Nissan und Honda: Fusionsgespräche drohen zu scheitern

TOKIO/YOKOHAMA. Geplant war eine Holding, um am umkämpften Elektro-Markt besser zu reüssieren.
Die Fusionspläne der beiden japanischen Autobauer Honda und Nissan drohen zu scheitern. Nissan werde die Fusionsgespräche mit Honda aussetzen, da bisher keine Einigung über die Bedingungen des Deals erzielt werden konnte, berichtete das japanische Wirtschaftsportal "Nikkei" am Mittwoch. Beide Seiten hätten sich nicht auf eine Bewertung der zwei Unternehmen unter dem Dach einer Holding einigen können.
Nissan habe zudem einen Vorschlag von Honda abgelehnt, Nissan zu einer Tochtergesellschaft zu machen. Zuvor hat bereits die Zeitung "Asahi Shimbun" am Mittwoch unter Berufung auf Insider berichtet, dass die Gespräche nicht so gelaufen seien wie erwartet. Bei Honda war zunächst kein Kommentar zu erhalten.
Vor allem Nissan wirtschaftlich unter Druck
Japans zweit- und drittgrößter Autobauer verhandelten bisher angesichts des harten Wettbewerbs bei Elektrofahrzeugen über eine Fusion. Hierzu war eine Holding im Gespräch. Zusammen würden beide Unternehmen mit einem Absatz von mehr als acht Millionen Fahrzeugen den drittgrößten Autokonzern der Welt bilden und an Toyota und Volkswagen heranrücken. Ziel der Gespräche war es bisher, Ressourcen zu bündeln, um besser mit Tesla und chinesischen Elektrofahrzeugbauern konkurrieren zu können.
Vor allem Nissan steht wirtschaftlich unter Druck. Erst im November hatte das Unternehmen den Abbau von weltweit rund 9.000 Stellen angekündigt. Man werde unter anderem die globalen Produktionskapazitäten um 20 Prozent reduzieren und das Management neu organisieren, hieß es. Zudem senkte der Konzern mit rund 134.000 Beschäftigten erneut die Prognose.