Traditionsmodemarke Jones wird fortgeführt
WIEN. Das in die Insolvenz geschlitterte Wiener Modeunternehmen Jones wird fortgeführt. Die Gläubiger stimmten dem Sanierungsplan zu, wie die Gläubigerschutzverbände Creditreform, AKV und KSV1870 gestern, Dienstag, nach dem entscheidenden Gerichtstermin mitteilten.
Die Gläubiger erhalten eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren.
Zwei von 35 Filialen wurden geschlossen: jene in Vösendorf (SCS) und Salzburg (Europark). Auch wurden im Zentrallager in Wien Teilbereiche geschlossen, die wegen der Restrukturierung aufgelassen werden mussten. Filialen in Oberösterreich sind von den Sanierungsplänen nicht betroffen. Jene in der PlusCity sei schon seit längerer Zeit aufgelassen worden, bestätigt ein Sprecher des Unternehmens. Jones betreibt zwei Filialen in Linz, eine in Wels und eine in Vöcklabruck.
Die Unternehmensführung habe die Warenproduktion und die Preisstrategie geändert, heißt es. Deshalb stelle sich die Geschäftsentwicklung aus heutiger Sicht positiv dar. Der Betrieb laufe seit Insolvenzeröffnung kostendeckend. Eine Liquidierung des Unternehmens sei wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen, so der KSV1870.
Online-Handel setzt etablierten Ketten zu
Die Rose GmbH von Firmenchef Gabor Rose, die hinter Jones steht, ging Ende September pleite. 168 Mitarbeiter und 190 Gläubiger waren betroffen. Die Schulden und Verbindlichkeiten beliefen sich auf rund 7,5 Millionen Euro. Das 1972 gegründete und auf Damenmode spezialisierte Unternehmen hat mit mehreren Problemen zu kämpfen: zunehmende Globalisierung der Modeindustrie, neue Online-Konkurrenz, geändertes Konsumverhalten und Preisverfall.
Die Pleite von Jones war die drittgrößte Einzelhandelsinsolvenz in Österreich im heurigen Jahr nach den heimischen Ablegern von Charles Vögele und mister*lady. Auch die internationalen Ketten Gerry Weber und Forever 21 gingen heuer pleite. (rom)