Runtastic-Gründer Gschwandtner beteiligt sich bei woom-Bikes
KLOSTERNEUBURG. Beim niederösterreichischen Kinderfahrradhersteller woom steigt nicht nur die Private-Equity-Firma Bregal ein, sondern auch drei weitere Investoren, darunter Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner.
Gschwandtner, der Unternehmer Stefan Kalteis und ein dritter, nicht genannter Investoren erwerben zusammen knapp sechs Prozent an der Woom GmbH. Bei den beiden Gründern bleibe aber eine Mehrheit von 67 Prozent, sagte Marcus Ihlenfeld.
Ihlenfeld hat woom gemeinsam mit Christian Bezdeka aufgebaut. "Wir wollen woom in der Art und Weise fortführen", betonte Ihlenfeld. Für die Mitarbeiter und Kunden ändere sich nichts. Er und sein Co-Gründer Bezdeka behalten neben der Mehrheit auch die Kontrolle über das Unternehmen. Beim Einstieg der Investoren handle es sich um eine Minderheitsbeteiligung.
Die Kapitalrunde steht in Zusammenhang mit den Lieferschwierigkeiten des heurigen Jahres. Wegen der hohen Nachfrage nach Kinderfahrrädern im heurigen Corona-Frühling konnte woom die Nachfrage nicht mehr bedienen. Das Wachstum von 60 Prozent heuer "hat uns auf dem falschen Fuß erwischt", gestand Ihlenfeld ein. Gleichzeitig kam es wegen der Coronakrise zu Lieferengpässen bei Komponenten und damit zu Verzögerungen in der Produktion, wie aus dem Jahresabschluss 2019 hervorgeht.
Fertigung in Europa
Mit den Partnern soll nun die Produktion der Fahrräder zurück nach Europa geholt werden. Bisher ließ woom wie die meisten anderen Fahrradhersteller die Räder in Asien fertigen. Anstatt aus Kambodscha sollen die woom-Bikes künftig aus Polen kommen. In einem ersten Schritt sollen 80 Prozent der Räder für den europäischen Markt in Polen produziert werden. Die Räder für den US-Markt würden zunächst weiter aus Kambodscha kommen, sagte Ihlenfeld.
Die Investoren seien in einen langen Auswahlprozess auserkoren worden, sie hätten die gleiche Vision, so Ihlenfeld. Sie sollen ihre Kompetenzen in einem Beirat einbringen. Das internationale Netzwerk des Kapitalgebers Bregal soll das Wachstum im Ausland antreiben. "Wir sind super happy, dass es geklappt hat", sagte Ihlenfeld. "Jetzt geht es erst richtig los." Bis Ende Oktober soll alles auch formal unter Dach und Fach sein.
Für woom ist der Einstieg der Investorengruppe um Bregal die erste größere Finanzierungsrunde. Bisher finanzierte sich woom unter anderem über zwei Nachrangdarlehen über 250.000 Euro und 650.000 Euro. Eine Summe, wie viel Geld die nun an Bord geholten Investoren in das Unternehmen stecken, nannte Ihlenfeld nicht.
Bregal ist die Beteiligungsgesellschaft der niederländischen Unternehmerfamilie Brenninkmeyer. Ihr gehört auch das von Clemens und August Brenninkmeyer gegründete Textilhandelsunternehmen C&A. Für Bregal ist es nicht das erste Fahrrad-bezogene Investment in Österreich. Ende 2018 erhielt die Tiroler Firma Greenstorm, die unter anderem E-Bikes für Hotels und Unternehmen betreibt, von Bregal Milestone eine zweistellige Millionensumme für das weitere Wachstum.
Woom beschäftigt in Klosterneuburg mittlerweile rund 100 Mitarbeiter. 142.000 Kinderräder gingen allein 2019 von hier aus in alle Welt. Die beiden Gründer und nach eigener Darstellung "radlnarrischen Papas" legten vor gut zehn Jahren in einer Garage in Wien den Grundstein für eines der zur Zeit erfolgreichsten Start-ups der Fahrradbranche. Der Verkauf der Kinderfahrräder startete 2013. Gewinne erzielt Woom nach eigenen Angaben seit 2017.
Rahmenfertigung und Montage nach Europa? Da wird die Kalkulation noch weiter nach oben gehen. Komponententeile kommen immer aus Asien, weil es in Europa dafür keine Marke gibt. Und bei Kinderrädern ist schnell der Plafond errreicht, weil solche Räder sehr viel gebraucht verkauft werden. Und bei einem Preis von 1000 € wird der Horizont schon sehr klein. Hoffentlich platzt diese Seifenblase nicht schon vorher.
Ein Kinderfahrrad um knapp € 1.000,- aus Kambodscha - mit Österreichischem Marketing. Das ist zwar ethisch verwerflich, aber solange wir Österreicher derartige Leistungen vollbringen, werden wir auch auf globalen Märkten erfolgreich sein. Mein Glückwunsch.
Das sind gute Nachrichten, das Woom die Produktion nach Europa zurückholt. Die Wochenzeitschrift "Die Zeit" hat große Missstände in Kambodscha aufgedeckt. Ich war sehr schockiert. Woom ist deutlich besser und teuerer als die Konkurrenten. Ich bin davon ausgegangen, dass sie auch fairer produzieren. Dem war aber nicht so:
https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-12/woom-fahrraeder-kambodscha-arbeitsbedingungen-christian-bezdeka
Hier sieht man wieder, wie wichtig Qualitätsjournalismus und kritische Konsumenten sind. Wir können etwas bewegen.
Ich wünsche Woom viel Erfolg beim Aufbau einer neuen europäischen Produktion. Wenn das erfolgreich ist, werde ich wieder Kunde sein.
I kenn den Gschwandtner ja nicht persönlich, Er war zwar schon mit seiner Idee höchst erfolgreich, aber was Ich bei Höhle der Löwen mitbekommen habe ist er entweder nur ein Plauscher od ein Schisser,
weil Investiert hat er bisher kaum irgendwo od dieses Sendeformat ist wie fast alle ohnehin nur Show
Ich finde die Sendung gut. Sie motiviert viele selbst Unternehmer zu sein. Das kann nur gut für unsere Wirtschaft sein.
Richtig! Das ist großteils Show für den abgehobenen Hillinger und dem alten Strabagraunzer. Und wenn die Schneider für ihre Onlineplattform was reinstellt, dann total überteuert wie die Wundersocken.