Takeda investiert bis 2025 100 Millionen Euro in Linz

LINZ. Der japanische Pharmakonzern Takeda baut eine neue Produktionslinie für sein Medikament zur Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auf.
Die häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Die Zahl der Betroffenen steigt (aktuell mehr als zwei Millionen Menschen in Europa und rund 60.000 in Österreich), sie leiden ein Leben lang darunter.
Der japanische Pharmakonzern Takeda produziert in Linz ein Medikament (Biologikum) zur Behandlung dieser Erkrankungen, um die Beschwerden zu lindern – seit 2016 als Infusionslösung und seit 2020 als Fertigspritze und Fertigpen, welches auch ein Injektionsgerät ist. Die beiden Letzteren dienen den Patienten zur Selbstverabreichung. Es ist das umsatzstärkste Produkt von Takeda weltweit.
70 Prozent des globalen Bedarfs
Nun investiert Takeda bis 2025 rund 100 Millionen Euro in den Ausbau der Biologika-Herstellung in Linz, wie Standortleiter Roland Fabris erklärt. Eine neue hochautomatisierte Spritzen-Produktionslinie, die den Schritt der Abfüllung abdeckt und nächstes Jahr in Betrieb gehen soll, entsteht.

Der Standort in Oberösterreich wird so zum Hauptproduzenten eines der wichtigsten Arzneimittel zur Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen, teilt Takeda mit. Ab 2024 werden die Linzer 70 Prozent des weltweiten Bedarfs an diesem Medikament abdecken. Es wirkt gezielt im Magen-Darm-Trakt und nicht auf den ganzen Körper. Es wird in 75 Länder der Welt gehen.
Für die neue Anlage finden derzeit die Validierungs- und Qualifizierungsläufe statt. Knapp 20 neue Tiefkühlschränke für die Lagerung des Wirkstoffes werden installiert, um die globalen Lieferketten zu verkürzen.
Auch Photovoltaik, Wärmepumpe sowie Investitionen in Assemblierungs- und Verpackungsanlagen sind ein Thema.
700 Mitarbeiter am Standort
Takeda erwirtschaftet am Standort Linz im Chemiepark mit mehr als 700 Mitarbeitern – davon die Hälfte direkt in der Produktion – rund 500 Millionen Euro Umsatz. Zu den Hauptprodukten gehören neben dem Arzneimittel gegen chronisch entzündliche Darmerkrankungen ein Schlaganfall-Medikament, ein Hightech-Pflaster für die Chirurgie, Notfallmedikationen und Onkologieprodukte.
Das Biologikum gegen chronisch entzündliche Darmerkrankungen war die erste in der EU verfügbare Erhaltungstherapie mit intravenöser und subkutaner Verabreichung für erwachsene Patienten mit mittelschweren bis schweren aktiven Formen von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
„Die aktuelle Erweiterung bestätigt einmal mehr die Bedeutung unseres Standortes im globalen Takeda-Produktionsnetzwerk“, sagt Fabris. Der japanische Konzern hat mehrere Standorte in Österreich und beschäftigt im Land 4500 Mitarbeiter.