Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

OMV-Chef: "Entscheidungen wurden unabhängig getroffen"

Von OÖN   17.September 2020

Die staatsnahen Unternehmen stehen diese Woche im Zentrum des Ibiza-Untersuchungsausschusses. Den Anfang machte gestern das OMV-Management. Vorstandsvorsitzender Rainer Seele wies politische Einflussnahme zurück. Zudem verteidigte er die Übernahme der Borealis.

Um 4,1 Milliarden Euro hat der teilstaatliche Ölkonzern OMV von Mitgesellschafter Mubadala (Abu Dhabi) Anteile am gemeinsamen Chemiekonzern Borealis gekauft. Damit stieg der Anteil der OMV auf 75 Prozent. Seele betonte, dass die Entscheidung "unabhängig und ausschließlich im Vorstand getroffen" worden sei. Damals sei es um die "strategische Neuausrichtung der OMV" gegangen. Der Aufsichtsrat sei erst am Ende des Entscheidungsprozesses eingebunden worden. Die Umwandlung der Staatsholding Öbib in die Öbag lobte Seele ausdrücklich. Diese sei nun direkt im Aufsichtsrat vertreten, "demgemäß folgt die Kommunikation direkt".

Auf die Frage, ob er Kontakt zu Regierungsmitgliedern hatte, antwortete Seele: "Natürlich habe ich Kontakt gehabt." Etwa bei Wirtschaftsdelegationsreisen unter anderem mit dem Bundeskanzler oder dem Bundespräsidenten. Mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) war Seele im März 2019 zu einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait. Mit dabei waren unter anderem Signa-Gründer Rene Benko oder Borealis-Chef Alfred Stern.

Auch mit dem ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sei er natürlich in Kontakt gestanden. "Er hatte sich nur für Wasserstoff interessiert", berichtete Seele von den Treffen. Selbst baut der Öl-Manager übrigens derzeit nicht so sehr auf den noch wenig ausgereiften alternativen Antrieb, obwohl die OMV fünf Tankstellen betreibe. "Ich würde mit den Tankstellen mehr Geld einnehmen, wenn ich sie als Museum betreibe", erklärte Seele.

Ein Treffen mit dem gesuchten Wirecard-Manager Jan Marsalek, das Ex-FP-Klubobmann Johann Gudenus arrangiert haben soll, hat es laut Seele nicht gegeben: "Ich habe den Namen Marsalek das erste Mal aus der Presse erfahren."

Zu Diskussionen über die Zulässigkeit der Fragen kam es, als der Grünen-Abgeordnete David Stögmüller Fragen zur Unternehmensstrategie in Libyen gestellt hatte. Diese seien nicht Teil des Untersuchungsgegenstandes, stellte der Verfahrensrichter fest.

copyright  2024
19. April 2024