Schlagabtausch zwischen Huawei und der US-Regierung
SHENZEN / WASHINGTON. Chinesischer Konzern weist Spionagevorwürfe zurück und geht in die Gegenoffensive – US-Justizministerium verschärft Anklage
Der Streit zwischen Huawei und der US-Regierung spitzt sich zu. Nachdem das US-Justizministerium kürzlich, wie berichtet, eine Anklage gegen den chinesischen Technologiekonzern eingereicht hatte, holte Huawei gestern, Montag, zum Gegenschlag aus.
"Die Beschuldigungen gegen Huawei sind schlicht und einfach politische Verfolgung", teilte der Konzern in einer Aussendung mit. Es gehe darum, "den Ruf von Huaweis führenden Technologien anzugreifen", da man dem Marktführer offenbar nicht anders beikomme. Die USA werfen dem Telekommunikationsausrüster unter anderem Spionage, organisierte Kriminalität, Diebstahl und Justizbehinderung vor. Aus US-Kreisen heißt es, man verfüge über Beweise für Huaweis mutmaßliche Überwachungstätigkeit. Diese liegen jedoch nicht vor, was Huawei zum Gegenangriff veranlasst.
"Wir sagen: Versteckt es nicht, seid nicht schüchtern. Veröffentlicht es, lasst die Welt es sehen", sagt John Suffolk, Leiter der Cybersicherheitsabteilung bei Huawei, in Richtung US-Regierung. Hätte Huawei anderen Firmen Geschäftsgeheimnisse gestohlen, müssten diese doch ebenso erfolgreich sein, so Suffolk. Das Vertrauen der eigenen Kunden in den vergangenen 30 Jahren spreche zudem eine deutliche Sprache.
Harte Gangart der USA
Ungeachtet dessen hat das US-Justizministerium seine Anklage gegen Huawei verschärft. Die neue Anklage richtet sich auch gegen Tochterunternehmen und die in Kanada festgehaltene Tochter des Huawei-Gründers, Finanzchefin Meng Wanzhou.
Die USA liegen mit Huawei schon länger im Clinch. Seit zehn Monaten untersagt die Regierung von Präsident Donald Trump US-Unternehmen die Kooperation mit Huawei. Eine Ausnahmegenehmigung, die zumindest eingeschränkte Zusammenarbeit erlaubt, wurde vor kurzem zwar verlängert, aber nur um 45 statt wie bisher 90 Tage. Zudem drängen die USA auch andere Länder, von einem Einsatz von Huawei-Produkten abzusehen, zumal beim Ausbau des 5G-Netzes.
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Da kennt die USA keinen Spass.
Sicherheit und Geschäft.
Da sind schon einige deutsche Konzerne in die US Falle und baden gegangen.
Die EU wäre gut beraten auf Netzwerkausrüster wie Nokia und Ericsson zu setzen.
Alleine der Sicherheit und des Geschäfts wegen.
Nur was zählt Vernunft schon in der EU?