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Nobelpreis für Forschung zur Linderung der Armut

Von OÖN   15.Oktober 2019

Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht heuer an Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer. Das Trio erhält die Auszeichnung für seinen experimentellen Ansatz zur Bekämpfung der globalen Armut.

Die 46-jährige Französin Duflo und der 58-jährige Inder Banerjee sind verheiratet. Sie sind beide am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) tätig. Der US-Amerikaner Michael Kremer ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University.

Die Preisträger hätten die entwicklungsökonomische Forschung entscheidend mitgeprägt. Ihre Erkenntnisse hätten "unsere Fähigkeit, Armut zu bekämpfen, in der Praxis dramatisch verbessert, so die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften gestern in Stockholm. Mit der Forschung hätten die drei Wissenschafter den ärmsten Menschen geholfen.

Als direktes Ergebnis einer ihrer Studien hätten beispielsweise mehr als fünf Millionen indischer Kinder von wirksamen Progammen für Nachhilfeunterricht in der Schule profitiert, heißt es in der Erklärung der Akademie.

Klaus Friesenbichler, Entwicklungsökonom am Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo), wird etwas konkreter. Die drei Forscher haben im Experiment getestet, wie bestimmte Maßnahmen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Maßnahmen wirken. So wurden etwa Mikrokredite für Kleinbauern abgetestet, oder ob finanzielle Hilfe in Form von Schul-Schecks wirkt, damit Arme ihre Kinder tatsächlich in die Schule schicken.

"Absolut verdient"

Die Ökonomin Duflo ist die zweite Frau und die jüngste Person, die mit dem Wirtschafts-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Sie habe nicht damit gerechnet. Sie hätte gedacht, dass man viel älter sein müsse, um sich den Preis zu verdienen, so die 46-Jährige.

Martin Kocher, Leiter des Instituts für Höhere Studien in Wien, hält die Auswahl für "absolut gerechtfertigt. Er kenne Duflo persönlich, weil er bereits eine Laudation auf sie gehalten habe. Sie sei eine "faszinierende Forschungspersönlichkeit". Die diesjährige Verleihung sei altersmäßig "überraschend, aber absolut verdient", sagte Kocher.

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