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"Sollten eher Menschen als die Arbeitsplätze schützen"

12. Oktober 2019, 00:04 Uhr
"Sollten eher Menschen als die Arbeitsplätze schützen"
Martin Kocher Bild: Volker Weihbold

LINZ. Digitalisierung: IHS-Chef Kocher über Folgen für den Arbeitsmarkt.

Es sei besser, "nicht Branchen und Arbeitsplätze, sondern die Menschen zu schützen und zu fördern", sagt der Leiter des Instituts für Höhere Studien, Martin Kocher. Die Digitalisierung sei ein Strukturwandel, wie sie die Welt bereits mehrfach erlebt habe. Der Kohleausstieg in Deutschland sei kein Musterbeispiel: "In die Umschulung der Kumpel gleich zu investieren, wäre gescheiter, als noch 20 Jahre weiterzutun."

Daher sieht Kocher die Veränderung, die die Digitalisierung bringen wird, mehr als Thema der Gesellschaftspolitik, weniger eine der Arbeitsmarktpolitik. Der Ökonom referierte gestern im Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich vor Kunden und Führungskräften des AMS über drohende Arbeitsplatzverluste im Zuge der Automatisierung.

Neun Prozent der Beschäftigten übten überwiegend Tätigkeiten aus, die in hohem Ausmaß von der Digitalisierung bedroht seien, zitiert Kocher eine Studie aus seinem Haus. Das sind etwa 360.000 Arbeitnehmer in Österreich – in einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren. Andere internationale Studien gehen von ähnlichen Größenordnungen aus. "Ein Teil davon wird gut umschulbar sein, aber nicht alle. Das ist Thema der Sozialpolitik", sagt Kocher. Die erste große Digitalisierungs-Studie, die noch davon ausging, dass jeder zweite Job gefährdet sei, sei längst relativiert. "Dort ging man von Berufen, nicht von Tätigkeiten aus. Digitalisierung betreffe fast alle Berufe. Aber nur dort, wo die Wahrscheinlichkeit, dass automatisiert wird, große Umfänge des Jobs umfasst, ist der auch gefährdet", sagt Kocher.

Beschäftigung nimmt zu

Ein Großteil der Beschäftigten sei mittelmäßig von der Digitalisierung betroffen. "Hier gibt es Handlungsbedarf, vor allem die Betriebe sollten ein Interesse haben, entsprechende Weiterbildungen anzubieten", so Kocher.

Nicht berücksichtigt in den Studien seien zusätzliche Berufe, die entstehen. "Es ist relativ gut vorherzusagen, wer betroffen sein wird: sich wiederholende Routineaufgaben. Wir können aber nicht sagen, welche neuen Aufgaben es in zehn, 15 Jahren geben wird."

Prinzipiell sieht Kocher die Digitalisierung nicht als Bedrohung. "Die Beschäftigung nimmt trotz der Technologieveränderungen zu." Wirtschaftspolitisch teilt Kocher die AMS-Erfahrungen, wonach eine gute Basisausbildung ausschlaggebend dafür sei, die Veränderungen der Digitalisierung zu meistern. (sib)

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