Strommarkt: Eingriff möglich, aber folgenschwer
WIEN. Experten der Energieagentur halten einen Eingriff in den europäischen Strommarkt für denkbar, weisen aber auf mögliche unerwünschte Folgen hin.
So wäre etwa das derzeitige Prinzip, wonach das teuerste Kraftwerk den Preis bestimmt (Merit-Order), veränderbar.
Dies würde aber zu einem anderen Bieterverfahren führen, was die Priese sogar weiter nach oben treiben könnte, so Karina Knaus und Christian Furtwängler in einem Podcast der Energieagentur.
Möglich wäre eine Änderung, sodass nicht das teuerste Kraftwerk den Strompreis im Großhandel bestimmt, sondern "dass jeder genau den Preis erhält, den er auch geboten hat", so Furtwängler – die Rede ist von "Pay as Bid". Der Großhandelsstrompreis wäre dann der volumengewichtete Mittelwert.
Knaus legte auch dar, dass es sich in der aktuellen Krise eindeutig um "Marktversagen" handle, weil die Preise aller Energieträger mit dem Gaspreis steigen würden.