Sechs statt zwei Augen: Neue ÖBAG-Struktur
WIEN. Nach der Aufregung um Ex-Chef Thomas Schmid bekommt die Staatsholding ÖBAG im Februar mit Andrea Hlawati eine neue Vorständin.
Sobald die Wirtschaftsanwältin ihr Amt antritt, bekommt die ÖBAG auch eine neue Führungsstruktur mit einem "erweiterten Vorstand", wie gestern bekannt gegeben wurde. Hlawati bleibt aktienrechtlich Alleinvorstand. Sie bekommt mit Carola Wahl und Robert Stajic aber zwei Exekutivdirektoren an die Seite gestellt – de facto entsteht also ein Dreiervorstand.
In Aufsichtsräten vertreten
Stajic und Wahl sollen die ÖBAG in den Aufsichtsräten der börsenotierten Beteiligungsgesellschaften vertreten und dort die Eigentümerinteressen wahren. Sie sollen die Unternehmen auch durch laufende Transformationsprozesse begleiten. Innerhalb der ÖBAG sollen alle wichtigen portfolioübergreifenden Entscheidungen nach Vorlage im neuen Gremium getroffen werden.
Rechtlich gesehen werden Wahl und Stajic bei der ÖBAG Prokuristen. Die gesetzlich und rechtlich vorgesehene Letztverantwortung verbleibt bei Edith Hlawati.
Wahl hat Erfahrung in der Telekom-Branche (Deutsche Telekom) und in der Versicherungswirtschaft (AXA Schweiz). Stajic begann beim Unternehmensberater McKinsey, arbeitete dann für die OMV und zuletzt bei Semperit.