Raiffeisen: Späte Dividende und viele Fragen zu Signa

WIEN. Finanzierungsvolumen der fünf größten RBI-Immobilienkunden beträgt insgesamt 2,2 Milliarden Euro
Die außerordentliche Hauptversammlung der Raiffeisen Bank International (RBI) hat am Dienstag die Dividende für das vorige Geschäftsjahr in Höhe von 0,80 Euro je Aktie beschlossen. Das Thema war Ende März auf Herbst verschoben worden – wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage und der Unklarheit bezüglich des Russland-Geschäfts, wie es hieß.
RBI-Aktionäre nutzten die Gelegenheit, um Fragen zum Engagement der Bank bei der strauchelnden Signa-Gruppe zu stellen. Es wurde etwa gefragt, ob die RBI eventuell nicht genau genug hingeschaut bzw. die finanzierten Projekte nicht genau genug geprüft habe. Vorstandschef Johann Strobl sagte, dass die Bank im Immobilienbereich immer eigene Bewertungen der finanzierten Objekte vornehme. Die Abteilung, die die Bewertung vornehme, sei unabhängig von der Kundenbetreuung.
Wie hoch ist das Finanzierungsvolumen der RBI bei Signa, und wie geht man damit um? Aufgrund des Bankgeheimnisses könne er keine Auskunft zu Einzelkunden geben, sagte Risikovorstand Hannes Mösenbacher. Die Top-Fünf-Engagements der RBI im Immobilienbereich haben ihm zufolge (Stichtag 30. September) ein Volumen von 2,2 Milliarden Euro, wobei das größte Engagement 755 Millionen Euro ausmache, das zweitgrößte 528 Millionen. Insidern zufolge dürfte hier Signa dabei sein. In Summe seien die Finanzierungen "mit 70 Prozent grundbücherlich besichert", sagte Mösenbacher.