Saisonende: Bis zu 90 Prozent weniger Umsatz in den Skigebieten
SALZBURG/LINZ. Wirtschaftlich katastrophal, wettermäßig sehr gut. So lässt sich die am Ostermontag endende Skisaison in Salzburg und Oberösterreich zusammenfassen.
Der Sprecher der Salzburger Seilbahnen, Erich Egger, sprach von einem Minus von 80 bis 90 Prozent bei den Ersteintritten in die Skigebiete und von einem Minus bei den Kassenumsätzen von 85 bis 95 Prozent. Freilich variiere das von Skigebiet zu Skigebiet, je nach Nähe zum Ballungsraum.
Kleinskilifte im Alpenvorland hätten von dem schneereichen Winter profitiert, andere wie Saalbach oder das Gasteinertal hätten besonders große Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, weil eine Beherbergung der Gäste nicht möglich gewesen sei. "Wirtschaftlich war die Saison katastrophal. Aufgesperrt haben wir aus Verpflichtung gegen über unseren Tagesgästen, auch dank der Politik unserer Landeshauptleute und damit wir die Mitarbeiter zeitweise beschäftigen können, es war auch ein Signal nach außen", fasste Egger zusammen. Auf der Schmittenhöhe, wo er Geschäftsführer ist, habe man ein Minus von 94 Prozent eingefahren.
In der Karwoche seien noch um die 1.000 Gäste pro Tag gekommen. "Am Vormittag war es noch schön zu fahren, ab 13 Uhr hätten wir aber eigentlich zusperren können". Die Leute seien bei dem schönen Wetter schon eher auf das Rad oder auf den Golfplatz umgestiegen.
Nähe zu Zentralraum von Vorteil
Einen letzten "Traumtag" konstatierte Helmut Holzinger, Vorstand der Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen in Oberösterreich, seinen Gebieten am Ostermontag. Das Wetter sei herrlich, die Pistenqualität einzigartig, 1.800 Skibegeisterte in Hinterstoder, 800 auf der Wurzeralm. Über die Saison hinweg rechnete er aber mit einem Minus von 55 Prozent oder fast 6 Mio. Euro. "Wir haben den Vorteil der Nähe zum Zentralraum", war sich Holzinger klar, dass es andere weit schlimmer erwischt hat.
"Zweite solche Saison wäre nicht zu überstehen"
Veronika Scheffer, Geschäftsführerin der Liftgesellschaft Zauchensee sagte: "Wir haben etwa 15 bis 20 Prozent Umsatz gemacht". Die Intention des Aufsperrens sei die Nähe zu Salzburg und dem Flachgau gewesen, "viele Tagesgäste waren sehr froh, dass sie Skifahren können". In der Karwoche seien noch 1.000 bis 1.500 Gäste am Tag gekommen. Seit 1. April seien die Mitarbeiter aber in Kurzarbeit, dank dieses Instruments habe man die Stammbelegschaft von 80 Leuten halten können. "Ich hoffe, dass wir ein bissl einen Sommer kriegen", wünschte sich Scheffer und setzte auf die Impfungen und einen halbwegs normalen kommenden Winter. "Eine zweite solche Saison wäre nicht zu überstehen."
Egger verwies auch auf eine kürzliche Tagung des Tourismusforum der Alpen. Dort habe ein Schweizer Beratungsunternehmen - Analyse auf www.grischconsulta.ch - im Ländervergleich Österreich, Deutschland, Südtirol und Schweiz der Schweiz lediglich ein Minus von 40 bis 45 Prozent, allen anderen den Eintritt des worts-case-scenarios attestiert. In der Schweiz sei die Hotellerie im Winter 2020/21 - mit Einschränkungen wie Verpflegung nur im Hotel - geöffnet geblieben, wobei die coronatechnischen Auswirkungen nicht schlimmer als in Österreich gewesen seien. "Das ist eine Basis zum Überleben", so Egger.
Erholung pur für die Natur
"...Aufgesperrt haben wir aus Verpflichtung gegen über unseren Tagesgästen, auch dank der Politik unserer Landeshauptleute und damit wir die Mitarbeiter zeitweise beschäftigen können, es war auch ein Signal nach außen",...
Mei...lauter Samariter, die Skigebiete-Betreiber !
uiiii ...jaja der UMSATZ....das maß aller wichtigen im leben
War eine tolle Saison, wie wir sie wohl nicht mehr erleben werden! Leere Pisten, unverspurte Hänge bis in den späten Nachmittag hinein, und Höhenmeter Ende nie, da keine Hütte für "Ablenkung" sorgte.
Sehe ich genauso. Heuer einige male "wochentags" Skifahren gewesen.
Besser geht es definitiv nicht.
Wird (hoffentlich) ein einmaliges Ski-Jahr gewesen sein.
Werden Sie heuer im Winter auch wieder haben!
Das das Virus nicht verschwindet, sondern bleiben wird, wird es im Winter 2021/22 ähnlich gute Verhältnisse geben!
Nach einen Blick auf Israel würde ich auf Ihre Aussage nicht allzuviel verwetten.
Hoffen wir das Beste!
Leider ist auf die Regierung kein Verlass!
Der Schneemangel wird sowieso ein Umdenken im Alpintourismus erzwingen:
Da diese Branche ohnehin krisenanfällig ist, könnte man auch Produkionszweige aus Fernost zurückholen - am Fließband ist es auch nicht schlimmer als das Buckeln vor arroganten Gästen, die manchmal bis öfter auftauchen...
Grüne, du musst deine Dummheiten zuerst mal fertigdenken bevor du diese postest.
Wenn wir jetzt hochqualifizierte Touristiker die (in normalen Jahren) hochwertschöpfende Tätigkeiten verrichten nun Fernseher zusammenschrauben oder Masken nähen lassen wie schnell genau sind wir dann in Sachen Sozialstaat am Arsch?
Nee wir müssen uns erträglicheren und produktiveren Dingen widmen als Fließbandarbeit.
Und außerdem ist der Flugverkehr schuld!