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Junge Ideen in "alten" Häusern

Von Kremsner Andreas, 08. November 2018, 00:04 Uhr
Junge Ideen in "alten" Häusern
Sophie Schick ist Direktorin im "Boutiquen-Hotel Hauser" in Wels und Chefin der Hoteliersvereinigung OÖ. Bild: Volker Weihbold

Wenn innerhalb der Familie ein Hotel übergeben wird, kommen nicht nur neue Ideen ins Haus, meist sind auch Konflikte mit den Eltern zu lösen. Dabei kann ein Coach sehr hilfreich sein. Von Andreas Kremsner

Glücklich ist, wer einen Nachfolger für sein Hotel hat, sagt Sophie Schick, Chefin der oberösterreichischen Hoteliersvereinigung und Hoteldirektorin des Boutiquen-Hotels Hauser in Wels. Oft genug wollen Hoteliers aufhören, haben aber keinen Nachfolger oder können sich das Zusperren einfach nicht leisten. Zu hoch sind die Schulden, die noch auf dem Haus lasten.

Umso erfreulicher also, wenn Hotelübergaben innerhalb der Familie möglich sind. Dass das alles andere als einfach ist, hat auch Sophie Schick erfahren, als sie 2009 in das Hotel ihres Vaters eingestiegen ist.

Zuvor hat sie das gemacht, was viele Kinder von Hoteleigentümern machen: eine Hotelfachschule und anschließend Lehrjahre im Ausland. Im Hinterkopf war für Schick aber immer klar, dass sie einmal das Hotel übernehmen möchte. Als sie vor neun Jahren der Vater aufforderte zu kommen, wollte sie eigentlich zuvor noch mehr Erfahrungen sammeln. Sie kam trotzdem.

"Uns hat von Anfang an ein Coach begleitet. Mein Vater und ich sind zu unterschiedlich. Damit haben wir viele Konflikte von vornherein ausgeräumt", sagt Schick. Es gäbe aber auch Probleme, die noch nicht gelöst sind – etwa die Eigentumsverhältnisse: Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin, dem Vater gehören die Immobilien. Wie und wann das Hotel einmal in ihr Eigentum übergehen wird, entscheidet sich möglicherweise noch heuer, sagt sie.

Schick rät, bei einer Hotel-Übernahme innerhalb der Familie alles genau zu planen.

Alles sollte schriftlich fixiert und vorab geklärt werden, vor allem auch das Finanzielle. "Bevor man in das Unternehmen einsteigt, hat man eine stärkere Position zum Verhandeln. Wenn man einmal drinnen ist, wird alles schwieriger", sagt sie aus eigener Erfahrung. "Als ich mit 25 Jahren übernommen habe, war mir das Finanzielle noch nicht so wichtig. Aber mittlerweile habe ich eine eigene Familie."

Vor sechs Jahren hat Maria Görtz das Hotel Ragginger in Nussdorf von ihren Eltern übernommen. Natürlich blieben die Eltern im Unternehmen und reden – vor allem der Vater – bei jeder Entscheidung mit. Da wurde lange diskutiert, ob die neuen Fenster aus Alu oder Holz sein sollen? Oder ob die Jagdbilder im Stiegenhaus abgehängt werden dürfen ... Maria setzte sich durch, musste "sich das aber lange anhören". Mittlerweile beruhigt sich die Lage. Mit den Umsätzen der vergangenen Sommersaison ist Görtz sehr zufrieden. Im Winter will sie das 32-Zimmer-Haus noch stärker als Seminarhotel etablieren.

Seit 1771 gibt es jenes Haus am Hallstättersee, in dem der Steegwirt untergebracht ist. Vor sechs Monaten haben die beiden Brüder Fritz (27) und Tamino Gramplhuber (34) den Steegwirt übernommen und das Wirtshaus zu einem Hotel mit vier Zimmern ausgebaut. In Absprache mit dem Vater, was sehr gut funktioniert. "Bei uns rauscht’s auch ab und zu." Acht weitere Zimmer sollen errichtet werden. In der Zwischenzeit läuft das Restaurant auf Hochtouren.

31 Zimmer bietet die Seevilla am Wolfgangsee. "Exklusivität und Qualität stehen bei uns im Vordergrund", sagt Hotelchefin Franziska Gastberger (30). Das Verhältnis zu ihren Eltern ist sehr gut. Gastberger ist in St. Wolfgang kein unbekannter Name in der Hotelbranche: Das Hotel Scalaria wird von Franziskas Onkel Peter und dessen Tochter Simone geführt.

"Man merkt schnell, ob es einem taugt, Gastgeber zu sein", sagt Eva-Maria Pürmayer vom Bergergut in Afiesl. Es ist ihre Welt, dazu kommen die Spuren eines visionären Vaters. "Wir waren uns zu ähnlich. Das hat nicht funktioniert." Nach dem Tod ihres Vaters übernahm sie das Bergergut. Er ist ihr "großes unternehmerisches Vorbild", während die Mutter ihr "Vorbild als Herzensmensch" ist.

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