OeNB: Kreditrückgang wegen Zinsen
WIEN. Hoher Anteil an variabel verzinsten Krediten lässt Schuldenlast steigen.
Im Kampf gegen die Inflation hat die Europäische Zentralbank die Zinsen seit Mitte des vergangenen Jahres erhöht. Der Leitzins – derzeit bei 3,75 Prozent – wird noch weiter steigen.
Durch die Erhöhung sind die Kreditzinsen beträchtlich gestiegen, das hat Auswirkungen auf die Nachfrage. "Der scharfe Zinsanstieg führt dazu, dass es einen Rückgang bei den Bankkrediten für Haushalte gibt, aber auch bei den Unternehmen", sagte der Vize-Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Gottfried Haber bei der Präsentation des jüngsten Finanzmarkt-Stabilitätsberichts.
Berücksichtigen müsse man dabei aber auch, dass es in den Jahren davor einen enormen Aufbau bei der Kreditvergabe gegeben habe. Bei Unternehmen sei der Rückgang zudem weniger stark, da diese für Lager- und Betriebsmittelfinanzierungen nach wie vor Liquiditätsbedarf hätten. In den vergangenen zehn Jahren seien 86 Prozent der vergebenen Kredite an Unternehmen variabel verzinste Kredite gewesen. Große Sorgen bereitet das der OeNB derzeit aber noch nicht. Die Verschuldung der Unternehmen sei zwar insgesamt gewachsen, die Gewinne seien aber noch stärker gestiegen.
Die Banken erzielten im Vorjahr einen Rekordgewinn von insgesamt 10,2 Milliarden Euro. Haber rät ihnen trotzdem, die Kapitalbasis zu stärken und sich bei Gewinnausschüttungen zurückzuhalten.
Da brauchen sich die Herren nicht wundern, die Folgen der Inflation kann man bei jedem Kaffeekränzchen hautnah mithören! Nur zu, ab ins Kaffeehaus.