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Tourismus im Coronajahr 2020 um Jahrzehnte zurückgefallen

Von nachrichten.at/apa, 27. Jänner 2021, 09:59 Uhr
Leere Bild: (Volker Weihbold)

WIEN. 2020 hat die Coronakrise dem heimischen Tourismus ab März einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Im gesamten Kalenderjahr sank die Zahl der Nächtigungen gegenüber dem Jahr davor erstmals seit etwa 50 Jahren unter die 100-Millionen-Grenze. Die Beherbergungsbetriebe verbuchten einen Rückgang von 35,9 Prozent von 152,7 Millionen auf nur noch 97,9 Millionen Nächtigungen, wie die vorläufigen Daten der Statistik Austria zeigen. Die Zahl der Urlauber halbierte sich fast.

"Coronabedingte Betriebsschließungen, internationale Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen setzen dem Tourismus in Österreich stark zu", erklärte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas am Mittwoch. Nach einem Höchstwert bei den Nächtigungen von mehr als 150 Millionen im Jahr 2019 sei die Zahl der Übernachtungen im Coronajahr 2020 "auf das Niveau der frühen 1970er-Jahre" zurückgefallen.

Gegenüber dem Jahr davor fehlten rund 55 Millionen Nächtigungen. Die Zahl der Urlauber in den Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen brach um 45,8 Prozent auf 25 Millionen ein - infolge von Lockdowns und internationalen Reisewarnungen wurden um 21,2 Millionen weniger Gäste begrüßt als 2019.

"Die aktuellen Zahlen sind leider keine Überraschung, sie spiegeln die Realität der letzten Monate und die dramatische Situation der Branche wider", sagte die Obfrau des Fachverbands Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler und verwies dabei auf die Reisebeschränkungen und Grenzsperren, sieben Monate Lockdown und zwischendurch drastische Maßnahmen, wie das teils komplette Verbot von Veranstaltungen.

"Damit fehlen der Hotellerie die ausländischen Gäste, die im Sommer wie im Winter einen Hauptanteil der Nächtigungen generieren. Zudem fehlt - vor allem in der Stadthotellerie - der komplette Kongress- und Veranstaltungstourismus, ein traditionell ebenso starker Nächtigungsbringer", verdeutlichte die Branchensprecherin, die selbst ein Hotel führt.

Minus 36 Prozent in Oberösterreich

Den mit Abstand drastischsten Nächtigungseinbruch erlitt Wien mit einem Minus von 74 Prozent auf nur noch 4,6 Millionen Buchungen. Dahinter folgten Niederösterreich (minus 41 Prozent auf 4,6 Millionen) und Oberösterreich (minus 36 Prozent auf 5,4 Millionen). Um rund ein Drittel weniger Übernachtungen verzeichneten auch Tirol (minus 33 Prozent auf 33,7 Millionen), Salzburg (minus 32 Prozent auf 20,3 Millionen) und Vorarlberg (minus 31 Prozent auf 6,4 Millionen). Mit rund einem Viertel weniger Buchungen schlossen das Burgenland (minus 27 Prozent auf 2,3 Millionen) und die Steiermark ab (minus 25 Prozent auf 10 Millionen). Am glimpflichsten kam Kärnten mit einem Buchungsrückgang von 17 Prozent auf 11,1 Millionen Nächtigungen davon - in das südliche Bundesland kamen während der Coronakrise um 5,4 Prozent mehr inländische Gäste als im Jahr davor.

Im abgelaufenen Jahr kamen laut Statistik zwar noch immer mehr ausländische Touristen (15,1 Millionen) als inländische (9,94 Millionen). Allerdings hat sich die Zahl der Besucher aus dem Ausland mehr als halbiert (minus 52,7 Prozent); die Urlauberzahl aus Österreich verringerte sich mit einem Minus von fast einem Drittel (minus 30,5 Prozent) weniger stark.

Die Urlauber aus dem Ausland buchten 66,3 Millionen Übernachtungen - ein Minus von 41,2 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Unter 70 Millionen lagen die Nächtigungen ausländischer Gäste den Statistikern zufolge zuletzt im Jahr 1970 (63,6 Millionen). Die Nächtigungen inländischer Gäste sanken um gut ein Fünftel auf 31,63 Millionen (minus 20,8 Prozent).

Die meisten Nächtigungen stammten auch im Krisenjahr von den Deutschen - obgleich auf massiv gesunkenem Niveau. Hier kam es zu einem Einbruch von 32,1 Prozent auf 38,5 Millionen Übernachtungen. Dahinter rangierten die Urlauber aus Österreich, die ihre Ferien im eigenen Land verbrachten, mit 31,6 Millionen Nächtigungen (minus 20,8 Prozent). Es kamen weiters beispielsweise auch um 28,4 Prozent weniger Holländer und um 36,2 Prozent weniger Touristen aus der Schweiz und Liechtenstein.

Im Dezember, in dem bereits der bis dato laufende Lockdown samt Beherbergungsverbot galt und nur Geschäftsreisen erlaubt waren, wurden 785.000 Nächtigungen verzeichnet. Das entspricht einem Rückgang um 93,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dabei gingen die Nächtigungen ausländischer Gäste laut Statistik Austria nahezu vollständig zurück (minus 97,6 Prozent), die Nächtigungen inländischer Gäste um 78,0 Prozent.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Zeitungstudierer (5.664 Kommentare)
am 27.01.2021 16:11

Wenn es so weitergeht, wird das ganze Österreich wirtschaftlich in den 70 iger Jahren landen!

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fischersfritz (1.551 Kommentare)
am 27.01.2021 11:45

hoffentlich bleibt es noch einige Zeit so!
Der Tourismus in Österreich und weltweit hat Dimensionen angenommen die nicht
mehr vertretbar sind.
Verschandelung unserer Landschaft, Bauwut und Abzocke der Touristen war das Motto. zB Hallstatt's Bürgermeister sagte vor laufender Kamera
"des waos ma von de Chinesen verlangt ham, des zahln uns Österreicher net.
Generell ist das OÖ Salzkammergut derart verschandelt durch "moderne Chalets"
Schachtelbauten, Zweitwohnsitze usw....(Buch Tarek Leitner = Mut zur Schönheit)
Die Bürgermeister (hoffentlich schon alle coronageimpft) maßen sich an, über das
Gemeindegebiet bestimmen zu können als wär es ihr Eigentum.
Baubewilligungen werden unterschrieben als gäbe es kein morgen.
Vielleicht ändert sich durch das Ausbleiben der Touristen über längere Zeit nun
doch einiges. Es wäre wünschenswert.

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PeteI (93 Kommentare)
am 27.01.2021 10:18

Für Die Welt wahrscheinlich besser, für einzelne Konzerne und Menschen schon, aber die werden andere gewinnbringende Geschäftsmodelle finden.

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reibungslos (14.475 Kommentare)
am 27.01.2021 10:17

Impfchaos, Mutationshysterie und die jetzt erst einsetzende Wirtschaftskrise werden dafür sorgen, dass der Tourismus noch einige Jahre darnieder liegen wird. Man sollte die Zeit nützen, um nachzudenken, ob man wirklich jedes Jahr mehr Touristen haben möchte.

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