Softwarepark Hagenberg wird Zentrum für IT-Sicherheit und Datenanalyse
HAGENBERG. Zum 30-Jahr-Jubiläum verordnet sich der Softwarepark Hagenberg im Mühlviertel eine Frischzellenkur. Die Einrichtung soll als Zentrum für IT-Sicherheit und Datenanalyse positioniert werden und noch stärker als bisher als Bindeglied zu Oberösterreichs Wirtschaft fungieren.
Zehn Forschungsinstitute, 24 Ausbildungsprogramme und mehr als 75 Unternehmen weist der Softwarepark Hagenberg 30 Jahren nach der Gründung auf. Diese Position soll als Triebfeder für die neue Ausrichtung dienen. Wer im Internet zu IT-Sicherheit und Datenanalyse sucht, soll künftig in Hagenberg fündig werden. Diese beiden Schwerpunkte setzt der Softwarepark, um das Dreieck „Forschung, Lehre und Unternehmen“ stärker als bisher bespielen zu können.
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„Von Hagenberg aus soll sich ein digitales Netzwerk über ganz Oberösterreich spannen“, sagte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner heute, Montag. Er skizzierte die Pläne bei einem Pressegespräch mit Landeshauptmann Thomas Stelzer, Michael Affenzeller, dem wissenschaftlichen Leiter des Softwareparks, und Gerhard Eschelbeck. Der ehemalige Sicherheitschef von Google wird Visionsprofessor in Hagenberg.
IT-Sicherheit betreffe jeden Menschen im privaten und beruflichen Umfeld. Hagenberg sei zwar gut aufgestellt, wolle diesen Themenblock aber vertiefen, sagte Affenzeller. Dazu zähle, auch Forscher und Studenten aus dem Ausland ins Mühlviertel zu locken. Bei der Datenalayse gehe es vor allem um Erkenntnisse aus maschinellen Vorgängen. Prescriptive Analytics hilft beispielsweise im Gesundheitswesen bei der Betten- und Personalplanung sowie der Beschaffung benötigter medizinischer Produkte. Auch die Planung von Sitzplatzkapazitäten oder Ticketpreisen von Fluglinien lässt sich mit dieser Methode verbessern.
Beide Bereiche, sowohl IT-Sicherheit als auch Datenanalyse, sollen dem Softwarepark Hagenberg helfen, an internationaler Strahlkraft zu gewinnen. Diese litt in den vergangenen Jahren etwas, auch durch den Abgang des Gründers Bruno Buchberger. „Auch andere Institutionen haben Anreize, in Linz etwa der Science Park, das Tech Center oder die Tabakfabrik“, sagte Landeshauptmann Stelzer.
Dazu, dass Hagenberg wieder sichtbarer wird, soll Eschelbeck entscheidend beitragen. Der Peuerbacher war bis März dieses Jahres Sicherheitschef bei Google. In Hagenberg soll er Vorlesungen halten, Workshops veranstalten, Projekte starten und Firmen anlocken. Seinen Lebensmittelpunkt wird Eschelbeck weiterhin in den USA haben, einige Male pro Quartal wird er nach Oberösterreich reisen.
Ideen für den Softwarepark soll auch die Linzer Kepler-Uni beisteuern. „JKU und FH werden zusammenarbeiten. Forschung und Innovation sind keine Frage des Türschilds“, so Achleitner. Geplant ist auch ein E-Mobilitäts-Konzept, das die 20 Kilometer voneinander entfernten Standorte verbinden soll.
mein Nachbar ist dort als Prof dabei ...