Staatliche Rettung der AUA fraglich
BERLIN/WIEN/SCHWECHAT. Der Aufsichtsrat der Austrian Airlines (AUA) berät am Mittwochabend, wie die Zukunft der heimischen Lufthansa-Tochter aussehen soll. Eine staatliche Rettung ist ungewiss.
Die Sitzung dürfte bis spät am Abend dauern. Beschlüsse sind nicht geplant. Es gehe um den Zwischenstand zum Fortschritt der Verhandlungen mit Regierung, Corona-Finanzierungsagentur (COFAG), Belegschaft und Lieferanten, hieß es zur APA. Ob die AUA die Coronakrise überlebt, hängt auch davon ab, ob der Mutterkonzern Lufthansa in Deutschland vom Staat gerettet wird. Die Verhandlungen um rund 10 Mrd. Euro dauern an. Bei der AUA selbst haben die Wirtschaftsprüfer von PwC dem Vorstand bis 18. Mai Zeit gegeben, um konkrete Verhandlungsergebnisse mit der Republik Österreich über Staatshilfen und dem Personal über ein Sparpaket vorzulegen. Nur wenn diese vorliegen, soll es eine positive Fortbestandsprognose geben.
Die AUA will vom Staat 767 Mio. Euro an Hilfen. Zuletzt sind bei beiden Regierungsparteien ÖVP und Grüne Stimmen laut geworden, ob eine Insolvenz nicht günstiger wäre. Der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Magnus Brunner (ÖVP), sagte am Dienstag im Umweltausschuss, das Credo "Koste es was es wolle" dürfe hier nicht gelten. In den westlichen Bundesländern Salzburg und Tirol wird von den ÖVP-Landeshauptmännern im "Standard" (Mittwochsausgabe) eine Standortgarantie auch für die jeweiligen Regionalflughäfen gefordert. Für Tirol, Salzburg und Teile Oberösterreichs ist das Drehkreuz München wichtiger als Wien-Schwechat. Für die Vorarlberger ist auch Zürich näher gelegen.
Für das Drehkreuz in Wien kursierten in den letzten Wochen auch immer wieder Alternativen zur AUA. Die "Kronen Zeitung" und die "Presse" brachten am Mittwoch die "Oneworld"-Allianz um British Airways sowie Etihad ins Spiel. Der British-Airways-Konzern IAG ist mit der Billigfluglinie Level bereits in Wien vertreten.
Als Vielreisender kann ich auf die AUA bzw. Eine RotWeisRot Nostalgie verzichten. Eine Stewardess mit Matura brauche ich auch nicht. Dinner im Flugzeug brauch ich nicht. Wie oft haben wir Steuerzahler schon der AUA unter die Arme greifen müssen !? Der Laden ist einfach mit den vielen Privilegienrittern nicht überlebensfähig.
Würde die 800 Mio eher in österreichische Infrastruktur (Nebenbahnen) investieren. Den internationalen Flugverkehr den anderen überlassen - das können die besser.
Das Weiterwurstel mit dieser unsäglichen, Uraltflugzeuge besitzenden Airline muß endlich zu Ende gehen. Es hat sich ja bereits die British Airways angeboten, in Wien einen Hub für die One World Alliance aufzubauen. Das würde die Lücke der AUA rasch schließen und dem Staat am allerbilligsten kommen. Der Aufschrei gegen einen Absturz der AUA und die Schreckensszenarien die da gespielt werden dienen einigen nur dazu, ihre Pfründe zu bewahren. Ich bin ein Vielgereister und habe immer versucht, wegen der vielen Streiks möglichst nicht die Lufthansagruppe zu buchen und ich kam ohne Probleme überall hin wohin ich wollte.
Schon im Herbst hätte die AUA 800 Stellen abbauen müssen …
https://www.nachrichten.at/wirtschaft/aua-schnuert-90-millionen-euro-schweres-sparpaket;art15,3183698 .
Wenn die AUA Geld braucht, muss man schön Bitte sagen und mit Vereinbarungen leben können. Aber Geld her - zu reden habt ihr nichts ( wie Carsten Spor es momentan in Deutschland versucht) wird sich hoffentlich in Österreich nicht geben. Direktzuschüsse kann es nur im Gegenzug mit Beteiligung und Mitsprache geben. Oder Bürgschaft für Kredite, das auch nicht gratis, man darf nicht vergessen, dass die paar tausend AUA Mitarbeiter ohnehin in staatlich subventionierter Kurzarbeit ist.
Wer braucht die AUA wirklich? Nostalgiker? Glaubt jemand ernsthaft, Wien fliegt sich ohne AUA ins Abseits? Mitnichten! Rom, selbst die Schweiz hat ihre Flughäfen (außer in Coronazeiten) voll ausgelastet und das ohne Alitalia und Swissair (OK - hier gibt es einen Nachfolger, aber der ist für die AUA auch nicht ausgeschlossen).