Das Jahr ist unvergleichlich

2020 war ein Ausnahmejahr. Etliche Branchen wurden von den Pandemie-Folgen schwer gebeutelt. Gewinner war, wer für Heim und Haus arbeitet.
Das Ranking der Top 250, der umsatzstärksten Unternehmen in Oberösterreich, für das abgelaufene Jahr 2020 ist pandemiebedingt mit Vorsicht zu genießen. Dennoch sind die Grundfeste stehen geblieben: In den Top Ten hat es nur eine einzige Platzverschiebung gegeben. Statt 16 gibt es aber "nur" 13 Umsatzmilliardäre. Größer sind die Verschiebungen in den Rängen dahinter, dort sind die Abstände auch geringer, was bei einem Umsatzrückgang von zehn oder 20 Prozent gleich mehrere Plätze kosten kann. Unterm Strich haben die größten heimischen Betriebe gemeinsam wieder mehr als 100 Milliarden Euro Umsatz gemacht – und damit trotz aller Verwerfungen das Niveau des Vorjahres fast gehalten.
Spannend ist für das Jahr 2020, wie sich die Anzahl der Mitarbeiter entwickelt hat – und diese ist viel weniger stark gesunken, als die Geschäftsumfänge in bestimmten Branchen eingebrochen sind. Die 250 größten Unternehmen beschäftigen nach wie vor mehr als 350.000 Arbeitnehmer – nach mehr als 360.000.
Auch die branchenweise Betrachtung bringt naheliegende Ergebnisse: Firmen aus dem baunahen Bereich wie IFN-Holding um den Fensterbauer Internorm oder die Welser Sanitärspezialisten Holter haben zugelegt und Plätze gewonnen. Ähnlich haben praktisch alle Pharmaunternehmen – so etwa auch das Familienunternehmen Richter Pharma – in dem Umfeld profitiert und sich deutlich verbessert.
Kaum Reisen, billiger Sprit
Die niedrigen Spritpreise spiegeln sich in den Umsatzrückgängen der Mineralölhändler. Gebeutelt wurden die Zulieferer an die Automobilindustrie sowie Anlagenbauer. Diese haben im Durchschnitt größere Umsatzverluste hinnehmen müssen als andere. – Wobei: Am tiefsten abgestürzt sind die wenigen Tourismus- bzw. Reisevertreter, die bisher in der Auflistung vertreten waren.