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Prozess: Manager soll bei Infineon-Tochter Millionen abgezweigt haben

Von nachrichten.at/apa, 26. November 2024, 15:05 Uhr
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Es handelt sich um ein Gemeinschaftsunternehmen des Halbleiterherstellers Infineon und Siemens. Bild: JENS SCHLUETER (AFP)

ARNSBERG. Das Unternehmen tritt als Nebenkläger auf und spricht von einer "hohen kriminellen Energie".

Wegen des Vorwurfs der millionenschweren Veruntreuung von Unternehmensgeldern steht ein Ex-Manager einer Infineon-Tochter vor dem Landgericht Arnsberg in Nordrhein-Westfalen. Laut Anklage soll er als Manager des Chipherstellers mit Sitz in Warstein allein über ein von ihm eingerichtetes Treuhandkonto mit mehreren Transaktionen 7,5 Millionen Euro abgezweigt und für eigene Immobiliengeschäfte und den eigenen gehobenen Lebensstil ausgegeben haben, sagte ein Gerichtssprecher zum Prozessauftakt.

Weitere Millionenbeträge, unter anderem in Form von Darlehen seines Arbeitgebers, soll er über den Ankauf zweier Zulieferfirmen und die Gründung einer eigenen Holding veruntreut haben. In diesem zweiten Anklagekomplex ist auch ein Ehepaar aus Düsseldorf wegen Beihilfe mitangeklagt, das den Ex-Manager unterstützt haben soll. Nach Ansicht der Richter steht gegen die beiden Eheleute auch der Verdacht der Geldwäsche im Raum, so der Gerichtssprecher.

Angeklagter will im Prozess zu Vorwürfen Stellung nehmen

Zu den Vorwürfen werde sich sein Mandant erst im weiteren Prozessverlauf vor Gericht äußern, teilte der Anwalt des angeklagten Ex-Managers auf Nachfrage mit. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für die drei Angeklagten die Unschuldsvermutung.

Laut Gerichtssprecher hatte sich der angeklagte Manager im September 2020 gegenüber seinem Arbeitgeber offenbart. Er habe letztlich keine andere Wahl gehabt, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. "Die Veruntreuungen wären anderenfalls zeitnah aufgedeckt worden."

Das Unternehmen hat sich auf die Halbleitertechnologie im Bereich der Stromerzeugung spezialisiert und ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Infineon und Siemens. Es tritt als Nebenklägerin in dem Prozess auf und betrachtet sich als Geschädigte: "Der Angeklagte ist mit hoher krimineller Energie vorgegangen, unter anderem durch den Einsatz von Strohleuten sowie durch Urkundenfälschung. Nur so konnten die Vorgänge so lange unentdeckt bleiben", sagte der Sprecher auf Anfrage. In dem komplexen Wirtschaftsstrafverfahren sind bis Mitte Februar noch 14 weitere Verhandlungstermine vorgesehen.

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