Industrie als treibende Kraft
Die Fahrzeugindustrie ist der wirtschaftliche Motor der Regionen Steyr und Steyr-Land. Davon profitieren auch andere Unternehmen.
Arbeiterstadt, Industrie-Metropole, angesehener Wirtschaftsraum: Es gibt viele Bezeichnungen, mit denen Steyr und sein Umland seit mehreren Jahrzehnten verknüpft werden. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, warum die Industrie für die drittgrößte Stadt Oberösterreichs nach wie vor prägend ist.
Den ersten Aufschwung erlebte Steyr im Mittelalter: Deutschland wurde mit Eisenerz beliefert, das im steirischen Erzberg abgebaut worden war. Die Verbindung zur Steiermark spiegelt sich im Wappen: Der silberne, flammenspeiende Panther war das signifikante Wappenbild der als Otakare bezeichneten Markgrafen, später Herzöge der Steiermark, die ihren Sitz in Steyr hatten.
Den Grundstein für den heutigen Wirtschaftsstandort legte Waffenfabrikant Josef Werndl. Der Unternehmer schuf nicht nur Zehntausende Jobs, sondern errichtete für seine Mitarbeiter auch Wohnhäuser, Schulen und Schwimmbäder. In den 1920er-Jahren begann die Autoindustrie Fahrt aufzunehmen: Das erste Fahrzeug verließ das Steyrer Werk. 1934 entstand aus der Waffenfabrik durch eine Fusion die Steyr-Daimler-Puch AG. Aus dem Industriekonglomerat gingen ab 1987 viele Firmen hervor, die heute noch in und um Steyr tätig sind: MAN, SKF, Steyr Mannlicher und Steyr Motors. Auch die Wurzeln von Magna Steyr mit Zentrale in Graz gehen darauf zurück. Flaggschiff ist das Motorenwerk des bayerischen Autobauers BMW mit 4340 Beschäftigten und zuletzt 3,3 Milliarden Euro Erlös.
Im Sog der Leitbetriebe in der Fahrzeug- und Zulieferindustrie hätten sich zahlreiche Mittel- und Kleinbetriebe entwickelt, sagt Peter Hrubant, stellvertretender AMS-Leiter in Steyr: "Das seit Jahrzehnten überdurchschnittliche Lohnniveau führt auch dazu, dass viele Arbeitnehmer aus angrenzenden Bezirken nach Steyr einpendeln."
Industrie vor Handel und Dienstleistern
Dass die Industrie die wichtigste Säule für die Region ist, zeigt auch die Aufteilung nach Wirtschaftsbranchen. Von allen unselbstständig Beschäftigten in der Region ist rund ein Drittel in der Produktion tätig. Zweitgrößter Bereich ist der Handel, danach folgen Dienstleister, Gesundheits- und Sozialberufe sowie das Bauwesen.
Im breiten Mix an Unternehmen und Berufen sieht Cornelia Schwabl, Leiterin der Wirtschaftskammer Steyr, eine Chance, aber auch "eine große Herausforderung, den Standort zu attraktivieren und zukunftsfit zu gestalten". Steyr sei eine der führenden Industrie-, Export- und Technologieregionen in Oberösterreich.
Zahlen und Fakten
99.088 Menschen leben laut Statistik Austria (per 1.1.2022) in den Bezirken Steyr und Steyr-Land. In Steyr sind es 37.879
Einwohner, in Steyr-Land 61.209.
6952 Unternehmen gibt es in den Bezirken: 2705 in Steyr, 4247 in Steyr-Land. Das geht aus Zahlen der Wirtschaftskammer hervor, die zu 2021 unverändert bleiben.
426 Gründungen: So viele Betriebe wurden 2022 in Steyr und Steyr-Land laut Wirtschaftskammer gegründet (132 in Steyr, 294 in Steyr-Land). 2021 waren es 384 Gründungen.
42.196 unselbstständig Beschäftigte gab es laut Arbeitsmarktservice im Jahresdurchschnitt 2022 in den beiden Bezirken: 16.303 in Steyr, 25.893 in Steyr-Land.
Die Arbeitslosenquote betrug in beiden Bezirken 5,9 Prozent. In Steyr waren es 8,8 Prozent, in Steyr-Land 3,9 Prozent.
Früher hat sich die Politik noch durchsetzen können.
Heute beherrscht die Industrie & Firmen die Szene.
Einige unserer Politiker dürfen da jetzt SCHWARZ mitnaschen.
Auch die Finanz braucht ihre Arbeit.
Ist ja auch ein ewiger Kreislauf.