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Start zur Metaller-KV-Verhandlung: Die wichtigsten Fragen und Antworten

23. September 2019, 00:04 Uhr
Start zur Metaller-KV-Verhandlung: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Im Vorjahr zogen sich die Verhandlungen. Nach sieben Runden gab es einen hohen Abschluss mit einem durchschnittlichen Entgelt-Plus von 3,46 Prozent. Bild: APA

WIEN. Laut Wirtschaftsforscher sei der Spielraum für einen Lohnabschluss über die Inflation von 1,8 Prozent gegeben – Arbeitgeber werden auf die schwächere Auftragslage hinweisen.

In der Metallindustrie beginnen heute in Wien die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 195.000 Beschäftigen. An Zündstoff fehlt es nicht, sind doch die Fronten schon vor dem Beginn verhärtet.

So hat die Gewerkschaft eine "Erntezeit für Beschäftigte" ausgerufen, weil es in den vergangenen Jahren gut lief. Die Arbeitgeber steigen dagegen auf die Bremse, weil sie eine Konjunktur-Abkühlung sehen. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

1 Was fordern die Metaller? Für die Gewerkschaft ist die Metallindustrie "weiterhin auf einem Top-Niveau unterwegs", unter anderem bei der abgesetzten Produktion und der Auftragslage. "Die Gewinnausschüttungen sind wie die Jahre zuvor sehr hoch. Mehr als zwei Milliarden Euro wurden 2018 an die Eigentümer ausgeschüttet", hieß es zuletzt von der Gewerkschaft PRO-GE. Voraussetzungen für "ordentliche Lohnabschlüsse" seien "gegeben", erklärten die gewerkschaftlichen Verhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).

2 Was wollen die Arbeitgebervertreter? "Die Party ist vorbei. Nach einigen guten Jahren müssen wir uns auf starken Gegenwind und einen deutlichen Abschwung einstellen", sagte der Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI), Christian Knill vergangene Woche. Ein Entgelt-Plus wie zuletzt mit rund 3,5 Prozent sei nicht drin. Knill verwies auf zahlreiche Konjunkturdaten, Produktionszahlen und Firmen-Stimmungsbarometer, die in den vergangenen Monaten nach unten zeigten. Das von der Gewerkschaft geforderte Recht auf eine Vier-Tage-Woche ist für die Metalltechnische Industrie nicht denkbar. "Einem einseitigen Recht" wollen die Arbeitgebervertreter nicht zustimmen. Auf Unternehmensebene könne die Vier-Tage-Woche ja bereits zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern vereinbart werden.

3 Was sagen die Wirtschaftsforscher? "Grundsätzlich haben wir kein schlechtes Jahr gehabt, die Prognosen für die kommenden Monate zeigen aber eindeutig ein Eintrüben und eine Verlangsamung der Dynamik. Entsprechend gibt es für die Zukunft eine recht hohe Unsicherheit, zum Teil auch Pessimismus", sagt Thomas Leoni vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO). Im Vorjahr sei die Beschäftigung in der Industrie (rund 400.000 Menschen, die Hälfte davon Metaller) um drei Prozent gestiegen, für 2019 erwartet das WIFO einen Anstieg von einem Prozent, für 2020 aber laut Leoni "eine Stagnation bei null oder einen leichten Rückgang". Leonis Einschätzung zu den Verhandlungen: "Auf jeden Fall gibt es Spielraum für eine Reallohnsteigerung, also einen Lohnabschluss, der über die Inflation von 1,8 Prozent hinausgeht. Aber die Entwicklung deutet aufgrund des Abschwungs sicher auf einen bestimmten Druck der Arbeitgeber hin. Sie werden darauf hinweisen, dass die Auftragslage nicht so gut ist wie vor einem Jahr." Übersetzt heißt das: Es wird eine harte Verhandlung werden.

Bei den KV-Verhandlungen im Vorjahr einigten sich der Metaller-Fachverband FMTI und die Gewerkschaft nach sieben Runden auf einen hohen Abschluss mit einem durchschnittlichen Entgelt-Plus von 3,46 Prozent gestaffelt nach Einkommen. Davor lag das KV-Plus bei 3,0 Prozent für 2018, 1,68 Prozent (2017), 1,5 Prozent (2016) und 2,1 Prozent (2015). Der KV-Abschluss in der Metalltechnischen Industrie gilt als richtungsweisend für die Herbstlohnrunde mit vielen weiteren Kollektivvertragsverhandlungen. (viel)

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21  Kommentare
21  Kommentare
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.09.2019 13:37

Für mich eine sehr wichtige "Quiz"-Frage:

Wie viel mehr muss ein Arbeiter/Angestellter brutto erhalten, damit er netto die 1,8% Inflation abgegolten erhält und zumindest in dieser Definition seine Kaufkraft aufrecht erhalten kann.

Die richtige Antwort richtet sich nach dem genauen Brutto-Einkommen und ein paar andere Steuerfaktoren als Effekte zweiter Ordnung. Die Damen/Herren Redakteure könnten sich den Spass erlauben, das z.B. für ein Bruttoeinkommen von 2000, 3000, 4000, 5000 Euro pro Monat auszurechnen. Sie würden auch sehen, dass zwischen Brutto 4000 und 5000 Euro prozentuell nicht mehr so viel Unterschied in den notwendigen Lohnerhöhungen wäre.

Leider stellen sich die Wirtschafts-Redakteure aber so gut wie nie diese sehr wichtige Frage, geschweige denn, dass sie sie auch korrekt beantworten würden...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 23.09.2019 13:29

Pensionisten haben 1,8 % erhalten, also wäre es gerecht dasselbe zu bezahlen.

wer mehr Geld aufgrund seiner bessere Arbeitskraftqualifikation möchte ,sollte direkt zum Chef .

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 23.09.2019 12:56

Die Leistung, welche Österreichs Wirtschaft erbringt drückt sich in der Produktivitätssteigerung aus. Nur die Produktivitätssteigerung in Österreich schaut nicht gerade besonders aus:
- In der EU liegt sie bei 100 %
- Lag diese im Jahr 2000 bei 122,2 %
- ist diese bis zum Jahr 2019 auf 116,4% gefallen.
Das bedeutet, dass die Lohnabschlüsse bisher über der Produktivitätssteigerung unseres Landes gelegen sind. Die Produktivität wird dadurch zusätzlich leider immer geringer.

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Schuno (6.603 Kommentare)
am 23.09.2019 11:01

Wie oft werden dieses Mal die Verhandlungen abgebrochen?
Meiner Meinung nach steht das Ergebnis schon fest. Die vielen Verhandlungsrunden dienen nur dazu das jeder für seine Seite behaupten kann das Beste für Arbeitnehmer und Arbeitgeber herausgeholt zu haben

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.09.2019 12:02

@SCHUNO: Ja, richtig gekämpft hat man für die Beschäftigten oder auch die Unternehmen, wenn man mindestens 5 Nächte durchverhandelt, 4 x die Verhandlungen abbricht und 10 paar Würstel mit Senf und Kren dabei vertilgt hat.

Dann ist man "bis an die Grenze des Möglichen" gegangen...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 23.09.2019 13:31

HASPE1

voi guad treffa 👍👍👍😜😜😜😂😂😂

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cawo26 (25 Kommentare)
am 23.09.2019 09:50

ist wie jedes jahr ab August geht es der Wirtschaft schlecht und schlechter Bei einer Erhöhung um 1.8% bleiben nichts übrig denn das ist alles Brutto und Netto nach Abzug der Steuern bleibt nicht übrig da man wenn man pech hat noch zusätzlich in einen neue Steuergruppe fällt bekommt man weniger heraus als im Vorjahr. Nach der Erhöhung der Löhne kommen dann ab 1 Jännner die neuen Erhöhungen vom Strom Wasser Versicherungen Wohnungen u.s.w. Dann hat man wieder weniger in der Tasche als im Vorjahr. s gibt seit 15 Jahren keine Lohnerhöhungen mehr es geht immer mehr nach unten

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.09.2019 10:34

@CAWO26: Zitat "da man wenn man pech hat noch zusätzlich in einen neue Steuergruppe fällt bekommt man weniger heraus als im Vorjahr. "

Das, mit Verlaub, lieber CAWO26 ist ein ausgemachter Blödsinn, den Du da schreibst, weil in unserem progressiven Steuersystem bei mehr Bruttolohn netto immer mehr herauskommen muss, auch wenn man in die nächste Steuerstufe kommt. Es wird ja "nur" das Mehrgehalt, das über das bisherige hinausgeht, mit dem höheren Steuersatz bedacht (wenn das Nettogehalt bisher genau an der Stufengrenze lag, was der "schlimmste Fall" ist), aber nicht der Rest, der darunter liegt. Dieser wird genau so besteuert, wie im Jahr zuvor.

Und da kein Steuersatz über 100% liegt, bekommt man IMMER netto mehr heraus, wenn man brutto mehr verdient!

Du verstehst unser progressives Steuersystem offensichtlich nicht. Spiele ein bisschen mit dem Brutto-Rechner der AK herum und rechne Dir ein paar Beispiele durch, dann lernst Du es (vielleicht).

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.09.2019 10:36

...wenn das Brutto-Gogehalt sollte es heissen...

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 23.09.2019 12:44

CAWO26,
du musst halt nur aufpassen, dass du nicht plötzlich in die Stufe der Millionärseuerzahler fällst, denn da bleibt dir nur mehr die Hälfte des Gehalts und diese Steuer wird auch noch erhöht, wie es von der Pamela Rendi Wagner geplant ist.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.09.2019 09:28

Ich lese hier wieder einmal eine dreiste Falsch-Meldung, also neudeutsch eine "fake News":

Zitat: "Auf jeden Fall gibt es Spielraum für eine Reallohnsteigerung, also einen Lohnabschluss, der über die Inflation von 1,8 Prozent hinausgeht."

Diese Behauptung ist eine Lüge! Ein Lohnabschluss, der über die Inflation von 1,8% hinaus geht, ist in so gut wie allen Fällen (außer bei jenen Geringst-Verdienern, die gar keine Lohnsteuer bezahlen) KEINE Reallohn-Steigerung, weil dieser Abschluss die Brutto-Gehaltserhöhung angibt, während die Netto-Gehaltssteigerung, welche dafür verantwortlich ist, ob man real einen Kaufkraftgewinn oder -Verlust erzielt, wegen der "kalten Progression" weit geringer ausfällt.

Wie hoch die Brutto-Erhöhung sein muss, damit man real einen Kaufkraftgewinn erzielt, hängt vom Brutto/Netto-Einkommen ab. Relativ, also in Prozenten schlägt die "kalte Progression" bei geringer verdienenden Personen besonders stark zu.

Das kann man mit einem Brutto-Netto-Rechner probieren

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 23.09.2019 09:34

Vollkommen richtig. In Wahrheit sind die Löhne seit Jahren im sinken.

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 23.09.2019 09:52

Das liegt aber an den Gewerkschaften!

Meine Mitarbeiter bekommen weit über den KV bezahlt, muss ihnen aber die gesetzlich Erhöhung trotzdem im vollen Zügen anrechnen, weshalb immer mehr Firmen ihren Mitarbeitern nur mehr den KV Lohn zahlen.

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tradiwaberl (15.606 Kommentare)
am 23.09.2019 09:57

Die Firmen, die maximal den KV Lohn zahlen, sind meist auch die ersten, die den Fachkräftemangel rausplerren, weil sie seltsamerweise keine Bewerber mehr haben.

So als Tipp: der KV-Lohn ist die UNTERGrenze der zu zahlenden Löhne, nicht die Obergrenze. Und es ist auch nicht verboten mehr zu zahlen. Vor allem dann nicht, wenn man auch einen guten Ruf haben möchte.

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 23.09.2019 10:04

Wenn man aber die Schere Arm-Reich verkleinern will, dann gehört auch beim Lohn prozentuell gestaffelt

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.09.2019 10:28

@FUERGERECHTIGKEIT: Nein, das liegt nicht an den Gewerkschaften, das liegt am dreisten Staat, der mit einem bestimmten Anteil am Brutto-Lohn nie zufrieden ist und diesen Steueranteil jedes Jahr mit der "kalten Progression" erhöht.

Auch wenn Du Deine Angestellten (deutlich) über KV bezahlst, damit diese nicht Jahr für Jahr an Kaufkraft verlieren, muss (leider) auch jede Brutto-Gehalts-Erhöhung deutlich über der Inflationsrate liegen, damit der Netto-Lohn die Inflation abdeckt.

ÖVP UND FPÖ haben uns vor der Wahl 2017 versprochen, die "kalte Progression" rasch abzuschaffen, wenn sie in der Regierung sind, sie waren beide in der Regierung und haben dieses Versprechen eiskalt gebrochen!

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 23.09.2019 09:01

Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter verhandeln für bessere Löhne.
Und an Freitagen protestieren die Kinder der Arbeitnehmer für mehr Steuern.

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wassaduda (5.597 Kommentare)
am 23.09.2019 09:15

schwarz-weiß denken macht kopfweh, gell?

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 23.09.2019 09:34

Das müssen sie wissen. Ich kenne mich damit nicht aus.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 23.09.2019 08:16

Erst werden die Grenzen abgesteckt das ist ein ganz normaler Vorgang und keine Verhärtung. Die Redakteure haben offenbar keine Ahnung wie Verhandlungen laufen.

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 23.09.2019 08:52

wen wunderts man braucht manchmal nur schauen wie beim Sport oder Wetter orakelt wird, die Glaskugel im Klimatisierten Büro gibt halt nicht mehr her.
zumindest bei der Uhrzeit liegen sie meistens nicht weit daneben

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