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Schiffstransport: Wirtschaft muss sich gegen Niedrigwasser rüsten

Von Josef Lehner, 24. Juni 2019, 00:04 Uhr
Schiffstransport: Wirtschaft muss sich gegen Niedrigwasser rüsten
Die Donau ist für Passagier- und Containerschiffe ein wichtiger Transportweg: Im Vorjahr kam es durch die Trockenheit zu Problemen. Bild: Weihbold

LINZ. Logistik: Nach schweren Schäden im Vorjahr wird heuer mehr vorgesorgt – voestalpine hat ihre Bahntochter als Nothelfer – Personenbeförderer dirigieren im Ernstfall ihre Gäste um.

Wegen später Schneeschmelze und Unwetter in den Alpen bereitet der Wirtschaft derzeit ein hoher Wasserstand auf der Donau Sorgen. Trotzdem muss sie gegen Niedrigwasser, wie es im Vorjahr für die Binnenschifffahrt in ganz Europa schweren Schaden gebracht hat, gerüstet sein.

Die deutsche Industrie hat vergangene Woche berichtet, dass sie deshalb Vorsorge treffe. Auch die voestalpine in Linz teilt mit: "Versorgungssicherheit hat oberste Priorität, um die Produktion aufrecht zu erhalten." Es würden verschiedene Niedrigwasser-Szenarien durchgespielt. Ein Bündel an Maßnahmen würde im Ernstfall umgesetzt, von der Verlagerung von Transportkapazität auf die Bahn bis zu Optimierungen im Produktmix. Darüber hinaus verfüge die voestalpine mit dem Erzberg über eine sichere Versorgungsachse im Inland und betreibe mit der CargoServ ihr eigenes Eisenbahnunternehmen für Gütertransporte. Das schaffe in der Logistik Flexibilität. Im Vorjahr hat der Stahlkonzern Mengen, die wegen der Trockenheit nicht mehr auf der Donau transportiert werden konnten, über den slowenischen Hafen Koper umgeleitet und die Rohstoffe dort per Bahn abgeholt.

Frühwarnsystem bei Thyssen

Schwer hat das Niedrigwasser im Vorjahr die Industrie am Rhein getroffen, weil sie sehr stark vom Schiffstransport abhängig ist. Der Stahlkonzern Thyssenkrupp teilte mit, dass er mittlerweile einen Kohlenzug angemietet habe und für einen weiteren Zug eine Option besitze. Wetter- und Gewässerdaten sollen künftig besser analysiert werden, um ein Frühwarnsystem zu erstellen. Thyssenkrupp hat im Vorjahr "einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag" Schaden erlitten wegen der Trockenheit.

Verschärft werden die Probleme für die Wirtschaft heute, weil mit knappen Lagern Kosten gespart werden sollen, Stichwort Just-in-time-Lieferung in die Fabriken. Außerdem sind größere Schiffe im Einsatz, sodass die Ladung bei Niedrigwasser frühzeitig reduziert werden muss.

Schwer getroffen wurde auf der Donau im Vorjahr auch die Passagierschifffahrt. Die Linzer Donau Touristik verzeichnete mit Ausflugsschiffen ein Minus von 20 Prozent. "Bei den Kreuzfahrten hatten wir nur geringe Ausfälle, weil wir die Routen geändert haben", sagt Andreas Berger, beim Linzer Spezialisten für Radreisen für die Schifffahrt zuständig. Statt Bratislava und Budapest wurden wegen der unzureichenden Fahrtiefe im Bereich Hainburger Au die Wachau und Oberösterreich intensiver angefahren. "99 Prozent der Gäste haben das akzeptiert", sagt Berger. Eine generelle Vorsorge gegen niedrige Wasserpegel sei im Tourismus aber schwierig, sagt der Experte.

Heuer sei es umgekehrt gewesen: Wegen Hochwasser war kurze Zeit die Donaubrücke in Mautern nicht passierbar. Insgesamt sei die Saison jedoch sehr gut angelaufen. "Wir haben in der Ausflugsschifffahrt bereits ein Plus von zehn Prozent, und bei den Kreuzfahrten sind wir bis auf ein paar freie Plätze im Juli schon bis Herbst ausgebucht", sagt Berger, der neben Eigentümer Manfred Traunmüller die Donau-Touristik leitet.

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Autor
Josef Lehner
Redakteur Wirtschaft
Josef Lehner

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1  Kommentar
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jago (57.723 Kommentare)
am 24.06.2019 20:11

Kalorische Kraftwerke (Kohle, Gas, Öl, Kernkraft, Sonnenspiegel) verbrauchen nicht nur die Wärme sondern sie benötigen auch die Kaltseite, möglichst auf unter 35C.

Die einen von ihnen machen das mit den Kühltürmen, die fälschlich als Umweltsünder photographiert werden. Die verdunsten viel Wasser.

Die andern erwärmen leider Flüsse. Bei Niederwasser müssen sie abschalten.

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