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Nervenkrieg bei Lufthansa geht weiter: Streiks statt Schlichtung?

Von nachrichten.at/apa, 20. November 2019, 16:47 Uhr
Lufthansa Bild: (REUTERS)

FRANKFURT. Bei der AUA-Mutter Lufthansa zeichnet sich weiterhin kein Frieden mit dem Kabinenpersonal ab. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO drohte am Mittwoch mit unbefristeten Streiks zur Vorweihnachtszeit, nachdem zuvor das Unternehmen von der Schlichtungsvereinbarung aus der vergangenen Woche zurückgetreten war.

In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren vor zwei Wochen rund 1.500 Flüge mit rund 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen.

Die UFO setzte dem Unternehmen eine Frist bis Donnerstag kommender Woche, dem 28. November. Bis dahin werde man keine Streiks veranstalten oder dazu aufrufen, erklärte der Vorstand der Gewerkschaft am Mittwoch in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt.

"Wir werden dann voraussichtlich zu langfristigen Arbeitskämpfen greifen müssen, denn anders hat es bisher nicht funktioniert bei diesem Konzern", erklärte UFO-Vize Daniel Flohr für den Fall des Scheiterns. Damit seien Streiks in der Vorweihnachtszeit möglich.

Flohr machte den Lufthansa-Chef persönlich für das Scheitern der bereits vereinbarten Schlichtung verantwortlich. "Es kann nicht sein, dass Carsten Spohr das ausverhandelte Ergebnis wieder vom Tisch zieht", sagte er. Am Donnerstag vergangener Woche hatte die Arbeitsdirektorin Bettina Volkens gemeinsam mit Gewerkschaftsvertretern den Einstieg in eine umfassende Schlichtung verkündet.

Lufthansa strebt weiter Schlichtung an

Die Lufthansa strebt nach eigenen Angaben weiterhin die umfassende Schlichtung mit UFO an. Die Gewerkschaft müsse lediglich verbindlich zusagen, für die Schlichtungsdauer bei der Lufthansa auf Streiks bei den übrigen Flugbetrieben des Konzerns zu verzichten, wiederholte ein Sprecher des Unternehmens Aussagen Spohrs. Die bis jetzt erfolgten Erklärungen der UFO zum Streikverzicht bei vier weiteren Flugbetrieben einschließlich der Eurowings reichten nicht aus.

Der UFO-Vorstand hatte am Dienstagabend schriftlich zugesichert, bei den übrigen Flugbetrieben "zunächst" auf Streiks verzichten zu wollen und für jedes Unternehmen getrennte Vereinbarungen zum Tariffrieden anzustreben. Damit sei man der Lufthansa bereits weit entgegengekommen, meinte Flohr. Bisher gilt für die vier Töchter keine Friedenspflicht, so dass hier neue Streiks am einfachsten umzusetzen wären.

Formal befinde man sich bei der Kerngesellschaft nun in der "kleinen Schlichtung", in der begrenzt über die von UFO offiziell aufgeworfenen Tariffragen verhandelt werden könne, sagte der Konzernsprecher. Zu diesen Forderungen gehören mehr Spesen und Zulagen für die Flugbegleiter sowie Wechselmöglichkeiten für Saisonkräfte in reguläre Arbeitsverhältnisse. Lufthansa forderte UFO auf, dazu einen Schlichter vorzuschlagen.

Laut Lufthansa sind mit dem vorläufigen Scheitern der "großen Schlichtung" auch bereits getätigte Zusagen an die UFO und an die Beschäftigten hinfällig. Dazu gehören eine Einmalzahlung von je 1.500 Euro an jeden Kabinen-Mitarbeiter, das sogenannte "Wintergeld" für Saisonkräfte und die Rücknahme einer Statusklage beim Arbeitsgericht Frankfurt, mit der Lufthansa den Gewerkschaftsstatus der UFO in Frage gestellt hatte. Ohnehin noch nicht umgesetzt war die Wiedereinstellung des früheren UFO-Chefs Nicoley Baublies als Purser bei der Lufthansa-Kerngesellschaft.

Das Unternehmen bestätigte auch, dass am Montag mit der Konkurrenzgewerkschaft Verdi eine Vereinbarung bei der Eurowings Deutschland geschlossen wurde. Dort geht es um Übergangsregelungen für Beschäftigte der Germanwings bei einem Wechsel zur Eurowings. UFO zeigte sich empört über das Vorgehen der Verdi, die keineswegs bei Eurowings die Mehrheitsgewerkschaft sei und die Rechte der UFO dort missachte. Man betreibe bereits seit Jahren bei Eurowings eine aktive und eigenständige Tarifpolitik, erklärte dazu eine Verdi-Sprecherin.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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max1 (11.582 Kommentare)
am 21.11.2019 08:42

Im Sinne daß CO2 einzusparen ist, ist genau das eine der vielen Möglichkeiten die sicher auch von den Gretagläubigen befürwortet wird.

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reader74 (1.348 Kommentare)
am 21.11.2019 07:09

Eine Frechheit dies am Rücken des Kunden auszutragen. Wenn es ihnen so schlecht geht, sollens halt zu einer anderen Airline gehen...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.11.2019 17:25

andauernd Streiks , 2-3mal per anno, und trotzdem macht Lufthansa gute Gewinne.

https://www.lufthansagroup.com/de/themen/geschaeftsbericht-2018.html

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