Ökostrom-Kosten für Haushalte steigen 2020
WIEN. Wegen geringerer Wind- und Wasserausbeute wurde im Vorjahr weniger Ökostrom erzeugt.
Durch die jüngste Ökostrom-Reform, mit der die Warteschlange genehmigter Projekte abgebaut wird, steigt die Ökostrom-Belastung der Privathaushalte 2020 auf 89 Euro. Heuer dürften es samt Steuern 70 Euro sein. Voriges Jahr sanken in Österreich die Ökostrom-Menge und das Stützungsvolumen. Für die 2030er-Ziele müsse der Ausbau der erneuerbaren Energieträger beschleunigt werden, sagt die E-Control.
Voriges Jahr ist in Österreich wegen geringerer Wasser- und Windausbeute die Ökostrom-Erzeugungsmenge zurückgegangen, und auch das Stützungsvolumen ist gesunken. Die geförderte Ökostrommenge nahm um sieben Prozent von 10,53 auf 9,78 Terawattstunden (TWh) ab. Netto waren lediglich 702 Millionen Euro an Stützung nötig, weil der durchschnittliche Marktpreis binnen Jahresfrist von 30,72 auf 38,62 Euro je Megawattstunde (MWh) zulegte. Für 2019 geht die E-Control von einem Marktpreis von 52 Euro/MWh aus, wodurch das Netto-Unterstützungsvolumen weiter auf rund 570 Millionen Euro sinken dürfte.
Die Arbeiterkammer (AK) kritisiert, dass in Österreich die Konsumenten mehr als 40 Prozent der Kosten für den Ökostromausbau und die Stromnetze zahlen müssten, obwohl sie nur ein Viertel des Stroms verbrauchen. Dagegen würden energieintensive Industrie und große Unternehmen bei mehr als 40 Prozent Verbrauch weniger als ein Viertel dieser Kosten tragen.
Der Anteil an gefördertem Ökostrom an der gesamten Stromabgabe ist voriges Jahr von 17,9 auf 16,5 Prozent zurückgegangen. Inklusive der gesamten Wasserkraft-Erzeugung betrug der Stromanteil aus erneuerbaren Quellen 73 Prozent, schätzt die E-Control.
Feilschen um Förderung
Dass man bei Österreichs Energie mehr Wasserkraft-Förderung will, kann E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch formal nachvollziehen. Es sei das Wesen von Interessenvertretungen, Wünsche aufs Tapet zu bringen, sie müssten sich nicht um das Gesamtsystem kümmern. "Die politische Entscheidung wird sein, wie effizient die Anlagen sind."
«Kosten steigen - Millionen Euro an Stützung nötig»
https://www.bz-berlin.de/liveticker/jeder-fuenfte-berliner-lebt-von-stuetze
Im Gegensatz die Foerderungen der Fuehrungsmacht Europas
Frankreich:
https://www.handelsblatt.com/technik/energie-umwelt/renaissance-der-kernenergie-frankreich-setzt-voll-auf-atomkraft-seite-2/2826034-2.html?ticket=ST-35796391-vvcIUBG0yblbnaknOn6m-ap6