OMV überweist 3,8 Milliarden für Borealis-Zukauf
WIEN. OMV-Chef Rainer Seele bezeichnete die Mehrheitsübernahme als "faire Transaktion".
Gestern hat die OMV den Zukauf von 39 Prozent am Basischemie-Konzern Borealis abgeschlossen und 3,8 Milliarden Euro an die staatliche Investmentgesellschaft von Abu Dhabi, Mubadala, überwiesen. Wie berichtet, gab es Kritik an der Höhe des Kaufpreises. OMV hält nun 75 Prozent an Borealis, Mubadala behielt ein Viertel.
Anders als geplant, wurde der volle Kaufpreis sofort und nicht in Raten bezahlt. Seele sprach gestern davon, dass die OMV "7,3 Milliarden Euro auf dem Konto liegen" habe. Zur Finanzierung verkauft die OMV wie berichtet die Gas Connect Austria an den Verbund. Das Tankstellennetz in Deutschland und die Ölproduktion in Kasachstan würden noch heuer verkauft.
Bis jetzt wurden Synergien zwischen Borealis und OMV über mehr als 800 Millionen Euro gefunden. Ursprünglich war die OMV von 700 Millionen ausgegangen. Dabei gehe es um Optimierungen von Produktionen oder günstigere Preise durch größere Einkaufsmengen. "Die OMV verfolgt gemeinsam mit Borealis ein Kostensenkungsprogramm und nicht ein Personalabbau-Programm", so Seele.
Im dritten Quartal gab es für die OMV einen Umsatz- und Ertragseinbruch. Unterm Strich betrug der Verlust in den ersten neun Monaten 468 Millionen Euro, hier hat die OMV die Ölpreiserwartung wertberichtigt. Operativ laufe der Betrieb positiv, so die OMV.