OMV will eigene CO2-Emissionen deutlich senken
WIEN. Konzern-Chef Rainer Seele sieht langfristig im "grünen" Wasserstoff die beste Lösung.
OMV-Chef Rainer Seele will die CO2-Emissionen des Unternehmens senken, hält aber nichts von "Extremszenarien" eines Komplettausstiegs aus fossilen Energien. Bei der Energie sei langfristig "grüner" Wasserstoff die beste Lösung, sagte Seele am Samstag im "Ö1-Mittagsjournal".
Die OMV arbeite mit einem sehr großen Team an Maßnahmen, um den eigenen Kohlendioxid-Ausstoß deutlich zu senken. Man habe das noch nicht sehr konkret definiert, aber "ein langfristiges Ziel gesetzt, dass wir 19 Prozent unserer CO2-Intensität reduzieren wollen".
Man nehme dieses Thema sehr ernst und arbeite daran. Die Lösungskonzepte kämen aus der Chemie und würden etwa technische Veränderungen insbesondere im Raffinerie-Bereich umfassen. In erster Linie gehe es um Verfahrensoptimierung, aber auch um eine andere Gestaltung der Verbrennung der Raffinerie-Rückstände, so der OMV-Chef.
"Ich bin dafür, dass wir eine Lenkungswirkung haben beim CO2, das heißt, wir müssen eine Verpreisung haben bei CO2", sagte der OMV-Chef. Denn wenn es billig sei, CO2 auszustoßen, werde man keine Technologieentwicklungen zur Absenkung haben. "Aber ich setze da mehr auf die freien Märkte und bin für einen intensiveren Emissionshandel von CO2", sagte Seele. Derzeit zahlt die OMV – als zweitgrößter heimischer CO2-Emittent nach der voestalpine – um die 100 Millionen Euro im Jahr.
Für eine CO2-Steuer sei er nicht, betonte Seele, "weil ich glaube: Wir brauchen nicht eine höhere steuerliche Belastung der Menschen". Denn eine CO2-Steuer werde Autofahrer und Haushaltskunden belasten, und die Steuer lande im Staatshaushalt, ohne dass klar sei, was mit diesen zusätzlichen Einnahmen passiere, gab der OMV-Chef zu verstehen.
Langfristig die beste Lösung werde "grüner Wasserstoff" sein, sagte Seele, fügt aber gleich hinzu: "Aber machen wir uns nichts vor: Wir werden beim Thema Wasserstoff kurzfristig keine sehr großen Durchbrüche sehen." Die Technologie müsse "reifen". Die OMV habe in den Bau von Wasserstofftankstellen investiert. Aber sie müsse diese Tankstellen eher als Museen betreiben, weil es kaum Autos dafür gebe.
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Als ziemlicher Techniklaie sage ich: Grüner Wasserstoff kann nur von Windmühlen, PV oder (überschuss) Wasserstrom kommen, niemals aus Gas oder einem anderen Erdölderivat.