren subventioniert werden?
Zuallererst sollte mal die Steuerbefreiung für Kerosin aufgehoben werden, weltweit.
Aber das wirds leider nicht geben.
Angesichts der fehlenden Fahrer müsste es doch auch im Interesse der Spediteure sein, das das hin- und her transportierte Zeugs mehr auch die Schiene kommt ?
Also die Mehreinnahmen aus dem hohen Spritpreis sollten besser der Bahn zukommen.
Wir ersaufen im Straßenverkehr, das kann so nicht weitergehen ! !!
Sicher haben Sie auch eine geniale Idee, wie man Güter in Orte bringt, die nicht an einer Bahnlinie liegen.
Sicher haben Sie auch eine geniale Idee, wie man einen auch nur nenneswerten Anteil der LKW Transporte auf die Schiene bringt.
Sollten Sie für beides praktikable Lösungen haben, die kurz- oder zumindest mittelfristig wirklich weiterhelfen, dann sind Sie in Kürze steinreich.
Natürlich gibts da Ideen.
Die letzte Meile nach Hinterzipfelzell wird wohl so schnell nicht mit der Bahn machbar werden, die ist aber auch nicht das Problem. Aber Hamburg-Linz, Rotterdam-Wels, Wien-Prag das ginge alles mit dem Zug.
Ich fordere schon Jahr Kostenwahrheit beim LKW Transport. Dann und wirklich erst dann wird ein Umdenken stattfinden. Deshalb keine Subvention des LKW-Transportes sondern Ausbau von Alternativen.
Der größte LKW Frächter in Österreich ist die Bahn!
Ohne LKW keine Rohstoffe in der Fabrik, auf der Baustelle, im Supermarkt, usw!
Unsere Fabrik hat wie sehr viele andere in Österreich einen Bahnanschluss, nur wurden diese Anschlussbahnen in den letzten Jahrzehnten großteils stillgelegt oder rückgebaut. Muss ja alles just in time sein und LKW Transport kostete bisher einfach „nichts“.
Das ist DISKRIMINIERUNG wenn einzelne Bereiche Dieselpreise günstiger bekommen!!!
Diskriminierung?
Die haben wir ohnehin ist ihnen das noch nicht aufgefallen?
Wie sagt doch das WEF? "Sie werden nichts besitzen und trotzdem glücklich sein!"