Nationalbank senkt ihre Prognose für nächstes Jahr deutlich
WIEN. Schwache Entwicklung in der Exportindustrie und langsameres Lohnwachstum hinterlassen Spuren beim Wirtschaftswachstum.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet im kommenden Jahr ein etwas schwächeres Wirtschaftswachstum (siehe Grafik). Insbesondere die schwache Entwicklung in der exportorientierten heimischen Industrie dürfte die Wachstumsdynamik 2020 begrenzen. Aber auch das bisher unterstützend wirkende Lohnwachstum wird sich nach Einschätzung der Notenbank im kommenden Jahr etwas verlangsamen.
"Der Arbeitsmarkt ist ein Träger der österreichischen Konjunktur", sagte der Gouverneur der Nationalbank, Robert Holzmann, gestern bei der Präsentation der Konjunkturprognose.
Doch am heimischen Jobmarkt sieht es für 2020 nicht mehr ganz so rosig aus. So dürfte sich laut den Prognosen der OeNB das Lohnwachstum je Arbeitnehmer deutlich von 2,8 (2019) auf 2,1 Prozent (2020) abschwächen. Österreichs Wirtschaft leide auch spürbar unter den trüben Aussichten für den wichtigen Handelspartner Deutschland. Nach der Talsohle im kommenden Jahr dürfte es sowohl für Deutschland als auch für Österreich wieder etwas bergauf gehen. So wird für 2021 ein heimischer BIP-Anstieg von 1,5 und für 2022 ein Plus von 1,6 Prozent von der OeNB prognostiziert.
Laut einer Wifo-Studie wird die Überalterung der Bevölkerung Österreichs bis 2040 das Bruttoinlandsprodukt um 4200 Euro pro Kopf drücken. Wifo-Ökonom und Studienautor Thomas Url rät zu einer Ausweitung der Investitionen in IT und Software.