Das neue Herz für BMW Steyr

Innerhalb von knapp zwei Jahren hat es Alexander Susanek geschafft, den Standort Steyr zum Zukunftsstandort für den Elektroantrieb zu trimmen.
Es wird eine massive Umstellung. Jahrzehntelang stand der Standort Steyr für die Dieselmotoren-Kompetenz innerhalb des BMW-Konzerns. Doch ab sofort wird alles anders. Die Spezialisten für den Verbrennungsmotor, die etwa jeden zweiten BMW oder Mini weltweit mit einem Motor ausstatten, haben sich der Elektromobilität verschrieben. Einer, der dafür gekämpft hat und sich mit seinem Team durchgesetzt, ist Alexander Susanek. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass er damit den Standort Steyr gerettet hat.
2035 sollen keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Das sieht die EU vor, da hilft es nichts, dass die Spezialisten in Steyr die saubersten und effizientesten Verbrennungsmotoren entwickeln und herstellen. Ein Auslaufen der Produktion wäre für Steyr daher fatal gewesen.
Im Konzern hat sich Steyr dem Wettbewerb um den Zuschlag für die Herstellung von Elektromotoren gestellt und gewonnen. Diese Woche fiel der Startschuss für den Umbau. Eine Milliarde Euro wird bis 2030 investiert, um Entwicklung und Produktion der BMW-E-Antriebe in Steyr zu ermöglichen. 2025 beginnt die Serienfertigung, letztlich sollen jährlich 620.000 E-Motoren vom Band laufen. „Das ganze Team hat hervorragend gearbeitet“, sagt Susanek, dessen Einstand in Steyr vor zwei Jahren – zu Beginn der Pandemie – alles andere als einfach war. Er wurde auch zu MAN gefragt, das mitten in einer Krise steckte. Schließlich hat der 46-jährige Münchener neun Jahre seines Berufslebens beim deutschen Lkw-Hersteller verbracht, ehe er 2014 zu BMW wechselte.
Der studierte Maschinenbauer und Wirtschaftsingenieur war zunächst Hauptabteilungsleiter für den Prototypenbau und dann Montageleiter in Regensburg. 2019 wurde er zum Nachfolger von Christoph Schröder in Steyr ernannt. Seine Frau und seine drei Kinder leben nach wie vor in München. Daher bezeichnet der begeisterte Sportler auch seine Familie als wichtigste Freizeitbeschäftigung.