Onlinehandel: Österreicher geben fast 11 Milliarden Euro aus
WIEN. Rund sechs Millionen Österreicher kaufen laut einer Studie des Handelsverbands online ein.
"Der Onlinehandel ist wieder auf der wirtschaftlichen Überholspur, allerdings fließt ein Gutteil der Umsätze ins Ausland", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Bis Ende April 2024 seien die eCommerce-Ausgaben der Österreicher im Vorjahresvergleich um fünf Prozent auf 10,6 Milliarden Euro angestiegen. Das zeigt eine Studie des Handelsverbands in Kooperation mit der KMU Forschung Austria.
"Der Überflieger ist heuer das Smartphone-Shopping mit einem gewaltigen Zuwachs von 36 Prozent", sagt Will. Für 2025 erwartet er eine anhaltend positive Umsatzentwicklung.
Im gesamten Distanzhandel (Versandhandel, Interneteinzelhandel, Mobile Commerce) beläuft sich das Plus heuer ebenfalls auf fünf Prozent, die Ausgaben belaufen sich damit auf 11 Milliarden Euro. Die Zahl der aktiven heimischen Webshops steigt auf über 12.000.
Kleidung und Elektrogeräte ganz vorne
"2024 kaufen rund 6 Millionen Österreicherinnen und Österreicher im Distanzhandel. Die Top-Warengruppen sind heuer Bekleidung mit 2,4 Milliarden Euro Umsatz, Elektrogeräte mit 1,3 Milliarden und Möbel mit 0,9 Milliarden Euro Umsatz", erklärt Studienleiter Wolfgang Ziniel, Senior Researcher bei der KMU Forschung Austria.
Den höchsten prozentuellen Online-Anteil an den gesamten einzelhandelsrelevanten Konsumausgaben kann im Branchenvergleich der Spielwarenhandel (35 Prozent) verbuchen. Auf den Plätzen folgt der Handel mit Sportartikeln (34 Prozent), Bekleidung (30 Prozent) und Elektrogeräten (29 Prozent).
Jüngere kaufen lieber im Ausland
Nur 17 Prozent der Onlinekäufer greifen auf Anbieter aus Österreich zurück. Knapp ein Fünftel bestellt die gewünschten Produkte ausschließlich im ausländischen Distanzhandel. Mittlerweile fließen fast 6 Milliarden Euro, deutlich mehr als die Hälfte der Umsätze, an ausländische Webshops. Die Österreicherinnen und Österreicher finanzieren damit rund 150.000 Jobs im Ausland, auch aufgrund unfairer gesetzlicher Rahmenbedingungen und mangelhafter Zollkontrollen", kritisiert Handelssprecher Rainer Will.
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Laut der Studie kaufen Jüngere deutlich häufiger bei nicht-österreichischen Anbietern ein, 58 Prozent der Ausgaben der 15- bis 29-Jährigen fließen ins Ausland. "Von der Generation 50+ kauft nur mehr die Hälfte bei ausländischen Anbietern ein", sagt Harald Gutschi, Geschäftsführer der Otto Austria Group.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: 2023 retournierten noch 38 Prozent der Onlinekäufer zumindest einen Teil der bestellen Produkte, 2024 stieg die Zahl auf 42 Prozent. "Hauptgrund dafür könnte das gestiegene Bestellvolumen bei QuickCommerce-Plattformen aus Asien sein, verbunden mit einer oft schlechteren Produktqualität und dementsprechend unzufriedenen Kunden", sagt Gutschi.
"Jüngere kaufen lieber im Ausland"
Was für eine manipulative Aussage, speziell mit Zoll und ähnlichen Aussagen.
Das Problem ist eben, dass die guten und großen Versandhändler nicht in Österreich beheimatet sind. Und daran ist auch der Handel nicht ganz unbeteiligt, Stichwort langjährige Protektionspolitik. Und das rächt sich jetzt, der stationäre Handel wird immer schwächer, egal ob der Onlinehandel im Ausland verdient oder nicht, und dann verliert Österreich doppelt!
Online ist reale Gegenwart und wird zunehmen