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OECD sieht viele Herausforderungen auf Österreichs Wirtschaft zukommen

21. Dezember 2021, 00:04 Uhr

WIEN/PARIS. Demografischer Wandel und Schwächen auf dem Arbeitsmarkt bedrohen das Wachstum

Österreichs Wirtschaft hat sich heuer nach der Corona-bedingten Rezession zwar rasch erholt, die Ökonomen der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sehen aber eine Reihe von Strukturschwächen der heimischen Wirtschaft, die durch die Pandemie zusätzliche Brisanz erfahren haben.

Die großzügigen Corona-Hilfen seien richtig gewesen, sagte gestern OECD-Generalsekretär Mathias Corman bei der Präsentation des Länderberichtes. Mittelfristig müsse man aber auch an einen Schuldenabbau denken. Die OECD empfehle nicht, die Corona-Hilfe von einem Tag auf den anderen abzudrehen, aber man brauche einen mittelfristigen Plan für eine Budgetkonsolidierung, sagte Cormann, gestern bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Außenminister Alexander Schallenberg und Finanzminister Magnus Brunner.

Österreich habe, gemessen an der Wirtschaftsleistung, eine höhere Verschuldung als vergleichbare Länder wie Dänemark, die Schweiz oder das Nachbarland Deutschland, sagte Cormann. Deshalb brauche das Land mittelfristig eine Konsolidierungsstrategie. Österreichs direkte Corona-Hilfszahlungen, einschließlich der bis 2023 geplanten, werden laut OECD 15 Prozent des BIP ausmachen, das sei mehr als in OECD-Ländern oder mit Österreich vergleichbaren Ländern.

Zur längerfristigen Budgetkonsolidierung müsse man die Alterung der Bevölkerung kompensieren, indem man mehr Frauen und Migranten in Beschäftigung bringe. Die Vollzeit-Beschäftigungsquote von Frauen in Österreich liege bei nur 50 Prozent, der EU-Durchschnitt betrage 65 Prozent.

Cormann hob außerdem hervor, dass das Pensionsantrittsalter in Österreich stärker an die steigende Lebenserwartung angepasst werden müsse. Darauf gingen die Regierungsvertreter in ihren Statements nicht ein. Um die Frauenerwerbsquote zu steigern, sei die Kinderbetreuung auch in ländlichen Gebieten auszubauen. Österreich sei in diesem Bereich eines der Schlusslichter aller OECD-Staaten.

Österreichs Klimaziele seien ehrgeiziger als die anderer Länder, allerdings sei die CO2-Intensität in den letzten Jahren nicht zurückgegangen. Die ökosoziale Steuerreform sei zwar ein wichtiger Schritt nach vorne, weitere Emissionsreduktionen über alle Wirtschaftssektoren seien aber notwendig. Derzeit sei Österreich nicht auf dem Weg, die Pariser Klimaziele zu erreichen.

Die Prognose für die heimische Wirtschaft haben die OECD-Ökonomen wegen des jüngsten Lockdowns gesenkt. Sie erwarten heuer nicht mehr 4,1, sondern nur mehr 3,7 Prozent Wachstum. Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum auf 4,9 Prozent beschleunigen. Ursprünglich hatten die OECD-Ökonomen für 2022 ein BIP-Wachstum von 4,6 Prozent erwartet, diese Prognose aber nun von einem niedrigeren Niveau im laufenden Jahr ausgehend auf 4,9 Prozent angehoben. In die Prognose für 2022 seien aber die möglichen Auswirkungen der Omikron-Variante nicht eingerechnet, sagte Cormann. (hn)

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1  Kommentar
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Bellou (2.120 Kommentare)
am 21.12.2021 08:25

OECD: "Zur längerfristigen Budgetkonsolidierung müsse man die Alterung der Bevölkerung kompensieren, indem man mehr Frauen und Migranten in Beschäftigung bringe."

Das ist seit 20 Jahren bekannt: Was machten die österreichischen Regierungen der letzten 20 Jahre? Restiktive Migrationspolitik sowie restiktive Kinderbetreuungspolitik - im Speziellen betrieben das ÖVP und FPÖ - ich hab die Hoffnung aufgegeben - die werden es erst schnallen, wenn es zu spät ist ... leider!

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