Strategie der EZB soll bis Ende 2020 überprüft werden
FRANKFURT. Gestern fand die erste EZB-Sitzung unter der Leitung der neuen Präsidentin Christine Lagarde statt.
Bei den Leitzinsen gab es keine Überraschung. Die bleiben weiter bei 0,0 Prozent. Lagarde kündigte aber an, die Strategie der Notenbank bis Ende 2020 zu überprüfen.
"Es ist ein bisschen überfällig", sagte Lagarde. Man werde jeden Stein dabei umdrehen. Dieser Prozess soll im Jänner starten und noch vor Ende nächsten Jahres beendet sein. Zuletzt hatte die EZB ihre geldpolitische Strategie im Jahr 2003 überarbeitet.
Vor allem das Inflationsziel dürfte dabei im Blickpunkt stehen. Seit 2003 strebt die EZB eine Inflation von unter zwei Prozent an. Dieses Ziel verfehlt sie aber seit dem Frühjahr 2013. Im November lag die Teuerungsrate im Euroraum bei 1,0 Prozent.
Konjunktur stabilisiert sich
Gestern präsentierte die EZB auch ihre jüngste Konjunkturprognose. Im kommenden Jahr erwartet die Notenbank ein Wachstum von 1,1 Prozent in der Euro-Zone. 2021 und 2022 sollen es jeweils 1,4 Prozent werden. "Es gibt Anzeichen für eine Stabilisierung", sagte Lagarde. Sie verwies auf die Schwäche des internationalen Handels. Die Risiken hätten aber abgenommen.
Das ist eine gute Idee. Und Ende 2020 sagt man dann, man wird bis Ende 2021 die Situation genauest evaluieren.